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02.07.2013

Liebe Geschwister im Glauben,

die vergangenen Berichte in den Zuschriften haben meiner Seele gut getan. Eure Berichte haben mich ermutigt, auch aus meinem Leben mit Gott etwas zu berichten. Ob ich über eine direkte Erfahrung mit dem Hl. Geist berichten kann, weiß ich nicht so recht. Ich habe noch keine Feuerzungen gesehen und auch nicht das Brausen Seines Sturmes erlebt. Wenn ich aber so auf mein 78 jähriges Leben zurückschaue, glaube ich, dass mich der Hl. Geist auf Schritt und Tritt geführt hat. Wer meine längere Vita in groben Zügen lesen möchte, kann es tun, wer es nicht will, der tue etwas Besseres.

Auch ich möchte mich mit diesem Bericht nicht selbst beweihräuchern, auch ich weiß, dass ich ein armer Sünder bin, dass sehen besonders andere besser als ich (z. B. meine Frau).

Als 10 jähriger Junge habe ich den so genannten „Todesmarsch“ nach dem 2. Weltkrieg, die Vertreibung von Brünn nach Österreich miterlebt. Nach der Schule war ich 7 Jahre in der Industrie tätig, anschließend 35 Jahre lang Lehrer für Elektrotechnik in einem gewerblichen Bildungszentrum. Es war mir ein Anliegen, täglich für meine Schüler zu beten. Ich hatte den Eindruck, sie haben sich von mir angenommen gefühlt. Ich war schon immer irgendwie religiös als Pfarrjungendführer, 2 Perioden Vorsitzender im Pfarrgemeinderat, Lektor, Kommunionhelfer, Mitarbeiter in einem Wortgottesdienstteam, Mitorganisator von Pilgerfahrten und seit 22 Jahren Mitorganisator und Mitbeter in einer eucharistischen Anbetungsgruppe (ca. 15 Personen), die sich wöchentlich einmal nach der hl. Messe trifft.

Wem vom Herrn Gaben gegeben sind, der hat auch Aufgaben für andere. So gut es geht, besuche ich auch werktags die hl. Messe. Einige Jahre habe ich auch in einer charismatischen Gruppe mitgebetet. In meiner Pfarrei kursierte dann das Gerücht, ich hätte eine Sekte gegründet. Ein Freund von mir hat mich vor kurzem als einen Fundamentalisten bezeichnet und das Urteil meiner eigenen Frau lautet: religiös überspannt.

Ich habe gelernt, mit solchen Aussagen normal umzugehen und nicht mit gleicher Gegenmünze zurückzuzahlen. Wer ernsthaft versucht, nicht mit Kompromissen zu leben, der wird immer in Konflikt mit jenen geraten, die sich für Kompromisse entschieden haben.

Seit ca. 60 Jahren habe ich eine Neigung zur Mystik. Seit 28 Jahren kenne ich den Wallfahrtsort Medjugorje. Ich war schon 5 mal dort. Ich bin überzeugt, bei einem Besuch Zeuge einer Dämonenaustreibung an einer italienischen Frau gewesen zu sein durch einen Priester und einer Gruppe, die intensiv gebetet hat. Das war für mich ein unvergessliches Ereignis. Der Besuch in Medjugorje war auch die Zeit, in der ich mit 50 Jahren gelernt habe, den Rosenkranz zu beten. Ich hatte vorher einige Anläufe gemacht, sie sind alle kläglich gescheitert. Ich denke, es war letzten Endes ein Geschenk der Gottesmutter an mich. Der Rosenkranz ist mir seitdem eine tägliche Gebetsstütze geworden.

Seit 1 1/2 Jahren kenne ich auch die Warnungsbotschaften. Durch einen „Zufall“, den ich als Fügung Gottes betrachte, habe ich die Internetadresse, die „Warnung“, bei einem Besuch im Salzburger Dom entdeckt. Seit dem lese ich die Botschaften täglich mit Dankbarkeit, ebenso auch die „Zuschriften“.

Was gibt es sonst noch? Nach 52 Ehejahren freue ich mich mit meiner Frau an unserer großen Patchworkfamilie. In meinem Arbeitszimmer ist eine Wand mit Ikonenbildern voll bestückt. Einige davon habe ich selber gemalt. Ich liebe Ikonen sehr.

Für verschiedene Kleingruppen und auch in unserem Kath. Bildungswerk habe ich Präsentationen gehalten. Ob ich eine direkte Geisterfahrung hatte, weiß ich nicht so recht, aber „Geistesblitze, Einfälle und Hilfen in verschiedenen Situationen, dass gab es schon öfter.

Das sieht vielleicht etwas glatt aus, war es aber nicht. Es war oft verbunden mit viel Mühe, Scheitern und Neubeginn. Ich erlebte Phasen von häufigen Kopfschmerzen, Kleinmut, Kraftlosigkeit und Depression, einen komplizierten Beinbruch, 3 Herzinfarkte, 9 Stents, 3 Bypässe.

Mein Alltag ist trotz allem immer noch ausgefüllt mit Familie, Freunden, Pfarreiarbeit, Arbeit im Haus und einem großen Garten, jedoch mit kleinerer Gangart und viel, viel Gebet. Da ist noch mehr möglich, wie ich von Walters Zeugnis (Zuschrift 1232 und 1240) erfahren konnte.

Ich ziehe mich oft in die Stille zurück. Sie ist für mich eine tägliche Kraftquelle geworden. Tagsüber hilft mir auch das Herzensgebet: „Herr Jesus Christus, Sohn Gottes, erbarme Dich meiner“, am „Ball“ zu bleiben. Auch Krankenhausaufenthalte und Aufenthalte in Rehakliniken waren immer begleitet mit einer tiefen Begegnung mit dem Herrn.

Jesus bereitet uns für die kommende schwierige Zeit mit viel Liebe vor und er hat uns viel aufgetragen. Ich bemühe mich, Seinem Willen einigermaßen gerecht zu werden.

Ich bin dankbar, das mit Euch allen in Seiner „Restarmee“ tun zu dürfen. Das ist ein richtiges Abenteuer. Danke Euch allen: Regina, Patricia, Walter und alle, die Ihr Euch abmüht, dem Herrn zu folgen. Jede und jeder ist wichtig.

Warum erzähle ich Euch das? Nochmals, nicht um mich zu produzieren, vielleicht kann dieser kurze Lebensbericht für den einen oder anderen ein Anstoß sein, auch etwas aus seinem Lebensreichtum zu erzählen. Lernen wir voneinander, aber vergleichen wir uns nicht mit anderen, Gott hat mit allen von uns seinen eigenen Plan.

Ob ich schon ein „Fortgeschrittener“ oder noch ein „Anfänger“ oder noch im „Kindergarten“ bin, Gott weiß es, dass genügt. Wir sind alle gemeinsam auf unserem Pilgerweg durch diese Endzeit als Kinder des einen Vaters, der uns unvorstellbar liebt (die Gottesmutter hat in Medjugorje einmal gesagt: „Wenn ihr wüsstet wie ich euch liebe, dann würdet ihr alle in Freudentränen ausbrechen“!) Bleiben wir zuversichtlich und entschlossen, mit dem Herzen miteinander und füreinander zu beten, damit der Herr möglichst alle unsere Schwestern und Brüder retten kann. Bitten wir um die Gnade, immer tiefer mit Jesus verbunden zu leben, denn ohne ihn können wir nichts tun.

Helmut