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04.12.2013

MEIN ZEUGNIS (HEILUNGSBERICHT)

Wichtiges habe ich all den Menschen zu sagen, die den Weg zum Glauben noch nicht gefunden, oder diesen Weg wieder verlassen haben. Jahrelang litt ich an einer sehr schweren Heroinsucht und ver­suchte immer wieder verzweifelt, Entzüge zu machen, um davon loszukommen und wieder ein normales Leben führen zu können. Zwei Entzüge machte ich in Spitälern durch (Biel und Stans), einen in Weggis in einem Kurhaus und einen versuchte ich zu Hause. Leider half überhaupt nichts, um mich von dieser Sucht zu befreien, da ich immer wieder kurz nach diesen wirklich schmerzhaften Entzügen wieder dem Heroin erlag. Langsam gaben mich auch die Ärzte auf und wollten mir ärztlich kontrolliert Heroin abgeben, da sie mich als schwerstsüchtig betrachteten (Konsum nach vier Jahren täglich bis zu zwei Gramm) und mich als hoffnungslosen Fall abstempelten. Selbst ich habe mich als solchen Fall betrachtet, weshalb ich in den Jahren  96- 97 drei Selbstmordversuche durch Überdosen machte (Goldener Schuss), die jedoch wie durch ein Wunder nie gelungen sind. Auch einen Mordanschlag  im “Milieu“ habe ich wie durch ein Wunder überstan­den (1996).

Anfangs 1998, als ich bei meiner Familie war, teilte mir meine Schwester mit, sie würde im April nach Medjugorje fahren, wo ein paar Seher zum Teil tägliche Erscheinungen der Muttergottes Maria hätten. Sie lud mich ein, mit ihr und einigen aus der Gebetsgruppe mitzufahren. Sie wollte mir diese Reise schenken. Um sie nicht zu beleidigen, sagte ich vorerst mal zu, hatte aber schon damals den Gedanken, nicht mitzufahren. Erstens glaub­te ich nämlich weder an Marienerscheinungen noch war ich sonst in irgendeiner Form gläubig. Zudem sagte ich mir, dass ich als Schwerstsüchtiger sicher nicht nach Bosnien reisen könnte, da ich ohne Heroin nicht sein konnte und dieses auch nicht über die Grenze mitnehmen konnte.

Die Zeit verstrich und das Abflugdatum, der 18. April 98, rückte näher. An meiner Situation hatte sich nichts geändert. Da die Kinder damals Frühjahrsferien hatten, brachte ich diese zu Ver­wandten in die Ferien. Am 17. April dachte ich mir aus, am Morgen nach Hause zu gehen und zu sagen, ich könne nicht mitfliegen, da ich die Grippe hätte.

Es kam der 18. April, der Abflugtag. Um  07.00 Uhr fuhr ich also zu meiner Schwester, um ihr meine Krankheit und somit die Ent­scheidung, zu Hause zu bleiben, mitzuteilen. Sie war mit ihren Kindern und dem Gepäck so beschäftigt, dass sie für mich keine Zeit hatte. So saß ich eine halbe Stunde später in ihrem Auto, ohne meine Entscheidung gesagt zu haben.

Am Flughafen Kloten dachte ich, dass jetzt die letzte Zeit dazu sei, denn ich hatte ja weder eine Spritze noch Heroin bei mir und konnte nicht in dieses Flugzeug einsteigen. Ob sie wohl enttäuscht ist, wenn ich ihr jetzt diese Mitteilung mache? So viele Leute aus ihrer Gebetsgruppe waren da, und das Einchecken des Gepäckes kam. Mit anderen Worten: es hatte wieder keiner Zeit für mich und so saß ich plötzlich in diesem Flugzeug. Die Türen gingen zu und wir rollten auf das Startfeld. Ich hoffte nur noch, dass es dort in Bosnien ein Krankenhaus gäbe, da am Nachmittag der Entzug einsetzen würde nach meinem letzten “Knall“ in der Frühe.

Ein Entzug für einen Schwersüchtigen läuft nicht ohne Probleme ab, da es zu epileptischen Anfällen, in schlimmsten Fällen teil­weise auch zu Herzstillstand kommen kann.

Am Nachmittag kamen wir in Split an und waren dann am Abend in Medjugorje, wo wir unsere Zimmer bezogen und dann das Abend­essen einnahmen. Mir ging es immer noch relativ gut und ich nahm auch mit den anderen das Abendessen ein.

Ich wartete die ganze Zeit auf den Beginn der Entzugserscheinun­gen, doch bis zum heutigen Tag habe ich nichts gespürt. Alles was ich spürte war, dass ich während zwei Tagen etwas müde und schwach war. Seither bin ich von dieser Sucht befreit. Es war, als ob jemand mit einem dicken Kreidestift einen Schlussstrich unter mein vorheriges Leben gesetzt hätte. Im Sinne von: gestern war noch gestern und ab heute geht es anders weiter.

Jesus hat mich ganz sanft nach Medjugorje “gestoßen“, wo ich zum Zeitpunkt meiner Ankunft geheilt wurde. Nicht an einem Platz der Erscheinungen, nicht in der Kirche war ich, sondern einfach bei meiner Ankunft geschah es.

Für dieses Wunder danke ich Gott und der Muttergottes Maria sehr und hoffe, durch dieses Zeugnis vielen Menschen wieder einmal nahe bringen zu dürfen, was der Himmel imstande ist zu tun.

 

M. M.

(Schweiz)