1048.

19.05.2013

Hallo Ihr Lieben,

heute Morgen ist mir eingefallen, dass meine Zuschrift 1043 unvollständig ist und demzufolge möglicherweise falsch verstanden werden kann, — was dann auch prompt geschehen ist (siehe Zuschrift 1040).

Ich hatte allerdings keine Zeit mehr gefunden, das anschließend zu korrigieren, deshalb jetzt meine Ergänzung hierzu:

Wer meine Zuschrift 1043 aufmerksam liest, wird feststellen, dass es mir nicht darum geht, gegen Lehramt oder Kirchenrecht Stellung zu beziehen, bzw. dass es mir auch nicht darum geht, zum Boykott gegen theologische Aussagen der Kirche aufzurufen. Was hätte ich bzw. der Leser davon?

Es geht um die Sensibilität jedes Einzelnen dafür zu erkennen, w a s die Kirche zum Thema „Offenbarungen“ sagt und w i e sie dies begründet.

Wir dürfen nicht weiterhin mit „katholischen Scheuklappen versehen“ weiterbeten, bitten oder hoffen. Wir müssen weitsichtig sein — oder, falls wir es nicht sind, — werden. Wenn wir die Zeichen der Zeit richtig erkennen wollen, müssen wir Augen, Ohren und Herz öffnen und notfalls eingetretene oder „bequeme“ Pfade verlassen.

So wie es zu Lebzeiten Jesu war — ist es auch heute noch: Wir brauchen viele Zeichen, um die Wahrheit zu erkennen: Der Eine braucht mehr Zeichen und Wunder — der Andere weniger. Der Eine geht frohen und gesegneten Mutes durch die Hingabe an den Heiligen Geist und voller Vertrauen den Weg mit und zu Jesus — der Andere fühlt sich eher zum pflichtbewussten „Wächterdienst“ berufen. Ein „Wächterdienst“ hat für mich einen eher negativen Beigeschmack, weil er mich zu sehr an bezahlte Knechte und Mägde ohne wirkliches „Herzblut für Jesus“ erinnert.

Wachen und beten — ja — aber dann auch mit Freude und vor allen Dingen nie, ohne Jesus gleichzeitig immer wieder für Seine Liebe und Nähe zu danken, und nie, ohne Gott gleichzeitig anzubeten, Ihm zu singen, Ihn zu preisen. Nur „wachen und beten“ wäre mir persönlich zu wenig — wenn auch gut gemeint und richtig — aber mir wäre das eine zu eingeschränkte Sicht und eine zu einseitige Beziehung zu Gott. Wie ich das meine?

Von den allerersten Christen hieß es:Das sind die, die ihrem Gott Lieder singen“. (Super, — das ist was für mich — ich singe leidenschaftlich gerne!)

In der Bibel wird über die Jünger Jesu berichtet: „Und während er (Jesus) sie segnete, verließ er sie und wurde zum Himmel emporgehoben; sie aber fielen vor ihm nieder. Dann kehrten sie in großer Freude nach Jerusalem zurück. Und sie waren immer im Tempel und priesen Gott.“(Lk 24,51-53)

Genauso sollen auch wir es tun: immer (nicht manchmal) vor Jesus niederfallen (= Anbetung), hoffnungsfrohe Christen sein (= Freude) und Gott preisen (= singen, lobpreisen, danken).

Ein solches Wachen und Beten sollten wir jederzeit anstreben, weil es eine frohe und mutmachende Botschaft ist, die wir verkünden.

Den Segen Gottes erhalten wir — so wie die Jünger damals durch Jesus — durch unseren Priester und welch ein wunderbares Geschenk /Freude ist es, anstatt eines „einfachen Segens“ durch die Anbetung der Heiligen Eucharistie in der Monstranz den sakramentalen Segen zu erhalten.

Bei keiner einzigen Welt-Religionsgemeinschaft — außer dem Katholizismus — ist der Gründer Seinen Anhängern bis heute so nahe und real gegenwärtig, wie Jesus das bei uns durch die Heilige Eucharistie ist — das ist der vorweggenommene sprichwörtliche „Himmel auf Erden“ — für den wir gar nicht genug danken können.

In der Apostelgeschichte wird berichtet: „Tag für Tag verharrten sie einmütig im Tempel, brachen in ihren Häusern das Brot und hielten miteinander Mahl in Freude und Einfalt des Herzens. Sie lobten Gott und waren beim ganzen Volk beliebt. Und der Herr fügte täglich ihrer Gemeinschaft die hinzu, die gerettet werden sollten.“(Apg 2, 46-47).

Auch hier geht es wieder um die Feier der Heiligen Eucharistie mit Freude und Einfalt des Herzens, auch hier heißt es wieder: „sie l o b t e n Gott“.

Für mich ist dieser Text auch eine wunderbare Bestätigung dessen, was ich immer sage: Jesus hat sich nicht gewünscht, dass wir zum Gedenken an Ihn einmal Mal pro Woche Eucharistie feiern, sondern Er wünscht sich, dass wir das Tag für Tag, also (möglichst) jeden Tag tun.

