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28.05.2013

Ein paar Gedanken um Thema: Franziskus / Exorzismus oder nicht?

Es gibt noch eine weitere Möglichkeit:

Das sogenannte Praeceptum probativum oder Exorzismus probativus

P. Frumentius Renner OSB schreibt in seinem Büchlein:

„Im Kampf gegen Magie und Dämonie“ auf den Seiten 108-110 Folgendes (auszugsweise), um dämonische Besessenheit oder dämonische Krankheiten mit Sicherheit erkennen zu können:

„Hier gibt es nur ein einziges sicheres Erkennungsmittel, nämlich das so genannte Praeceptum probativum oder Exorzismus probativus, d.h., den im Ernste und im Namen Jesu ausgesprochenen Befehl an den Dämon, ein sichtbares Zeichen seiner Wirksamkeit zu geben, falls ihm gestattet sein sollte, in dieser Person und in dieser ihrer Krankheit einen Einfluss zu üben ..... (Anm.: es folgt dieser Befehl auf lateinisch) ….. Während dieses so wenig als möglich auffallend und immer lateinisch vorzunehmenden Befehls lege der Priester dem Kranken die Hand, oder noch lieber Reliquien auf, wenn solche zu haben sind. …….... Der Dämon muss gehorchen.

Wenn ich dem Dämon den Befehl gebe, augenblicklich vom Kranken zu weichen und ihn nie mehr zu belästigen, wird mein Befehl vielleicht nicht befolgt, weil noch verschiedene, teils psychische, teils moralische Hindernisse der Befreiung entgegenstehen können, welche vorher beseitigt werden müssen. Wenn ich aber nicht mehr von ihm im Namen Jesu verlange, als dass er mir ein Zeichen seines Einflusses gebe, falls er solchen hat, muss er gehorchen. Dieses in Zweifel ziehen wollen, hieße die Worte des Apostels Paulus (Phil. 2/10) in Zweifel ziehen, wo er sagt, dass auch die Bewohner der Hölle im Namen Jesu ihr Knie beugen müssen ………. Die Bewohner des Himmels beugen ihre Knie in begeisterter Anbetung, die Frommen in der Kirche in demütigem Glauben, die Geister der Hölle aber unwillig und zähneknirschend; aber dennoch beugen sie ihre Knie, d.h., sie gehorchen aus Zwang.

(Anm.: nun folgt eine Einschränkung)

Wenn freilich der Priester diese Worte ohne Glauben, oder nur im Scherze spräche, oder wenn er selbst in der Todsünde lebte; ………. würde der Dämon den Gehorsam bis auf weiteres verweigern können. ……….

Das Zeichen, welches die Dämonen auf das Praeceptum probativum geben, besteht darin, dass der eine Patient ………. der vierte von unerwartetem Gähnen befallen wird.“ ……….

So weit die Auszüge von P. Frumentius Renner OSB

Was ist im Video zu sehen?

1. Franziskus legt dem Kranken die Hände auf.

2. Aus den Aufnahmen zwischen Franziskus’ Segen bei der vorhergehenden Person und dem wahrscheinlich an dämonischer Belastung Leidenden ist zu erkennen, dass die Hände von Franziskus leer sind, er also keine Reliquien benutzt.

3. Auffallend ist das plötzliche, mehrmalige Gähnen in Verbindung mit tiefer Ein- und Ausatmung — wie es oben beschrieben ist.

4. Schließlich sackt der Patient etwas in sich zusammen, wobei das Gähnen mit der auffälligen Atmung noch weitergeht.

5. Der Blick des Mannes nach dem Segen von Franziskus hat für mich persönlich nichts „Befreites“ an sich.

Als Fazit könnte man folgendes sagen:

1. Es ist sicher, dass hier ein — in welcher Weise auch immer — wirksames Gebet oder Wort gesprochen wurde.

2. Es lässt sich nicht mit absoluter Sicherheit sagen, ob hier wirklich ein Dämon ausgefahren ist oder ob er sich nur bemerkbar gemacht hat.

3. Möglichkeit a:

 Der Priester ist (zurzeit / oder noch) im Stande der selig machenden Gnade, dann wäre das Praeceptum probativum eine erklärbare Option.

3. Möglichkeit b:

Was obige Einschränkung angeht, (Priester in Todsünde) …... würde der Dämon den Gehorsam zwar bis auf weiteres verweigern können, — aber nicht müssen, wenn er für sich einen Vorteil darin sieht, „mitzuspielen“. Wenn der „Priester“ sich nur nach außen hin (um die Menschen zu täuschen) als Priester gibt, in seinem Inneren aber der Gegenpartei angehört. In diesem Falle wäre es für den Dämon gar nicht nötig, die Person zu verlassen, weil schon ein „sich nur bemerkbar machen“ zu demselben Ziel führen würde, nämlich dass die Menge der Menschen hier eine „Teufelsaustreibung“ zu sehen meint, und dadurch der ausführende „Priester“ in der Öffentlichkeit angesehen und für einen Heiligen gehalten wird — obwohl sich der Dämon nach wie vor in dieser armen Person befindet.

4. Auf diese Tour wäre auch (Mt 12/26): „Wenn der Satan den Satan austreibt ….. geschickt umgangen, weil ja keinerlei Austreibung stattgefunden, es aber den Anschein hat.

Gottes Segen und Schutz Euch allen

Michael