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14.03.2016

Weihwasser ist eine Hilfsquelle für die Armen Seelen

„Und der Geist Gottes schwebte über den Wassern...“ (Genesis)

Das Weihwasser, mit Glauben und Vertrauen gebraucht, ist überaus segensreich für Leib und Seele und ebenso hilfreich für die Seelen im Fegfeuer. Der Priester weiht das Wasser im Namen und als Stellvertreter der heiligen Kirche, deren Gebet der göttliche Heiland immer mit Wohlgefallen aufnimmt und erhört. Wenn man daher mit einem Tropfen Weihwasser entweder sich, eine gegenwärtige oder eine abwesende Person besprengt, so steigt gleichsam von neuem das Gebet der Kirche zum Himmel empor und zieht Gnaden auf jene Personen herab, die mit geweihtem Wasser besprengt werden. Das Weihwasser verscheucht die Gewalt der bösen Geister, daher das Sprichwort: „Der fürchtet dies oder jenes wie der Teufel das Weihwasser.” Die oben genannten Wirkungen treten auch ein, wenn man den armen Seelen das Weihwasser spendet.

Ein Tröpfchen Weihwasser ist oft von größerer Wirkung als ein langes Gebet, denn unser Gebet ist leider oft recht lau und zerstreut. Anders aber verhält es sich mit dem Gebet der Kirche. Dieses gefällt Gott jeden Augenblick, an jedem Ort, von wem immer es im Namen der Kirche ihm dargebracht wird. Darum sehnen sich die armen Seelen so sehr nach dem Weihwasser. Könnten wir ihr Seufzen und Flehen nach einem Tröpfchen geweihten Wassers hören, wahrlich, wir würden uns bestreben, sie morgens und abends und auch öfters am Tage damit zu erquicken.

Im gleichen Augenblick, wo wir den armen Seelen etwas zugute kommen lassen, heben sie ihre Hände bittend zum Himmel empor, und Gott erhört bereitwillig ihr Flehen und spendet seine Gnade in überreichem Maße über ihre Helfer.

Ein Christ sollte nie auf längere Zeit das Zimmer oder die Wohnung verlassen, ohne das Weihwasser zu entnehmen in dreifacher Absicht: für sich und seine Angehörigen, damit der Heiland sie vor allem Schaden des Leibes und der Seele bewahre; für die sterbenden Sünder, damit Gott ihnen noch in der letzten Stunde die Bekehrung gewähre; und für die armen Seelen im Reinigungsort.

Wieviel Segen und Heil, wie viele Verdienste und Gnaden würden wir durch diese so kleine Übung uns selbst und anderen gewinnen und uns dadurch viele Fürbitter im Leben, im Sterben und fürs Fegfeuer erwerben!

Wenn jemand wüßte, dass ein paar Stunden von seiner Heimat entfernt ein Arzt wohnte, der umsonst eine Arznei gebe, die schon vielen Kranken aller Art geholfen habe, nur müsse man alle acht Tage das Fläschchen Medizin dort holen; wer würde dies zu tun unterlassen? Eine gar treffliche Medizin ist das Weihwasser. Tausend und Tausende sind durch den gläubigen Gebrauch des Weihwassers schon geheilt und vor Unglück in Haus, Stall und Feld bewahrt worden.

Täglich sind wir Seelengefahren ausgesetzt und brauchen Gnade und Hilfe. Eines der leichtesten und wirksamsten Mittel, die Angriffe des bösen Feindes erfolgreich zurückzuschlagen, ist der andächtige, öftere Gebrauch des Weihwassers. So wir dasselbe mit gläubigem Herzen nehmen, sendet uns der Erlöser Hilfe, Trost und Kraft, um das Gute zu tun und das Böse meiden zu können.

Wenn die Sturmglocke Feuer im Orte anzeigt, würden wir ungesäumt Löschmaterial herbeischaffen. Und doch sind wir fest überzeugt, dass im Fegfeuer ein unermeßlich stärkeres Feuer brennt und viele Seelen sich darin befinden. Diesen armen Seelen können wir mit einem Tröpfchen Weihwasser Linderung, Trost und Hilfe bringen.

So oft die Gläubigen Weihwasser nehmen, andächtig das Kreuzzeichen machen und dabei zu Ehren der Heiligsten Dreifaltigkeit sprechen: Im Namen des Vaters... wird ihnen ein Ablaß gewährt (Pönit. 14. Juni 1949).

http://www.adorare.ch/weihwasserhilft.html