1043.

19.05.2013

Zuschrift 1040

Liebe Schwester im Glauben, (FM)

danke für Deine Frage, die absolut berechtigt ist.

Die Dogmatische Konstitution aus dem 2. Vatikanischen Konzil über die göttliche Offenbarung, Nr. 4 hört sich zunächst richtig und absolut logisch an.

Es scheint mir aber nicht wesentlich zu sein, dass die von Dir zitierten Sätze erst seit 50 Jahren gelten.

Moderne oder gar Freimaurer: hin oder her — Gott bleibt immer Derselbe. Er ändert sich nie und daran kann auch das 2. Vatikanische Konzil nichts ändern.

Die Frage wäre ebenfalls: Was galt vor dem 2. Vatikanischen Konzil?

Die Mühe das im Originallaut herausfinden zu wollen, mache ich mir nicht, weil ich glaube, dass diese von Dir genau zitierte vatikanische Verlautbarung von den Tatsachen längst überholt ist. Warum?

Jesus Christus hat uns versprochen uns n i c h t alleine in dieser Welt zurückzulassen: „Siehe, ich bin bei Euch a l l e Tage bis zum Ende der Welt.“

Das heißt: Jesus ist nicht nur im Gebet und den Sakramenten bei uns, nicht nur während der Feier und dem Empfang der Heiligsten Eucharistie — nein Er i s t und bleibt ganz konkret in unserer Nähe — wenn wir Ihn darum bitten. Aus übergroßer Barmherzigkeit ist Jesus — jetzt in dieser Endzeit — durch die Botschaften der Wahrheit ganz besonders nahe bei uns — vor allem, weil Er mit uns darunter leidet, dass Sein mystischer Leib — die katholische Kirche auf Erden — zur Zeit gekreuzigt wird. Wir haben keinen Oberhirten, da der wahre Oberhirt Benedikt im „Exil“ ist, und deshalb werden wir von Jesus Christus — dem guten Hirten — höchstpersönlich in dieser Zeit durch die Worte der Botschaften geführt. So nahe wie wir Jesus j e t zt sind — waren ihm damals nur Seine Jünger, Seine Mutter Maria, Seine engsten Freunde und ihm weiteren Sinn auch alle Menschen, denen Jesus als Mensch persönlich begegnete.

Uns Botschaftsanhängern ist dadurch die Gnade einer ganz intensiven — ja intim innigen — Beziehung zum dreifaltigen Gott geschenkt — damit wir diese vielen Prüfungen und Reinigungen in dieser schwierigen Zeit zum Wohle aller Seelen gut bestehen können.

So wie es bei Am 3,7 heißt: Nichts tut Gott, der Herr, ohne dass er seinen Knechten, den Propheten, z u v o r seinen Ratschluss o f f e n b a r t hat“, so gilt es auch noch heute: Die Heiligste Dreifaltigkeit lässt uns n i c h t alleine. Sie hat es sowohl im AT als auch im NT versprochen. Der vorstehend zitierte Satz aus dem AT enthält sogar die Worte zuvor und offenbart!!!

Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter:

Die katholische Kirche widerspricht sich selbst, wenn sie davon ausgeht, dass es bis zum Zweiten Kommen Jesu Christi k e i n e weitere göttliche Offenbarung laut 1 Tim 6,14 und Tit 2,13 mehr geben soll — Warum?

1. Nach Jesu Erdenleben hat die Kirche im Laufe der Jahrhunderte zahlreiche Menschen selig oder heilig gesprochen.

Sehr viele von diesen Heiligen waren Visionäre, Mystiker oder gar begnadete Ratgeber von Königen und sogar Päpsten (Hildegard von Bingen). Es gab sogar „große“ Heilige, die offiziell als Kirchenlehrer verehrt werden (Augustinus, Katharina von Siena, Therese von Lisieux und weitere). Dadurch das die Kirche Visionäre wie z. B. auch Birgitta von Schweden, Sr. Faustina, die Nonne Anna-Katherina Emmerick und andere selig oder gar heilig gesprochen hat, erkennt sie an, dass diese Menschen Vorbilder im Glauben gewesen sind, dass das, was sie gesagt, getan, erlebt und vorgelebt haben, beispielhaft für alle Christen ist.

