101 bis 105

 

101. (12.4.74) Das Sakrament der Busse muss man würdig empfangen.

Karfreitag.

Jesus:

Was ihr auf Erden binden werdet, wird auch im Himmel gebunden sein. Durch den Empfang meiner Sakramente mit Glauben, Liebe, Ehrfurcht und Treue.

Was ihr auf Erden lösen werdet, wird auch im Himmel gelöst sein.

Durch das Sakrament der Busse, die Befreiung der Seelen von den Ketten der Sünde, gemäss der Überlieferung der Hl. Kirche, d. h. mit einer guten Reue und einem tiefen Bedauern, Gott beleidigt zu haben. Unter der Bedingung, dass man gute Vorsätze fasst, mit demütiger Seele, die nur dann in Gottes Gegenwart steht, wenn sie unter diesen Bedingungen durch die Vermittlung des Priesters das Verzeihen Gottes annimmt.

Es ist ein grosses Verdienst, sich zu bekehren und eine Freude im Himmel, der seine verlorenen Schäflein wiedergefunden hat. Aber nicht alle Sünder bekehren sich. Wenn sie mit so viel Eifer ihre Seelen retten wollten, wie sie Ehren, Geld und Vergnügungen der Welt suchen, wie würde ich sie mit Gnaden überschütten!

Sie wollen die Knie nicht mehr vor der göttlichen Majestät beugen, aber es wird die Stunde kommen, wo ihre Beine gelähmt sein werden, und all jene, die gefallen sind, werden sich nicht mehr erheben können.

 

102. (15.4.74) Die falschen Propheten.

Ostermontag.

Eine Frage, die in Bezug auf das Evangelium des hl. Matthäus, Kapitel 23 und 24 gestellt wurde:

„Wenn dann jemand zu euch sagt: Sehet, hier ist der Messias, oder dort! so glaubt es nicht. Denn es werden falsche Messiasse und falsche Propheten auftreten; und sie werden grosse Zeichen und Wunder tun, um auch die Auserwählten, wenn es möglich wäre, irrezuführen. Sehet, ich habe es euch vorhergesagt! Wenn man euch also sagt: Sehet, er ist in der Wüste, so geht nicht hinaus; sehet, er ist in den Kammern, so glaubt es nicht.“

Ancilla:

Heiland, erkläre bitte diese Worte, die so schwer zu verstehen sind.

Jesus:

Ich bin nicht inmitten dieser Geier, die meine Worte und meine Gebote verändert haben: Raubvögel sind sie, welche die Seelen von den althergebrachten Wahrheiten meiner Kirche wegreissen. Sie machen Beute unter den Seelen, indem sie ihnen ihre Lügen und ihre falschen Lehren aufdrängen.

Jene, welche ich auserwählt hatte, meine Herde zum Licht und zur Wahrheit zu führen, sind zu falschen Messiassen geworden, zu falschen Propheten, die die schlechten Christen irreführen.

Diese wollen sich nicht ihrem Einfluss entziehen, und so führen sie sie in die Finsternis und erheben den Menschen über Gott, wenn es möglich wäre. Und diese schlechten Christen folgen ihnen wie eine Hammelherde.

 

Ich bleibe bei all denen, die mich lieben und die meinen Lehren treu bleiben, die an meine Gottheit glauben, an meine jungfräuliche Geburt, an meine wirkliche Gegenwart in allen Tabernakeln der Welt, die glauben an den, der allein Macht hat über die Seelen, die er mit seinem Blut erkauft hat, durch die Leiden seiner Passion, um ihnen das ewige Leben zu geben.

Ancilla:

Danke, Herr, wir lieben dich und wir glauben an dich.

 

Ancilla:

Heiland, bitte sage einige Worte für einen guten Priester, der nicht an deine Erscheinungen auf Erden und an das Übernatürliche glaubt.

 

Antwort des Herrn für diesen Priester:

Jesus:

Du wirst meine Worte nicht behalten, du hast nicht genug Liebe. Ich aber liebe dich.

Du bist durchdrungen von Stolz über dein Bücherwissen, in der Dunkelheit deines Geistes und in der Gleichgültigkeit deines Herzens, das im Streit liegt mit deiner Seele.

Weisst du nicht, dass ich dorthin gehe, wo es mir gefällt und wann ich will, zu der Seele, die ich auserwähle, trotz ihrer Unkenntnis der Wissenschaft, die mich jedoch durch ihre Liebe, durch ihren Glauben und durch ihre Demut anzieht.

Was machst du aus den Worten des Evangeliums?

Ich bin dein Meister und der höchste Herr aller Dinge. Vergiss es nicht.

Ich segne dich, mein lieber Sohn.

 

Ich wähle die Seelen aus, denen ich innerlich meine Worte offenbare, und niemand kann daran etwas ändern.

 

103. (18.4.74) Sei still, liebe nur.

Jesus:

So viele Seelen könnten meine Worte hören, wenn sie es wollten. Ich wiederhole es dir. Aber sie haben nicht genug Glauben. Ihr Geist ist verschüttet durch ihre nichtssagenden und materialistischen Gedanken und durch all die Verführungen der Welt, denen sie den Vorzug geben.

Ihr Herz ist ohne Liebe und Hoffnung. Sie geben der Stimme Gottes keinen Raum, die nie aufgehört hat, sich den Menschen im Verlauf der Jahrhunderte mitzuteilen. Welche Anmassung von ihnen, dem ein Ende setzen zu wollen.

 

104. (20.4.74) Der überreiche Lohn derer, die in Glauben und Liebe Christus gefolgt sind.

Jesus:

Wenn du wüsstest, welcher Lohn jene erwartet, die meinen Willen getan haben, die mich geliebt haben und die einverstanden waren, durch ihr Apostolat die Seelen zu retten, durch ihr Beten, durch ihr Sühnen, ihr Leiden und ihr Opfern. Du kannst es dir nicht vorstellen.

Welches Glück erwartet den, der sich Zerstreuungen versagt hat, um mir im Geiste der Sühne Gesellschaft zu leisten für all das, was mir Leid bereitet: die Gleichgültigkeit und das Verachtetwerden.

Wer mich alle Tage seines Lebens in seinem Herzen bewahrt hat, ist der Gesegnete meines Vaters, und das Reich der Himmel wird seine Heimat sein.

 

105. (24.4.74) Die Unbefleckte Empfängnis Mariens.

Man bat den Heiland um die Definition des Dogmas von der Unbefleckten Empfängnis der Allerheiligsten Jungfrau Maria.

Jesus:

Du musst verstehen, was diese Worte der Anrufung bedeuten, welche meine Heiligste Mutter der Schwester Katharina Labouré gegeben hat: „O Maria, ohne Sünde empfangen, bitte für uns, die wir zu dir unsere Zuflucht nehmen.“

Diese Anrufung erinnert an die jungfräuliche Geburt der Heiligsten Jungfrau Maria, die erwählt war vom Ewigen Vater. Er hat gewollt, dass sie von der Erbsünde bewahrt blieb, damit sie Mutter des fleischgewordenen Wortes werde. Das ist die Unbefleckte Empfängnis.

Der Engel des Herrn kündigte Maria an, dass sie Mutter des Erlösers würde und sie hat empfangen vom Heiligen Geist: das ist ihre Unbefleckte Empfängnis in ihrer Eigenschaft als Mutter Gottes, durch die Geburt ihres einzigen Sohnes, Jesus Christus.

Die Privilegien dieser beiden Wunder durch die Gnade des Himmlischen Vaters, verleihen ihr den Titel „Unbefleckte“ für alle Ewigkeit.