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06.12.2013

Pfarrer Hermann Wagner erzählt in seinem Buch „Mystische Erlebnisse, Licht über Eisenberg“ (Österreich) über seine Gespräche mit der Seherin, Frau Lex.

Das Buch erschien 1986 im Mediatrix-Verlag, A-3423 St. Andrä-Wördern. 

Die Gespräche zwischen H. H. Pfr. Wagner und Frau Lex werden in den 1970er Jahren geführt worden sein. Frau Lex lebt schon lange nicht mehr, Pfr. Wagner dürfte vor ca. 15 Jahren verstorben sein. Er war ein sehr bescheidener, gottesfürchtiger Priester, der Prophetien nicht zur Seite legte, wie es heute bei den Klerikern üblich ist. Er war Autor mehrerer Bücher, die den Volksglauben stärkten. Was wir folgend lesen ist eine wunderbare Ergänzung zu dem, was wir heute aus dem Buch der Wahrheit wissen. Seite 274 ist wohl die wichtigste, es geht um den Papst, der mit Satan in Verbindung steht. Den verworrensten Widersinn, den es in dieser Erdenzeit überhaupt gibt, finden wir in der Kirche Christi. Nicht nur war es grausam widersinnig, dass Jesus Christus sein Reich am Kreuze begründet und besiegelt hat. Nicht nur war es widersinnig, dass Jesus alle seine Jünger im Kreuze gesandt hat und die meisten Christen im Kreuze Jesus nachfolgen muss ten. Es ist auch heute noch widersinnig genug, wenn in vie­len Ländern die Christen nur durch ihr Blut Zeugnis ablegen müssen für das Reich Christi. - Das Reich Christi ist ja auch die Kirche in dieser Welt. Das irdische Reich Christi, die Kirche, hat Jesus auserwählt von dieser Welt. Darum hasst sie die Welt, wie Jesus sagt. Das ist das Reich Gottes, das Satan immer wieder entrissen wird. Satan ist der Herr dieser Welt. Er wehrt sich daher brutal, wenn ihm von seinem Reich etwas entrissen wird. Darum gibt es die blutige; Kämpfe gegen den Fürsten dieser Welt seit dem blutiger Golgatha. Aber Satan hat nun auch längst erkannt, dass das Blut der Martyrer der Same für neues Christentum ist. Darum geht Satan möglichst mit List ans Werk, Christen ohne Martyrium abzuwehren und die Christen ohne Martyrium umzugestalten, wie er sie braucht. Diese List hat er oft durch alle Jahrhunderte angewandt, nämlich die Kirche innerlich zu zerbröckeln, innerlich morsch zu machen. Das hat er durch alle Irrlehren und Reformatoren versucht. Das ist ihm auch größtenteils gelungen. Durch die Irrlehren konnte Satan die Einheit der Kirche so zerhacken, dass sie unglaubwürdig er­scheint, die eine wahre Kirche Christi zu sein. Jesus hat ja wirklich nur eine Kirche gegründet, nicht mehrere Kirchen. Aber wir müssen uns heute scheinbar damit abfinden, dass es mehrere christliche Kirchen gibt. Aber am liebsten wendet Satan immer wieder die größte List an, natürlich verlogen und verdreht, die Kirche innerlich zu zermürben. Die Kirche muss innerlich morsch werden und soll sich ganz der Welt angleichen. Das muss alles geschehen unter dem Ideal, ja unter dem hohen Ideal, die Kirche müsse fortschrittlich werden und modern, um auch heute alle Menschen gewinnen zu können. Dieses hohe Ideal der Missionierung aller Menschen wird durch Gelehrte der Kirche, die durch höllische Geister infiziert sind, so rosig ausge­malt, meist mit hochtrabenden Worten, dass bald jeder meint, er sei rückständig und ein Gegner der Kirche, wenn er diesen Weg nicht beschreitet. - So heißen heute die Kon­servativen, die festhalten wollen am Gebäude der Kirche, wie es der Heilige Geist durch Jahrhunderte geformt hat, rückständig und Gegner der Kirche. Denn die Kirche, sagen sie, geht zugrunde, wenn wir uns nicht der Zeit anpassen. - So ist da bereits eine böse Spaltung inmitten der Kirche auf­gerissen. Wer hat nun recht? - Welcher Weg ist der richtige? Satan ist ja gar nicht so, dass er den Menschen nichts gönnt in dieser Welt. Sie sollen alles haben, sollen es sich gut und angenehm machen in dieser Zeit, wenn sie ihm nur für die Ewigkeit gehören. So hat Satan schon Jesus vor seinem öffentlichen Auftritt angeboten: „Das alles will ich dir geben, wenn du niederfällst und mich anbetest.