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01.07.2013

Dank an Regina und alle in dieser Gemeinschaft verbundenen Gläubigen

Danke, liebe Regina, für die anerkennenden Worte, besonders über meine Art zu beten. Wenn es so, wie du es beschrieben hast, empfunden wird, trifft es den Nagel auf den Kopf, liegt aber einzig und allein daran, dass ich keinen größeren Lehrmeister als den HERRN selbst habe. Und zwar ist es die Schule des Leidens, der Kreuzesannahme und der daraus resultierenden Demut als die besondere Liebesbeziehung, die mich der Dreifaltige Gott erkennen lässt. Davon könnte ich euch eine ganze Anzahl von Erlebnissen aufzählen, die ihr sogar als Wunder bezeichnen würdet.

Wenn ich mich selbst rückblickend und bewertend begutachten darf, dann ahne ich in zunehmendem Maße, dass ich im Begriff bin, jene Schwelle zu übertreten, wo ich die Annahme des Leidens mit freudigem Dank beginne zu begrüßen. Das ist ein Stadium, dass ich bestenfalls euch, den Betern der Kreuzzugsgebete und Glaubenden der Botschaftswahrheiten, mitteilen kann, draußen in der Welt würde ich verkannt, geistig weggetreten und unverstanden angesehen werden, und deshalb bleibt es bis auf Weiteres bei mir in meinem Herzen aufgehoben. Ich gehöre auch nicht mehr zu den Kindern dieser Welt. Zu sehr unterscheide ich mich von ihnen und werde — wie man so sagt — als ‚nicht voll genommen‘ gewertet. Das ist auch eine Form des Leidens, tut oft sehr weh, und dieses Leiden spricht unser Herr JESUS in den Botschaften auch einige Male an.

Aus dieser Gesinnung heraus zu beten hat natürlich eines unverkennbar: Der Glaube wird stark und unerschütterlich. Allerdings gibt es auch ein Aber: Die Glaubensprüfungen wachsen stetig im selben Maße, wie es der Glaube tut. Und das Vertrauen und die innige Verbundenheit mit dem HERRN steigert sich dann beinahe ins Unfassbare.

Eines ist dabei jedoch sehr wichtig und darf keinesfalls außer Acht gelassen werden: das Lesen und Betrachten der Heiligen Schrift. Wenn mir etwa eine Schriftstelle nicht klar ist, ich das Gefühl habe, da steckt mehr dahinter als ich im Augenblick darüber sagen könnte, dann rede ich darüber unverblümt mit JESUS als dem Wort Gottes. und zwar ganz natürlich, und bedränge IHN solange, bis ER mich aufklärt. Das kann augenblicklich geschehen, aber auch Tage dauern und mir Geduld abverlangen. Zum Beispiel sage ich zu IHM: „Ich verstehe das, worauf DU mich jetzt hinweisen willst, viel zu oberflächlich oder kaum. Ich spüre, dass ein viel tieferer Sinn dahinter stecken muss. Wie hast DU das gemeint? Ich habe erkannt, dass alles, was Du uns gesagt hast, alles, was aufgeschrieben ist, eine besondere Bedeutung hat und in besonderer Weise auf uns und die jeweilige Situation zutrifft und angewendet werden muss. Lass es mich bitte verstehen, denn DU hast es uns ja deshalb mitgeteilt, damit wir es angemessen anwenden und verwenden können. Ich freue mich auf die Erkenntnis und danke DIR mit freudigem Herzen, wenn der Geistesblitz der Gotteserfahrung mich trifft und in dem Aha-Erlebnis die Freude der Begegnung mit DIR aufs Neue gesteigert wird.“

Bevor ich ohne ein Beispiel (solltet ihr welche wünschen, lasst es mich bitte wissen) schließe, möchte ich euch anhand einer Schriftstelle vorschlagen, wie ihr das Erbetene vom HERRN immer erhalten könnt, wenn es zur Heiligung dient. Es ist ein Vers aus dem Markusevangelium und zwar: Mk 11,24

„Darum sage ich euch: Alles, worum ihr betet und bittet — glaubt nur, dass ihr es schon erhalten habt, dann wird es euch zuteil.“

‚Alles, worum ihr betet und bittet‘:

Auch, wenn Gott unser Bitten im Voraus kennt, wir müssen IHN im Vorhinein darum bitten. Das ist die notwendige Kommunikation mit IHM. Wenn ich z. B. einen Ofen anheizen will, damit er mir Wärme gibt, kann ich auch nicht die Reihenfolge umdrehen, indem ich bestimme: Heute machen wir es einmal umgekehrt, werde du zuerst warm, dann füttere ich dich mit dem notwendigen Holz. Hier verstehen wir es, dass es so nicht gehen kann, warum wollen wir es dann beim Beten erzwingen?

‚glaubt nur‘:

Glaube – und zwar unbedingter Glaube – ist Voraussetzung. Wenn ich einkaufen gehe, glaube ich ja auch, dass ich das Gewünschte in diesem Geschäft erhalte, sonst würde ich ja gar nicht hingehen – oder? Gott räumen wir aber oftmals ein, dass Er das für uns Gewünschte nicht lagernd oder vorrätig hat oder es auch nicht mehr nachgeliefert werden kann. Wir treten mit einem ‚Vielleicht‘ vor IHM hin. Dann kann Er uns nichts schenken, weil wir IHM Seine Hilfe nicht zutrauen und kein Vertrauen zu IHM haben. Worte wie „Wenn es Dir möglich ist …“ oder „Wenn Du kannst …“ oder „Wenn Du willst …“ usw. bestätigen unseren schwachen, von Zweifeln geprägten Glauben. Gott kann ich nur im Glauben begegnen, jede andere Begegnung ist fiktiv und illusorisch.

‚ dass ihr es schon erhalten habt‘:

Hier muss ich die Vergangenheitsform in diesem Teil des Verses verstehen. Nämlich, dass ich das, worum ich bitte, schon erhalten habe. Ich stehe gleichsam vor einem Buffet, in dem das Gewünschte schon ausgebreitet vor mir liegt. Es ist mir zugesichert, dass ich es mir nehmen darf. Ich brauche es mir nur noch auf meinen Teller legen. Wie viel Freude könnten wir beim Beten der Kreuzzugsgebete erleben, wenn wir in dem Bewusstsein bitten, dass das Erbetene — noch dazu, wo selbst die Worte vom HERRN sind — schon Realität ist. Es liegt schon bereit. Unser Teller ist unsere Welt der Sinne. Worum wir bitten, ist schon erfüllt und im Begriff, in unserer Welt sichtbar zu werden.

‚ dann wird es euch zuteil‘:

Das ist die Welt, die wir als Kinder Gottes erfahren und erleben dürfen. Wenn wir uns dessen bewusst sind, warum hängen dann unsere Mundwinkeln immer noch nach unten?

Verzeiht, ich wollte euch nicht belehren, nur zum Nachdenken anregen; Gedanken, die uns in der Hektik des Tages zum tiefen Frieden und zur Gotteserkenntnis führen können.

Euch in der Liebe JESU so sehr zugetan …

Walter