Jesus hilft uns nicht nur sonntags, sondern jeden Tag, Er hört unsere Gebete nicht nur sonntags, sondern jederzeit Tag und Nacht.

Deshalb bin ich immer traurig, wenn ein Priester bei der Predigt oder bei den Eltern der Erstkommunionkinder sagt, dass Christen wenigstens einmal pro Woche am Sonntag zur Messe gehen sollen — besser wäre es zu sagen: täglich oder möglichst täglich die Heilige Messe mitzufeiern. Es sind die absoluten Ausnahmen an Eltern, die noch gläubig sind und ihren Glauben auch ihren eigenen Kindern weitervermitteln — die allermeisten haben leider keinen blassen Schimmer Ahnung mehr davon, w a s der christliche Glaube eigentlich ist und w i e wir ihn leben sollen.

Uns bleibt das flehentliche Gebet darum, Jesus möge alle verirrten und lauen Seelen — besonders auch wegen deren religiös- ahnungslosen Kinder — an Sich — an Sein Heiligstes Herz — ziehen — Herr erbarme Dich ihrer!

Doch zurück zu den Tatsachen: Ich habe leider versäumt meine Zuschrift 1043 um folgende wichtige Punkte zu ergänzen — sorry, war mein Fehler!

Ich bitte dafür um Entschuldigung.

1. Die Ausführungen der Kirche sind im Ganzen betrachtet stimmig und richtig.

Es muss aber gesagt werden, dass es hier darum geht, dass die Bibel — und damit b i b l i s c h e Offenbarungen — abgeschlossen sind. Die Bibel ist nicht mehr veränder — oder ergänzbar, weil sie das Heilige Wort Gottes enthält, sowohl im Alten als auch im Neuen Testament.

Die Bibel sagt alles, was zu unserem Heilsgeschehen notwendig ist — sie beantwortet wirklich alles, was wir dringend zu einem gelingenden Leben in Gott wissen müssen.

2. Weil die Bibel ein Buch fürs Leben ist, enthält sie nicht nur Vergangenes, sondern auch zahlreiche Hinweise auf die Zukunft, auf die Endzeit — die Zeit der großen Drangsal — die Zeit des großen Glaubensabfalls — bevor das Zweite Kommen Jesu — stattfindet.

Durch die alttestamentliche Offenbarung des Daniel, durch das Leben und Wirken Jesu, durch die Apostelbriefe und die Offenbarung des Johannes wissen wir, dass diese übereinstimmenden biblischen Aussagen des AT und des NT stimmig sind und deshalb — wie vorausgesagt — eintreffen werden.

3. Was an den Aussagen der Kirche fehlt, sind Hinweise bzw. Erklärungen dazu w i e Gott sich seit der Himmelfahrt Jesu den Menschen offenbart und diese postbiblischen Offenbarungen durch Heilige werden n i c h t — zumindest nicht in dem vorliegenden Textauszug — erwähnt.

Der Hinweis auf postbiblische Offenbarungen ist wichtig, weil unsere katholische Kirche ohne Heilige und ohne Selige nicht vorstellbar ist.

Allen Heiligen ist die Mutter Jesu: — Maria — die Königin des Himmels und der Erde, Maria — die Königin aller Heiligen, Maria — die Mutter und Schutzpatronin der Kirche und Mutter aller Gotteskinder d a s große unverzichtbare Vorbild schlechthin.

Ohne Maria und die Heiligen verlassen wir die Wahrheit und verweisen die Heiligen — unsere himmlischen Freunde und Helfer — aufs Abstellgleis.

Das ist mehr als gefährlich, weil wir damit unsere christliche Identität verlieren, unsere himmlische Mutter Maria ins Abseits drängen, unsere wahren himmlischen Geschwister verleugnen und damit protestantische Strömungen innerhalb der katholischen Kirche erlauben bzw. akzeptieren.

Wenn ich mich deshalb nochmals auf den kirchlichen Textauszug — unserer lieben Schwester im Glauben (FM) — beziehe, muss deutlich werden, dass es hierbei einzig um biblische Offenbarungen geht — tatsächlich gibt es aber seit Jahrhunderten zahlreiche weitere — durch Heilige vermittelte — Offenbarungen.

Diese nicht-biblischen Offenbarungen sind — soweit mir das bekannt ist — nicht zwingend als Glaubenswahrheiten von den Christen anzuerkennen. Trotzdem ist es so, dass viele Gebete, Novenen und auch wunderbare Bilder von Jesus und Maria von Heiligen zu deren Lebzeiten an Gläubige weitergegeben wurden, — ja, die Kirche hat sogar einige Heilige zu Kirchenlehrern oder Kirchenlehrerinnen bestimmt — und das bedeutet für solche Heiligen eine ganz besonders große Ehre und Wertschätzung, weil die Lehre der Kirche als solche auf der Bibel und nicht auf Heiligenaussagen gründet!

Bleiben wir in geschwisterlicher Eintracht und Liebe weiterhin im Gebet mit und füreinander verbunden.

Euch allen — liebe Geschwister im Glauben — wünsche ich ein frohes und gesegnetes Pfingstfest und die froh machende Nähe des Heiligen Geistes.

Regina