“ Wisst ihr überhaupt, was dieser Antrag Satans bedeutet? - Das wird ja leider heute selten gesagt. Viele glauben ja gar nicht mehr, dass es einen Teufel gibt. Damit steht leider für solche das Tor zur Hölle schon weit offen. Denn einem Feind, den man nicht sieht, an den man nicht glaubt, ist man ausgeliefert und preisgegeben. - Der Antrag Satans bedeutet, dass er ein Reich Gottes auf dieser Welt duldet, großzügig duldet, wenn die Menschen dieses Reiches nur ihm dienen. Dieser Antrag oder dieses Angebot Satans gilt immer noch: Ihr könnt euch nennen, wie ihr wollt, wenn ihr nur mir dient. Ihn anbeten heißt ja, ihm dienen, in seinem Geiste leben und lehren. Das ist ganz einfach für den, der dazu bereit ist: einfach im Geiste dieser Welt lehren und le­ben. Denn der Geist dieser Welt ist immer noch großenteils vom Geiste Satans beherrscht. Darum muss der Völkerapo­stel warnen: „Hütet euch, dass euch niemand mit Weltweis­heit einfängt. Diese Weisheit ist nicht von Christus.“ Nun aber geschieht weiterhin in der Kirche das Gegenteil von dem, was Christi ist: Alles wird heute profaniert, der Welt angeglichen, auch dis Priester und die Sakramente. Al­les dient nur noch dem irdischen Wohlergehen des Men­schen. Vom Ewigen und vom Weg zum Ewigen ist kaum mehr die Rede. Wozu auch? - Eine Hölle gibt es ja angeblich nicht mehr. Und wenn es einen Himmel gibt, dann kommen wir ja ohnehin alle hinein, denn Sünde gibt es ja scheinbar auch nicht mehr oder nur so gering, dass das vor einem Gericht Gottes keine Rolle mehr spielt. - Wozu brauchen wir dann noch einen Erlöser? - Wovon soll er uns denn noch erlösen? - Freilich, sagen sie, Christus ist der große Sozialreformer. Dazu ist er der große Wegbereiter. Wir sind ja heute schon so weit, sagen sie, dass die Kirche sich wunderbar erneuert hat. Sie hat sich der Welt aufgeschlossen und kann daher die ganze Welt erneuern. Das dauert vielleicht noch Jahrhunderte, sagen sie, aber es wird eine endgültige Vollendung der Welt und der Menschheit sich vollziehen. Wir stehen schon in dieser Erneuerung und Vollendung. Dafür muss die Kirche vorangehen, muss im weltlichen Kleid und in weltlicher Gesinnung allen vorange­hen, damit sie alle mitgehen können und wir nicht rückständig und ablehnend sind. Dafür müssen die Konservativen abgeschafft werden. Überhaupt alles konservative Tun in der Kirche muss weg! - Nur sonderbar ist, dass immer wieder neue junge Christen und auch junge Priester heranwach­sen, die nach der alten überlieferten Lehre Christi und seiner Kirche leben und lehren wollen. Mit der Mutter Lex habe ich oft über die Kirche geredet. Die Frage, was wird mit der Kirche geschehen, hat uns tief bewegt. Freilich konnte Mutter Lex mir da theologisch nichts erklären. Sie konnte mir nur immer wieder einiges sa­gen, was sie als Botschaften vom Himmel gehört hatte. Diese Botschaften oder eigentlich Klagen waren nicht rosig. Die Mutter Lex war über diese Botschaften oft sehr erschüttert. Jesus hatte ihr öfters gesagt, er lasse seine Kirche, die er mit seinem Blute erkauft hat und die seine geliebte Braut ist, nicht verunstalten oder gar zerstören von Dienern, die mit seinem Widersacher verbunden sind. Ob sie das einsehen wollen oder nicht, er wird sie zur strengsten Rechenschaft ziehen. Denn wer nicht ganz für ihn ist, hat er gesagt, der ist gegen ihn und wird als solcher verurteilt. Mutter Lex sagte mir, Jesus war immer sehr ernst und hatte einen fast zornigen Blick, er, der sonst immer so gütig blickte, auch für arme Sünder, die wieder zu ihm flehten; hier war er wie ein strenger Richter, der keine Nachsicht kannte. Wer gegen seine heiligste Braut, die Kirche, arbeitet, muss die ganze Strenge seiner Gerechtigkeit erfahren, sagte er, denn die Kirche ist mit seinem Blut erkauft. Bei den Gesprächen über die Kirche ging es zunächst über den Hl. Vater. Über die Bischöfe und Vorsteher der Kirche wurde schon früher ausführlicher gesprochen. Über den Hl. Vater hat die Mutter Gottes einmal zur Mutter Lex gesagt: „Der Hl. Vater ist der Stellvertreter meines Sohnes auf Erden. Er wird jeweils viel zu leiden haben.