56.

19.07.2014

Ich bin dein Gott!

Ich bin dein Gott und bin bei dir —

Sag, hast du nicht genug an mir,

Und willst du mehr noch auf der Welt,

Als was mein göttlich Herz enthält?

 

Ich bin dein Gott und mein’ dir’s gut,

Wenn meine Hand auch weh dir tut,

Und drückt das Leid dich noch so schwer,

Ich bin bei dir, was willst du mehr?

 

Ich bin dein Gott, geb’ auf dich acht,

Hab’ dein von Ewigkeit gedacht,

Schrieb deinen Namen tief mir ein,

Daß nimmer ich vergesse dein.

 

Ich bin dein Gott und leite hier

Dich so, wie es am besten dir,

Und kannst du’s jetzt auch nicht verstehn,

Einst wirst du es in Klarheit sehn.

 

Ich bin dein Gott, der treu dich liebt,

Weiß alles ja, was Schmerz dir gibt,

Seh’ jeden Blick, hör’ jedes Wort,

So dir begegnet fort und fort.

 

Ich bin’s, der alles läßt geschehn,

Ich hab’ dies Los für dich ersehn,

Du harre aus in aller Not,

Denk an den Lohn nach deinem Tod.

 

Ich bin dein Gott, bist du allein,

Ich will dir gern Gesellschaft sein;

Hat man kein liebes Wort für dich,

So komm zu mir, besuche mich!

 

Sieh, deiner wart’ ich immerdar,

Will sein dein Alles im Altar,

Will dir ersetzen tausendmal,

Was du entbehrst im Tränental.

 

Ich bin dein Gott, was willst du mehr,

Faß guten Mut — nichts sei dir schwer,

Denn wer mein göttlich Herz umfasst,

Trägt fromm und froh die schwere Last.

 

Die Welt vergeht mit ihrer Pracht,

Die Zeit entflieht, eh’ du’s gedacht,

Und alles nimmt dir einst der Tod,

Nur eins dir bleibt — nur ich, dein Gott!