Weil automatisch mit der Heiligsprechung auch alle Schriften, also auch Schilderungen über Visionen und mystische Erfahrungen kirchlich anerkannt werden, widerspricht sich die Kirche, falls sie heute darauf pocht, dass es seit dem NT k e i n e neuen göttlichen Offenbarungen mehr gibt oder geben kann.

Was sind Visionen von Mystikern anderes als neue göttliche Offenbarungen?

Es kommt nicht darauf an, welche göttliche Personen (Vater, Sohn, Geist) oder ob die selige Jungfrau Maria an Visionen und demzufolge Offenbarungen beteiligt waren — sondern darauf, dass die Kirche mit dem Status der Heiligkeit eines Menschen selbst a n e r k e n n t, dass es solche Offenbarungen im Laufe der Jahrhunderte immer wieder gegeben hat. Bei den Offenbarungen war sicherlich nicht immer nur „Neues“ dabei — trotzdem gab es viele Hinweise Gottes auch im Hinblick auf unsere jetzige Zeit (siehe Fatima und Lourdes).

Soweit mir bekannt ist, gibt es kirchlicherseits keine Möglichkeit, den Status der Heiligkeit einem Menschen irgendwann wieder abzuerkennen — demzufolge bleiben also auch Visionen und mystische Erfahrungen / Offenbarungen von Heiligen g ü l t i g , selbst wenn das 2. Vatikanische Konzil seit 50 Jahren etwas anderes sagt!

Gott läßt uns nicht alleine — das ist so sicher wie das Amen im Gebet!

2. Was ist mit den Menschen, die n a c h dem 2. Vatikanischen Konzil heiliggesprochen wurden — den sogenannten „neuen“ Heiligen? Beispielsweise der Heilige Pater Pio hat auch göttliche Visionen gehabt und sogar einige Voraussagen für unsere Zeit hinterlassen.

Diese Offenbarungen wären dem 2. Vatikanum zufolge ebenfalls nichtig? — und Pater Pio kein Heiliger mehr????

Welche Heiligen — außer Pater Pio — noch neuzeitlich und Mystiker /Visionäre/Seher waren, lässt sich sicher nachprüfen, aber mein bescheidenes Wissen in dieser Hinsicht bezieht sich jetzt „nur“ auf Pater Pio, weil ich ihn „kenne“ und sehr verehre.

Liebe Schwester im Glauben — ich hoffe, meine Ausführungen konnten Dir ein wenig weiterhelfen. Vertraue — so wie wir alle auch — einfach weiterhin ganz auf Jesus.

Dann kannst Du nie etwas falsch machen.

Wie Du meiner Antwort entnehmen kannst: Auch die katholische Kirche selbst und ihre „Schriftgelehrten“ müssen sich an der Wahrheit des Wortes Gottes orientieren, sonst widersprechen sie sich selbst. Unsere Wahrheit ist aus vielerlei Gründen schwer bis unangenehm — trotzdem ist es möglich sie zu leben und zu lieben, weil wir uns bei Gott geborgen wissen, weil es paradiesische Verheißungen gibt, auf die wir uns schon jetzt total freuen dürfen. Gott tut mehr — als wie „nur“ diesem Elend zuzuschauen, Er greift ein, Er handelt schon jetzt, weil Er uns liebt — wunderbar.

Großer Gott — wir loben Dich! Herr, wir preisen Deine Stärke. Vor Dir neigt die Erde sich und bewundert Deine Werke. Wie Du w a r s t , v o r a l l e r Zeit, so bleibst Du in Ewigkeit...!“

(ein wunderbares Kirchenlied, das übrigens auch bestätigt, was ich eingangs sagte: Gott bleibt immer Derselbe. Bei Ihm wissen wir, woran wir sind — Gottseidank!)

Regina