“ - Die Mutter Gottes meinte damit alle Päpste der Reihe nach, die in der Zeit von 1950 bis über 1980 regierten. - Über Papst Johannes Paul II. sagte Maria einmal: „Dieser Papst wird ein schweres Kreuz tragen müssen. Aber ich werde ihm tragen helfen. Diesen Papst habe ich euch am Throne Gottes erbeten. Er ist für die Zeit notwendig. Ihr sollt alle auf ihn hören. Besonders die Bischöfe und Priester sollen auf ihn hören und genau nach seinen Weisungen handeln und leben. Sie müssen ihm folgen. Wenn die Vorsteher der Kirche dem Papst folgen würden, würden auch die Gläubigen ihm folgen. Aber da viele ihm nicht folgen und seine Weisungen verändern, kommen große Schwierigkeiten über die ganze Kirche.“ Einmal sagte Maria zu Mutter Lex sehr besorgt: „Der Hl. Vater hat viele Feinde unter seinen engsten Mitarbeitern in Rom. Sie sind nicht aufrichtig zum Hl. Vater. Sie verändern auch vieles, was er als Weisungen in die Kirche hinaus sendet.“ Diese Klagen der Mutter Gottes sind sehr, sehr traurig. Wir brauchen nicht zweifeln, dass sie übertrieben sind oder nicht stimmen. Die Mutter Lex hat mir versichert, dass die Mutter Gottes es so gesagt hat. Sie hatte manchmal noch viel strengere Klagen. Weil viele Vorsteher in der Kirche dem Hl. Vater zu wenig folgen, sagte sie, kommt so viel Unheil über die ganze Kirche. Alle müssen darunter bitterlich leiden. Gerade der Ungehorsam in der Kirche gibt der Hölle die Gelegenheiten, böses Unheil anzurichten. Aber da der Ungehorsam und der Geist der Welt die Kirche so sehr dem Verderber preisgibt, wird Schreckliches über die Kirche kommen, auch über Rom selbst. Die Mutter Gottes ruft ein­mal über Rom schmerzlich aus, wie mir die Mutter Lex sagte: „O Rom! O Rom! Wenn du doch zur Einsicht kommen möchtest, was dir zum Frieden dient! Aber du willst es nicht einsehen. O Rom, wenn du wüsstest, was Schreckliches über dich kommen muss?! Es wird heißen: Einmal Rom und nie mehr Rom!“ Über diese Botschaft war ich natürlich erschrocken. Ich habe die Mutter Lex eindringlich gefragt, ob sie das so richtig gehört hätte? - Sie antwortete mir, dass sie die Mutter Gottes genau so reden hörte. - Es scheint also sicher, dass Rom untergehen wird. - Wann und wie das geschehen wird, wusste Mutter Lex auch nicht. Sie hatte nur gehört, dass viele bedeutende Städte untergehen würden, darunter also auch Rom. Es geschieht eben so viel Böses in der Welt und auch in der Kirche, das wir vielleicht noch gar nicht ermessen können. Aber Gott hat an dieser Welt keinen Gefallen mehr. Darum lässt er Satan in seiner grausamen Vernichtungswut solchen Raum. - Die Mutter Gottes weist einmal darauf hin mit den Worten: „Die Bischöfe und Priester folgen dem Hl. Vater immer weniger. Darum bekommt Satan so viel Macht in der Kirche. Darum liegt die Kirche wie im Todeskampf. Der Hl. Vater wird in der Kirche von vielen nicht ernst genommen. Viele spotten über ihn. Sie wollen nicht einsehen, dass sie damit über ihr eigenes Unheil spotten. Denn durch ihren Ungehorsam und ihren Spott über den Papst wird fast überall in der Kirche das Licht des Heiligen Geistes ausgelöscht. Der Geist der Finsternis bekommt Macht. Der modernistische Geist verdunkelt alles in der Kirche.