1240.

28.06.2013

Liebe Patricia,

deine persönliche Ermutigung zu meiner Aussage in Zuschrift 1232 freut mich und ich danke dir für deine Antwort. Mit dir gibt es viele, die ähnlich fühlen dürfen. Meine Freude ist es, dem Herrn die Ehre für seine uns offenbarende Liebe zurückzugeben. Er ist die Quelle für all das Ergreifende, dass wir erleben dürfen, ganz gleich, wie wir es momentan empfinden.

Deine Aussage „denn nichts ist unmöglich bei Ihm, wenn wir unser „Ja“ dazu geben, Ihm zu helfen, Seelen zu retten“ möchte ich mit einer beeindruckenden Gotteserfahrung bestätigen.

An folgendes Erlebnis habe ich mich erinnert als ich die Botschaft Nr. 177 vom 19. Juni 2013 aus www.dievorbereitung.com las, wo es hieß:

 „… denn wer bittet, wird erhört! Es ist so einfach und doch macht ihr es euch so schwer. Kommt in Ruhe! Sucht (heilige) Orte der Ruhe und der Kraft auf! Ihr müsst nicht weit gehen, um diese zu finden, denn es gibt sie überall! Selbst ein Stück Wald oder eine Wiese, ein Flüsschen, See oder Bach können solche Orte für euch werden, wenn ihr alleine und in Ruhe dort hingeht und die Vereinigung, dass Gespräch mit Uns sucht. Wir sind allgegenwärtig und offenbaren Uns dort, wo ihr Uns ruft. Dafür müsst ihr aber in Ruhe sein, denn es seid ihr, die Uns nicht sehen, nicht hören, nicht wahrnehmen.

Kommt also in Ruhe und findet euren Ort der Kraft und Stille.“

Es war Sonntag, Ende Oktober vergangenen Jahres. Meine Frau, einer meiner Söhne und ich machten eine Bergwanderung bei uns im Salzkammergut (Oberösterreich). Eine Stunde nach Mittag erreichten wir das Gipfelkreuz, genossen die wunderbare Aussicht, die Seenlandschaft und das prächtig gefärbte Herbstpanorama rundum. Der Laubfall war schon stark fortgeschritten und in den Wäldern lag schon einige Zentimeter dick das Laub. Wir stiegen vergnügt und frohgemut den felsigen Weg hinab, prüften unsere Gelenkigkeit, indem wir von Stein zu Stein hüpfend rasch talwärts uns hinab bewegten. Auch im Waldbereich ging es hurtig voran. Ich war wieder im Gebet versunken, Gott dankend für die wunderbaren Stunden, trug – einer Gewohnheit gemäß — eine alte Bauchtasche, in der ich in einer der zwei Vordertaschen mit Klettverschluss meine Armbanduhr und meinen Autoschlüssel (übrigens den einzigen, weil ich keinen Reserveschlüssel besaß) verwahrte, in der anderen meinen Rosenkranz und das Benediktuskreuz, dass ich immer mit meinem Rosenkranz mit mir führe. So erreichten wir beinahe die Talsohle, den Parkplatz konnten wir schon sehen, als ich mir dachte: es müsste eigentlich schon bald 15.00 Uhr sein, Zeit für den Barmherzigkeitsrosenkranz. Als ich nach der Armbanduhr in meine Bauchtasche greifen wollte, stellte ich mit Schrecken fest, dass sie offen war. Der Inhalt war leer – die kostbare Armbanduhr und der Autoschlüssel fehlten! Ich stand wie angewurzelt da und wusste nicht, wie mir geschah. Meine Frau fragte mich, ob mir übel sei und ich teilte ihr meinen Schrecken mit. „Und was machst du jetzt?“, war ihre Gegenfrage. Ich war beim Herrn und antwortete: „Ich gehe den ganzen Weg noch einmal hinauf auf den Berg und hole mir den Autoschlüssel. Vielleicht finde ich auch die Armbanduhr.“ Mein 33-jähriger Sohn sagte, dass er mitgehe und mir dabei suchen helfe. Das war ein Akt der wahren Liebe.

