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29.05.2013

Exorzismus durch Papst Franziskus?

Ich kann die Diskussion um den angeblichen Exorzismus durch Franziskus nicht verstehen. Wir sollten uns darüber im Klaren sein, dass Satan viel öfter in unser Leben eingreift und unser Denken beeinflusst, als wir glauben. Den Botschaften kann man das auch entnehmen. Es ist für den Teufel doch überhaupt kein Problem, die Sache so darzustellen, dass Franz als echter Gottesmann erscheint. Ihm ist momentan wohl nichts lieber, als dass viele Menschen erkennen, welch ein heiliger Mann zurzeit auf dem Stuhl Petri sitzt. Wenn sich die Massen um Franz scharen, dann ist Luzifer das gerade recht. Das dicke Ende aber kommt erst noch! Denn all diese wird Franz, wenn die Zeit da ist, dem Antichristen, der sich als Jesus ausgeben wird, in die Hände führen.

Die Besessenheit ist Ausdruck der Gegenwart des Teufels. Dieser kann doch den „Exorzismus“ problemlos und erfolgreich verlaufen lassen, indem er sich für eine gewisse Zeit zurückzieht in der Absicht, Franziskus — allen — als echten Gottesmann, dem der Teufel weichen muss, vorzustellen. So kann man die Gläubigen meisterhaft hinters Licht führen!

Einen sehr anschaulichen Bericht über die Arbeitsweise des Teufels entnehme ich Paul Majunke: Luthers Testament an die deutsche Nation, seine letzten Schriften, seine letzten Worte und seine letzten Thaten. 1892, 2. Auflage, Verlag Kupferberg, Mainz:

 

14. Pater Martin von Cochem

Noch verbreiteter als alle Predigtwerke waren und sind die Schriften des Pater Martin von Cochem.

Der berühmte Capuziner-Pater, geb. 1630, gest. 1712, hat uns in seinem 1690 erschienen „Historienbuch“ eine ausführliche Beschreibung von Luthers Tod hinterlassen, die er, wie er selbst sagt, „bewährten Schriften“ entnommen hat.

(Zum besseren Verständnis eine kurze Skizzierung P. Martins: Aus allen Schriften (er war sehr schriftstellerisch tätig) Pater Martins von Cochem spricht ein tiefgläubiges Gemüt, ein ehrliches und aufrichtiges Herz, dass nur Gottes Ehre und das Heil des Nächsten sucht. All diese Schriften, die der staunenswerte Fleiß Pater Martins hervorgebracht hat, sind eine reiche Quelle der Belehrung für das kath. Volk geworden und beeinflussten mehr als ein Jahrhundert das religiöse Leben des deutschen Volkes. Sie zeichnen sich aus durch die tiefe theologische Auffassung gepaart mit kindlicher Frömmigkeit und inniger Gottesliebe ihres Verfassers, durch die reiche Kenntnis des menschlichen Herzens, durch die Lebendigkeit und Anschaulichkeit in der Darstellung sowie durch die schlichte und treuherzige Sprache, in welcher der gelehrte Kapuziner zu seinem Volk redet.

Der Provinzarchivar Pater Hierotheus von Koblenz, ein Zeitgenosse Pater Martins, erwähnt im Jahre 1712 dessen Tod mit den Worten: „Pater Martin von Cochem, ein Vorbild jeglicher Tugend und Frömmigkeit, wurde in diesem Jahr unserer Genossenschaft entrissen. Aber niemals wird sein Name der Erinnerung entzogen, da der Verstorbene in seinen Schriften fortlebt, die beinahe in ganz Deutschland verbreitet sind.“

[Anmerkg. des Abschreibers: Siehe z. B. im Internet: 77 Gnaden des hl. Messopfers.]

Die Skizzierung Pater Martins ist entnommen:

Deusdedit (Hrsg.) Luther – wie er lebte, leibte und starb, 3. Aufl. 2009, Sarto Verlagsbuchhandlung, Dr. Jaufmannstr. 3, 86399 Bobingen.)

Es folgt der Bericht von Pater Martin im Ausschnitt:

Dies war nun ein Leid, welches mit keinen Worten mag erklärt werden, weil nämlich der so teure Mann, desgleichen die Welt nicht hatte, so urplötzlich, ohne Abschied, zum größten Nachteil der ganzen Lutherischen Religion verschieden war. Es lief alles, was im Hause war, hinzu und führte eine solche jämmerliche Klage, dass sich auch die Raben mussten erbarmen und in großer Menge, wie auch ungewöhnlicher Größe, hinzu fliegend, mit ihrem traurigen, doch zart coloriertem Krack, Krack, Krack, diese traurige Leiche müßten helfen beklagen.

Es flogen viele Raben einer ungewöhnlichen Größe den ganzen Weg (zur Bestattung) über dem Leib her, welche ein schändliches Geschrei anstatt einer lieblichen Musik führten.

Was nun dies für Raben gewesen seien, erzählt Doctor Tilmannus Bredenbach Collation. sac. lib. 7. cap, 39 folgendermaßen: Es hat mir der Ehrwürdige Herr NN, an Alter, Gelehrtheit, und Gottseligkeit hochberühmt, welcher auch noch lebt, erzählt, wie dass an dem Tag, da Luther gestorben, zu Keelheim in Braband sich ein seltsames Wunder zugetragen habe. Denn an selbigem Ort ruhet der hl. Leib der königlichen Jungfrau und Märtyrerin St. Dympnae und an ihrem Heiligtum der allmächtige Gott noch heutigen Tags manchen Besessenen vom Teufel erledigt (befreit). Deswegen befinden sich stets besessene Leute daselbst, die zu ihrer Erledigung aus unterschiedlichen Orten dahin gebracht werden. Als nun am Tag, da Luther gestorben, viele Besessene sich wider ihrer Gewohnheit ganz still und ruhig zeigten, da verwunderte sich jedermann hierüber und meinten, als wenn alle und jede durch die Verdienste der hl. Jungfrau wären erledigt worden. Aber, ach leider, am andern Tag fingen diese armen Leute an wieder grausam zu wüten und von den bösen Geistern mehr als zuvor geplagt zu werden. Als sie nun von den Geistlichen beschworen und zugleich befragt wurden, warum sie gestern so ruhig, jetzt aber so wütend wären, sprachen die Teufel: „Unser Oberster hat befohlen, dass alle Teufel sich zu dem Begräbnis unseres getreuen Mithelfers Martin Luther erheben und selbige mit ihrem Gesang und Gegenwart zieren sollten. Denn es gebühre sich allwegen, dass derjenige, welcher gar viele zur Hölle gebracht habe, gleichfalls von vielen Teufeln mit großem Pomp zur Hölle gebracht werde.“

Pia