“ Natürlich konnte die Mutter Lex diese Botschaft nicht recht begreifen. Sie sagte es mir halt wortwörtlich, wie sie es von der Mutter Gottes gehört hatte. Auch ich war darüber etwas unsicher, ob Satan wirklich schon so sehr in der Kirche wirke, ob der Modernismus wirklich schon so weit alles verdunkele. Aber die Mutter Gottes sagte der Mutter Lex ganz klar: „Die Kirche ist ein Spielball der modernen Welt geworden, weil die Bischöfe zu wenig darüber wachen.“ Es wäre zum Verzweifeln, wenn wir nicht hoffen könnten, dass doch der wahre Glaube in der Kirche wieder siegen werde. Und er wird siegen. Was jetzt in der Kirche geschieht, ist zur Prüfung aller, besonders der verantwortlichen Leiter in der Kirche. Jesus duldet in seiner Kirche keine Hohlheit und keinen Schein. Die Herzen, die ihm dienen, die Herzen der Priester, müssen mit ihm lebendig verbunden sein. Sie müssen aus dem Herzschlag seines Göttlichen Herzens leben und lehren. Hören wir weiter, was Maria der Mutter Lex zur Weitergabe verkündet: „Gott lässt in der Kirche zur Zeit vieles zur Prüfung und Reinigung geschehen. Die Kirche muss ganz gereinigt wer­den. Das Göttliche, die Fülle der Erlöserliebe meines Sohnes muss in der Kirche wieder alles überstrahlen. Das muss widerstrahlen aus den Herzen und aus dem Leben der Priester. Das muss alles zutiefst lebendig und wahr sein. Der Heilige Geist will alles mit seinem Licht und mit seiner Liebe erneuern.“ Also um tiefste Erneuerung in der Kirche geht es. Alles Morsche und Faule muss weg. Auch aller hohler Schein. Leben muss Leben sein. Und wenn es um das höchste Leben geht aus der Lebensfülle Gottes, dann muss das lebendig alles durchdringen und durchstrahlen, vor allem im Leben der Priester, aber auch im Leben aller wahren Christen. - Da heißt es bei uns allen, wachsam sein, dass wir bei der Reinigung und Erneuerung nicht als Abfall beseitigt werden müssen. Der Heilige Geist nimmt das sehr genau. Der Geist Gottes ist da maßgebend, nicht der Geist der Menschen. Die Liebe Gottes ist da maßgebend, nicht die Liebe der Menschen, nicht das, was sie Liebe nennen und oft nur Begierde des Fleisches ist. - Das ist es leider, was nun auf weiten Strecken in der Kirche herrscht und entscheidet, der menschliche Verstand, der menschliche Geist, und nicht mehr der Heilige Geist. Und was noch verheerender ist, die Begierden des Fleisches suchen in allen Formen und Be­quemlichkeiten ihr Recht und verdrängen das Kreuz Christi, in dem allein die Erlösung sich vollziehen kann. - Hören wir, was da Jesus in Eisenberg sagt: „Die Menschen brauchen nicht mehr wegen meines Kreuzes trauern. Sie sollen über ihr eigenes Kreuz trauern, das sie sich aufladen, indem sie mein Kreuz meiden wollen. Wer vor meinem Kreuze flieht, wird erdrückt im eigenen Kreuze der unerlösten Finsternis und der teuflischen Gewalt, die über ihn Macht bekommt.“ Jesus gibt allen ein einfaches Rettungsmittel, wenn sie es schon nicht einsehen wollen, was ihnen zum Heile ist, was sie retten kann vor dem Verderben des eigenen Kreuzes, das jeden ewig zugrunde richtet. Jesus sagt: „Würden die Christen, vor allem die Priester, meinem Stellvertreter auf Erden folgen, dann würden sie vor vielen Übeln bewahrt. Wer meinem Stellvertreter auf Erden nicht folgen will, der folgt mir nicht und kommt bald in verderbliche Gefahren. Dann wird bald sein eigenes Leben ein Kreuz, das ihn erdrückt, denn Satan bekommt Gewalt über ihn.“ Die Kirche, und besonders die Diener der Kirche, müssen wieder lernen, getreu im Geiste Gottes zu denken und zu leben. Sonst herrscht bald ein anderer Geist und beherrscht sie, ohne dass sie es denken und glauben wollen. Aber es ist so! Entweder leben wir im Geiste Gottes und wandeln in seinem Licht, oder wir leben im Geiste Satans und wandeln in seiner Finsternis. - Nun aber hör schon auf, du kleines Menschlein, du elendes Erdenwürmlein, zu denken, du wärest doch selber auch etwas, könnest ja selber auch noch denken und die andern überdenken?! Das meinst du doch?!