Einige Leute – an diesem schönen Herbsttag herrschte reger Wanderbetrieb – bekamen die Situation mit und ich hörte sie sagen: „Da wünsche ich Ihnen viel Glück bei dem vielen Laub, dass jetzt schon überall liegt!“ Darüber ließ ich mich nicht beirren, denn ich kenne mein Gottvertrauen, und ich betete unablässig während des ganzen Anstiegs, auch den Barmherzigkeitsrosenkranz, den ich in Liebe aufopferte. Ich trat vor Gott hin und ich erinnere mich unter anderem noch genau an meine Worte: „Mein Jesus, du hast uns im Gleichnis vom verlorenen Sohn zu verstehen gegeben, als der ältere Bruder unwirsch über den heimgekehrten Bruder war, dass der Vater zu ihm sagte: ‚Mein Kind, du bist immer bei mir, und alles, was mein ist, ist auch dein‘. (Lk 15,31) Mein Gott, ich darf immer mit Dir aufs Innigste verbunden sein und Du schlägst mir nie eine Bitte ab. Ich nehme jetzt dieses Dein Wort in Anspruch und fordere es für mich und die Meinen jetzt ein, und Du hast gesagt: ‚Wenn ihr in mir bleibt und wenn meine Worte in euch bleiben, dann bittet um alles, was ihr wollt: Ihr werdet es erhalten.‘ (Joh 15,7) Und Du weißt, mein geliebter Herr und Meister, dass ich immer für Dich da bin, mein ganzes Leben nach Dir ausrichte und Du weißt auch, wie sehr ich nun von diesem Auto abhängig bin, ich könnte morgen zum Beispiel nicht mehr die Wallfahrt zur geliebten Basilika machen ohne das Auto, dass ich hier stehen lassen müsste und nicht weiß, wie ich mit den Meinen nach Hause komme. Mein Vater, im Vertrauen auf Dich und Dein Wort fordere ich es jetzt im Glauben an Dich ein. Ich lasse keinen Zweifel zu, denn ich weiß, Du bist bei mir und hast mir meine Bitte schon, bevor ich sie aussprach, erhört. Deshalb danke ich Dir jetzt schon und preise Dich im Namen aller Heiligen, besonders auch des heiligen Antonius, den Du uns für derartige Anliegen als Fürbitter gegeben hast. Ich will Deine Liebe und Größe vor all den Umstehenden preisen und Deine Gegenwart kundtun.“

Ungefähr auf halbem Weg, wo ein umgestürzter Baum lag, über den wir beim Herunterlaufen sprangen, wich mein Sohn ein paar Meter zur Seite aus, bückte sich und — hob den Autoschlüssel aus dem Laubhaufen, auf dem er ganz oben drauf lag und gab ihn mir, selbst noch erstaunt, dass er so sichtbar und greifbar vor ihm lag. Meine Dankgebete mit Tränen in den Augen für die erwiesene Liebe, möchte ich mir jetzt sparen. Aber unten angekommen, warteten nebst meiner Frau noch zwei weitere Frauen, die sich angeboten hatten, uns nach Hause zu bringen, falls wir den Schlüssel nicht fänden. Sie sagten: „Da haben Sie aber Glück gehabt, dass Sie den Schlüssel wiedergefunden haben.“ Ich gab Gott die Ehre, indem ich antwortete: „Gott ist das Glück, dass immer mit uns ist, deshalb habe ich auch den Schlüssel wieder, der nicht verloren war, sondern nur zum Zeichen für uns an einer besonderen Stelle lag, die Gott uns sehen ließ, damit wir IHN erkennen.“

Auf der Heimfahrt waren wir alle ganz still und schweigsam. Nur einmal unterbrach meine Frau das Schweigen und meinte: „Eigenartig, ich war mir eigentlich ganz sicher, dass du mit dem Autoschlüssel wieder herunterkommst. Dass du die Uhr nicht mehr gefunden hast, mach dir nichts draus, du hast eh bald Geburtstag. Wir (ich habe noch drei Kinder) wissen eh nie, was wir dir schenken sollen.“ (Ich dachte mir, deshalb habe ich aber meine Uhr nicht verloren ---)

Trotz der Müdigkeit schlief ich in der Nacht lange nicht ein und war mit den Gedanken in wundervollem Einklang mit meinem Herrn.

Ich wünschte, ihr alle könntet meine Glückseligkeit mitempfinden, die immer in meinem Bewusstsein ist.

Walter