1276.

02.07.2013

Beten

Liebe Mitleser und Mitbeter,

in einigen Zuschriften ist die Schwierigkeit des Betens beschrieben und beklagt worden. Auch ich muss mich dazu bekennen, dass mir ein konzentriertes Gebet sehr sehr schwer fällt. Der Rosenkranz mit seinen Wiederholungen fällt mir am schwersten zu beten.

Er entspricht nicht meinem Naturell. Zumindest bin ich nachher immer unzufrieden mit mir. Trotzdem versuche ich ihn — trotz aller Unvollkommenheit und Hilflosigkeit — zu beten wegen der Bitte der Gottesmutter. Ich tue es aus Gehorsam und in aller meiner Unvollkommenheit. Eine wesentliche Hilfe ist mir dabei das erste Gebet aus dem Gotteslob von Romano Guardini, dass ich wieder mit vollem Herzen beten kann:

Herr, lehre uns beten:

Jesus Christus, einst sind Deine Jünger zu Dir gekommen und haben verlangt: „Herr, lehre uns beten.“

Lehre mich einsehen, dass ohne Gebet mein Inneres verkümmert und mein Leben Halt und Kraft verliert.

Nimm das Gerede von Erlebnis und Bedürfnis weg, hinter welchem sich Trägheit und Auflehnung verbirgt.

Gib mir Ernst und festen Entschluss, und hilf mir, durch Überwindung zu lernen, was zum Heil nottut.

Führe mich aber auch in Deine heilige Gegenwart.

Lehre mich zu Dir sprechen im Ernst der Wahrheit und in der Innigkeit der Liebe.

Bei Dir steht es, mir die innere Fülle des Gebetes zu gewähren, und ich bitte Dich, gib sie mir zur rechten Zeit.

Zuerst aber ist das Gebet Gehorsam und Dienst: erleuchte mich, dass ich den Dienst in Treue tue.“

Vielleicht ist dieses Gebet eine Hilfe für den einen oder anderen von uns.

Bekennen wir uns in Treue und Gehorsam zu Gott. Ich bin zutiefst davon überzeugt, dass Er unsere Unvollkommenheit heilt.

Ihr und Euer

D.F.