- Ach, wenn du stolz denken kannst, dann bist du ja schon auf der anderen Seite. Dann gehörst du ja schon ihm, dem mächtigen Geist des Stolzes und der Finsternis. - Aber das glaubst du nicht? - Dann musst du es fühlen. Vielleicht schon sehr bald. - Hören wir die Mutter Gottes, wie sie in Eisenberg mahnt: „Ihr Priester meines Sohnes, es ist euere heiligste Pflicht, auf den Hl. Vater zu hören und ihm zu folgen. Wenn ihr dem Hl. Vater folgen würdet, wäre die Gefahr für die Kirche nicht mehr groß. So aber muss Schreckliches über die Kirche kommen, auch damit sie von eurem Ungehorsam gereinigt wird. Durch den Ungehorsam in der Kirche bekommt Satan solche Macht.“ Das ist wieder etwas, was die meisten nicht einsehen wollen, dass sie dem Papst gehorchen müssen und dass ein schreckliches Unheil kommen wird allein schon wegen des Ungehorsams gegen den Papst. Hier gilt leider auch das Wort, wie immer: Wer nicht hören will, muss fühlen. Und viele, viele müssen zur Sühne mitfühlen, mitleiden. Gerade dieser Tage ist mir eine jüngere Frau begegnet. Sie sah furchtbar leidend aus, und doch hatte sie ein frohes und sieghaftes Lächeln, als sie mir erzählte: „Mein Bruder hat vor zehn Jahren seinen Priesterberuf aufgegeben und hat geheiratet. Ich habe ihm zugeredet und habe alles versucht, ihn zu überzeugen, dass er immer Priester bleibt und sein Priesterleben wieder weiterführen muss. Es war alles umsonst. Er ist sehr grob zu mir geworden und hat mir die Türe gewiesen. - In meiner Verzweiflung habe ich der Mutter Gottes mein Leben angeboten, um meinen Bruder zu retten. Es kamen schreckliche Leiden über mich. Die Ärzte waren darüber ratlos, denn körperlich war ich ganz gesund, so wurde festgestellt. Das Schlimmste war eine innere Verlassenheit, die mich an den Rand eines schauerlichen Abgrundes führte. Meine Mutter, bei der ich noch leben kann, hat alles getan, um mich zu retten. Sie hat mich nicht verstanden, wenn ich ihr sagte, ich müsse für meinen Bruder alles leiden. Sie meinte: der müsse selber wissen, was er tut. Sie meinte: er solle wenigstens jetzt eine gute Ehe führen, wenn er schon nicht Priester sein könne. Aber ich schaute tiefer. Ein Priester bleibt doch immer Priester. Er gehört nur Jesus. Und ich dachte auch immer: wie wird der einmal in die Ewigkeit kommen. Meine Mutter wollte unbedingt, dass ich mich einem tüchtigen Psychiater anvertraue. Ich tat ihren Willen. Aber der Psychiater konnte mir auch nicht helfen. Der verstand mich überhaupt nicht. Auch einen Priester konnte ich leider nicht finden, der mich verstanden hätte. So stand ich ganz allein in meiner verzweiflungsvollen Lage, in meinem schrecklichen inneren Leiden furchtbarer Verlassenheit. - Nur die Mutter Gottes tröstete mich immer wieder, wenn es gar zu arg war. Ich spürte das direkt. Die Mutter Gottes ist ja lieb zu jedem, der sich ihr anvertraut. Sie verlässt einen nie. Aber sie hat mich erkennen lassen, dass ich das in meiner Seele leiden muss, damit mein Bruder in seiner Seele wieder Licht und Einsicht bekommt. Und dann geschah unerwartet, was diese Frau durch ihr Opfer erfleht hatte. Ihr Bruder bekehrte sich. Sie sagte: Es war vor einigen Wochen. Er stand plötzlich vor der Haustür seines Elternhauses. Die Mutter öffnete. Er umarmte sie. Und dann ging er zu mir, drückte mir beide Hände, schaute mich lange an und sagte dann: „Schwesterchen, ich weiß, was du für mich getan hast. Es war nicht umsonst. Ich habe meine Ehe gelöst. Es war ja doch keine gültige Ehe. Ich bin Priester. Du hast ganz recht gehabt.“ - Dann erklärte er, dass er schon beim Bischof gewesen sei. Der habe ihm empfohlen, er solle sich für einige Zeit in ein Kloster zurückziehen. Später wolle er weitersehen. - In der Ehe sind keine Kinder vorhanden, so dass er da nicht gebunden ist. Die junge Frau sagte mir, dass damit ihr Opferweg noch nicht zu Ende sei. Gerade jetzt brauche ihr Bruder noch viele Opfer, damit er sich wieder zurechtfinde als Priester und auf diesem Weg standhaft bleibe. Er hat ihr zwar gesagt, dass er es mit dem Priesterleben wieder ganz ernst nehmen wolle, viel ernster als früher. Er hat gesagt: Priesterleben muss man ganz ernst nehmen. Da gibt es nur ein Entweder - Oder, entweder das Priesterleben ganz ernst nehmen oder gar nicht Priester sein. Er hat ihr gesagt: Das sieht er jetzt völlig ein. Und dafür will sie ihm noch recht helfen durch ihr Gebet und Opfer. - Ja, ja, was könnten die guten Christen Hilfe leisten für ihre Priester in der Kirche, wenn sie mehr für sie beten und opfern würden. Ich habe schon mehrere stille Opferseelen kennengelernt, die sich vor allem der Himmlischen Mutter als Opfer anbieten, um Priester vor dem Abfall zu retten. Es geht dabei garnicht so sehr um den äußeren, sondern viel mehr um den inneren Abfall. Manche leben und wirken als Priester, im priesterlichen Dienst, wie es heißt, aber sie haben eigentlich mit dem Leben und Wirken Jesu Christi nichts mehr zu tun. Christus ist für sie nur eine äußere Fassade. Sie leben ihr eigenes, ganz menschliches Leben mit allen menschlichen Schwächen und Sünden, die ja heute nicht mehr als Sünden bezeichnet werden, gerade von ihnen nicht, weil sie ja nur noch dem Fleische dienen und nicht mehr dem Geiste. Sie wollen gar nicht aus dem Geiste leben, sondern wollen absichtlich das Fleisch, das Fleisch natürlich mit allen intelligenten Sprüchen und Philosophien, was sie dann lügenhafterweise auch Geist nennen. - Wer solche Priester, die innerlich viel tiefer gefallen sind als jene, die da ganz weggegangen sind und geheiratet haben, durch Opfer und Gebet bekehrt, der tut für die Kirche das größte Werk der Rettung und Erneuerung, denn innerlich faule Priester können nur in ewige Fäulnis gehen und führen. Innerlich erneuerte Priester dagegen, die wieder im Geist und im Herzen Christi le­ben, sind wie helle Sterne in der Finsternis. Denn Finsternis ist über die Kirche Christi hereingesunken, eine Finsternis, die sie nicht sehen kann, weil man in der Finsternis nicht sehen kann. Sie zünden dafür tausend menschliche Lichtlein an. Vielmehr der Herr der Welt zündet sie an, damit sie scheinbar sehen. Und was sehen sie in diesem Scheinlicht? - Nur Weltliches, nur weltliche Ordnung, die keine göttlichen Gebote und kein göttliches Licht mehr braucht. Bei ihnen ist es hell genug, sagen sie. Wunderbare Sterne der weltlichen Philosophie und Theologie leuchten ihnen. Wie widersinnig das klingt: weltliche Theologie, weltliche Gottesgelehrsamkeit. Aber sie schnitzen sich einen weltlichen Gott zurecht, der ihnen behagt, zu ihrem weltlichen, fleischlichen Leben passt. Das sind die modernen Götzendiener. Vom wahren Gott wollen sie ja nichts mehr wissen. Den können sie nicht mehr brauchen. - Darum können sie einen Papst nicht brauchen, der es wagt, in unseren Tagen auf den wahren Gott und seine Gebote hinzuweisen; der es wagt, den wahren Jesus Christus aufzuzeigen mit all seinen Heilsforderungen. Wundern wir uns nicht, wenn die Himmlische Mutter in Eisenberg darüber klagt: „Meine Tochter, ich bitte dich, bete viel für den HI. Vater und bringe viele Opfer für ihn! Er ist in ständiger Gefahr. Sogar seine engsten Mitarbeiter, die von Satan dirigiert werden, wollen ihn vernichten.“ Es handelte sich um Papst Johannes Paul II. Wir haben ja inzwischen alle erlebt, wie Papst Johannes Paul II. behandelt wird, wie er in ständiger Gefahr ist und sie ihn wegräumen wollten, natürlich getarnt: die Mordbuben aus ganz anderer Richtung kommend, damit man ja nicht die wahre Mörderhand erkennt. Es muss uns genügen, wenn die Mutter Gottes sagt: „Sogar seine engsten Mitarbeiter wollen ihn vernichten.“ Mutter Lex konnte mir einmal etwas sagen, worüber sie zwar nicht sicher war, was sie aber aus vielen anderen Offenbarungen des Himmels gehört hatte. Sie sagte: „Es scheint, dass einmal ein Papst kommt, der im Geiste Satans lebt und regiert, der mit großer Macht die ganze Welt beherrschen wird. Aber nur kurze Zeit, habe ich gehört. Scheinbar wird das der Antichrist sein. Ich weiß es aber nicht recht. Ich habe darüber keine eigene Botschaft bekommen.“ Nur das konnte mir die Mutter Lex klar sagen, was ihr die Mutter Gottes angekündigt hatte: „In Rom wird einmal ein grauenhaftes Blutbad sein. Ganz Rom wird zerstört werden. Der Hl. Vater wird fliehen.“ Ich fragte natürlich, ob es sich dabei um den Hl. Vater Johannes Paul II. handelt. Dazu sagte mir Mutter Lex: „Das weiß ich nicht. Darüber habe ich keine Botschaft bekommen, welcher Papst es ist. Auf alle Fälle wird Rom grausam untergehen. Rom, Rom, und nicht mehr Rom, hat es geheißen. Es werden überhaupt viele Großstädte von der Erde verschwinden.“ Aus all dem erkennen wir, dass ein gewaltiger Ringkampf um und auch in der Kirche sich vollziehen wird. Jesus hat seine Kirche gegründet und mit seinem Blut erkauft, damit die Menschen aus aller Welt darin gesammelt und als Kinder Gottes heimgeführt werden ins ewige Vaterhaus des Himmels. Aber die Kirche ist nicht dazu da, dass die Menschen auf ein irdisches Paradies vertröstet werden, wie es heute vielfach durch die modernistischen Professoren geschieht. Es geht Jesus nicht um ein irdisches Paradies. Jesus sagt ganz klar: „Ich habe euch auserwählt von dieser Welt. Wäret ihr von dieser Welt, würde die Welt das Ihrige lieben. Da ich euch aber auserwählt habe von dieser Welt, hasst euch die Welt.“ Nun aber ist die Kirche durch die Irreführung der großen modernistischen Professoren ganz auf die Verbrüderung mit dieser Welt ausgerichtet. Das sind Geister, von Satan gelenkt und so raffiniert getarnt, dass alle sie umjubeln als die großen Retter und Lichter unserer Zeit. Sie sind in die Kirche eingedrungen und wollen darin alles nach dem Geist ihrer Finsternis „erneuern“. Wenn wir den Heiligen Geist verehren und durch die Braut des Heiligen Geistes geführt und beschützt werden, dann geht uns die Erkenntnis auf, auf welch gefährliche Weg die Kirche geraten ist; dann erkennen wir, welch gewaltiger Unterschied ist zwischen den Kindern dieser Welt und den Kindern Gottes. Dieser Unterschied wird heute in der Kirche oft völlig gleichgemacht. Alles muss heute in der Kirche toleriert werden, was diese Welt lehrt. Nur Kompromisse können uns verbrüdern und retten, sagen sie. Es kommt mir oft vor, als wäre der Ambo in der Kirche heute nur eine große Mischmaschine, in der alles durcheinander gemischt werden kann, Weltliches und Göttliches, Teuflisches und Heiliges, Moralisches und Unmoralisches. Wer soll sich da noch auskennen? - Wer soll da noch etwas glauben können? - Denn entweder gibt es eine vollgültige, ewige Wahrheit oder es gibt sie nicht. Entweder gibt es einen unendlich heiligen Gott oder es gibt ihn nicht. Wenn nicht, dann gibt es auch keine höchsten Gesetze mehr. Dann kann ich tun, was ich will, nur nicht erwischen lassen, auch von Gott nicht, weil das ja ohnehin ein dummer Trottel ist, wie er immer dargestellt wird. Wie soll da eine Kirche noch not­wendig sein oder überhaupt noch bestehen können? - Wo­für denn, wenn der Mensch ohnehin das höchste Wesen ist, dem alles dienen muss, auch der Sohn Gottes im heiligsten Sakrament. Nur dem Menschen muss er dienen, nicht mehr der Mensch ihm. - Arme Kirche, die sich noch Kirche Gottes nennen will! Eigentlich ist sie nur noch Kirche dieser Welt, aus der Christus sie erheben, befreien wollte. Wir müssen uns daher nicht wundern, wenn der Verfall in der Kirche oft erschreckend einreißt. Die heilige Kirche Gottes, die der Heilige Geist durch Jahrhunderte mit solcher Liebe aufgebaut und als Braut Christi verschönert hat, sie soll nun durch Gleichmacherei der Welt angeglichen werden. Und die Gleichmacher meinen sogar, das sei notwendig, das sei die einzige Rettung der Kirche in dieser Zeit. Wer sich gegen die Gleichmacherei stemmen will, der wird wie ein Feind der Kirche zur Seite gedrängt und ausgeschaltet. Ja, diese Konservativen allein sind die Feinde der Kir­che. Die müssen weg! - Aber sie sehen nicht und wollen nicht sehen, dass gerade in Kirchen, in denen modernst gewirkt wird, die Bänke immer leerer werden, dass die Moral auf allen Gebieten zerfällt. Keine Ehe ist mehr heilig. Kein Kind im Mutterschoß ist mehr sicher. Das voreheliche Zusammenleben der Jugend ist selbstverständlich und unaufhaltsam. Alle Gebote Gottes werden zertreten. Die Heiligkeit Gottes ist im Abfall untergraben worden. Der Mensch selbst ist ja heilig und kann tun und lassen, was er will. Das ist doch die moderne Kirche? Oder nicht? - Nur noch ein bisschen Theater und Menschenschmuserei, sonst eigentlich nichts mehr. Ja, und freilich, das dürfen wir nicht vergessen, ein wenig viel Geldsammlerei braucht die Kirche schon auch noch und ein wenig Zierat, wie einen Bischof für besondere Anlässe, nur als Zierat, bitte. Sonst soll er uns in Ruhe lassen. Arme Kirche! ,Wir müssen uns nicht wundern, wenn Jesus in Eisenberg einmal ganz energisch sagt: „Meine Kirche muss wieder rein und schön werden als meine geliebte Braut!“ Einmal hat die Mutter Lex Jesus mit einem strengen Antlitz gesehen. Er sprach majestätisch wie ein Richter: „Ich lasse meine Kirche nicht zerstören! Es ist meine Kirche! Ich habe sie mit meinem Blut erkauft.“ Jesus hat auch öfters davon geredet, sagte die Mutter Lex, die hl. Messe, sein Erlösungsopfer von Golgatha, müsse wieder der Mittelpunkt der Kirche werden. Sie dürfe nicht zu einem bloßen Schauspiel vor dem Volk gemacht werden (Volksaltar ist wohl gemeint), muss wieder der Mittelpunkt zwischen Gott und den Menschen werden. Hingewandt zu Gott, soll der Priester und das ganze Volk dieses tiefste Geheimnis feiern, nicht als Schauspiel vor den Leuten. Das Opfer soll für das Volk vollzogen werden, aber nicht vor dem Volk.