1336.

08.07.2013

zur Zuschrift 1332

Militarisierung:

Lieber Bruder oder liebe Schwester im Glauben (Zuschrift 1332), Du sprichst von der Kommunionspendung und warnst vor einer „Militarisierung“ derselben.

Vermutlich meinst Du damit, dass der knieende Mundkommunionempfang den Gläubigen vorgeschrieben oder „aufgezwungen“ werden soll, weil auch Du selbst damit gute Erfahrungen gemacht hast?

Liebe/r Schreiber/in ich glaube nicht, dass hier bei herzmariens.de irgendjemand dazu „gezwungen“ oder „überrumpelt“ werden soll. Wir sind doch alle Erwachsene und es steht jedem frei, für sich persönlich zu entscheiden, welcher Kommunionempfang für einen selbst in Frage kommt. Wer gesundheitsbedingt nicht knien kann, kann stattdessen eine tiefe ehrfürchtige Verbeugung vor dem Altar oder Tabernakel machen. Wer — wie sicherlich die meisten — leider (noch) keine Kniebank zum Kommunionempfang zur Verfügung hat, kann — falls keine gesundheitliche Beeinträchtigung dagegen spricht — auf den Boden niederknien oder eine tiefe Kniebeuge machen und so die Mundkommunion empfangen.

Ich finde es wunderbar, dass alle — einschließlich Dir — bestätigen können, dass die knieende Mundkommunion diejenige ist, die tatsächlich unbeschreiblich schöne Gnadenerlebnisse bewirkt, weil Jesus sich tatsächlich diese Art des Kommunionempfangs sehnlichst wünscht.

Auch ich kann das, was andere dazu berichtet haben, nur — aus meiner bescheidenen Erfahrung heraus — bestätigen.

Jesus belohnt den guten Willen, Ihn durch innere Reinigung (Beichte) und äußere Heiligung (Andacht, knien, verbeugen, Mundkommunion) würdig zu empfangen, mit Gnadengeschenken.

Lieber Bruder / liebe Schwester im Glauben: Ich glaube, jeder von uns nimmt die Worte Jesu und Mariens zum würdigen Kommunionempfang sehr ernst — auch wenn wir wissen, dass dies im Einzelfall — oder ist es gar die Regel? — zu Problemen vielfältigster Art (keine Kommunionbank, Laienspender, angebliche Provokation, usw.) führt bzw. führen kann.

Deshalb muss ich Dir ehrlicherweise sagen, dass ich Deinen Hinweis auf die Demut der anderen nicht so ganz nachvollziehen kann.

Als armseliger Sünder ist Demut dem großen Gott gegenüber immer notwendig — und in besonderer Weise beim Hinzutritt zum Tisch des Herrn.

Wie aber definiert sich Demut? Kann man über Demut oder über demütiges Verhalten überhaupt urteilen? Demut ist für mich keine Provokation, auch kein „Hindernis“ oder „Ärgernis“ gegenüber anderen Gläubigen. Demut ist Kleinsein vor Gott, und das tue ich niemals provokativ /besserwisserisch oder gar heuchlerisch. Demut ist die selbstlose bewusste Hingabe an Gott. Deshalb sollten wir niemanden verurteilen, indem wir dessen Demut verschweigen und diese stattdessen als Arroganz, Provokation, Hindernis oder Ärgernis bezeichnen. Das Ausmaß an Demut des Einzelnen kennt nur Gott allein und nur Er allein darf dies beurteilen. Die äußere Demut eines Menschen kann sich in einer kontemplativen Körperhaltung widerspiegeln (gefaltete Hände, gesenkter Blick, knien, Kniebeuge, tiefe Verbeugung, Mundkommunion). Die äußere Demut kann aber ebenso auch beim stehenden Empfang der Handkommunion möglich sein. Wäre es nicht so, müsste die Stehkommunion ausnahmslos von der Kirche verboten werden. Die Wahrscheinlichkeit, den Leib des Herrn möglichst würdig zu empfangen, ist allerdings bei der knieenden Mundkommunion größer.

Mir hat ein Priester gesagt, dass die ersten Christen den Leib des Herrn nach der Konsekrierung brachen, teilten und alle Ihn mit der Hand empfingen.

Die Mundkommunion wurde erst einige Jahrhunderte später eingeführt. Deshalb sei auch heute noch der stehende Kommunionempfang nicht automatisch „unwürdiger“. außerdem sei es so, dass man auch mit der Zunge sündigen könne — die Zunge sei nicht unbedingt reiner oder würdiger als es die Hände wären.

Dieser Priester verteidigt die Praxis der kirchlichen Lehre zur Stehkommunion und räumt gleichzeitig ein, dass diese leider häufig auch in äußerlich unwürdiger Haltung (schlenkernde Hände, Hände nicht gefaltet, Hände in der Hosentasche versteckt usw.) empfangen werde. Sogar Kommunionkinder „vergessen“ nach ihrem Erstkommuniontag sehr schnell, wie man den Heiligen Leib des Herrn richtig und würdig empfängt, weil vermutlich niemand mit den Kindern „übt“ und weil zu Hause kein erwachsenes Beispiel mehr vorhanden ist.

Gott sei Dank spendet dieser Priester aber „ohne Murren“ auch die Mundkommunion, bei denen, die dies wünschen und was ich ganz wichtig finde:

Er spricht Gläubige, die mit der Hostie in der Hand weggehen wollen, sofort an und läuft ihnen notfalls sogar hinterher, falls sie die Heilige Kommunion nicht sofort in den Mund stecken. Er verweigert die Kommunion, bis der Kaugummi oder das Bonbon aus dem Mund entfernt sind, was leider auch manchmal vorkommt.

Was können wir tun?

Ich bete seit längerem darum, dass es in allen Kirchen wieder möglich wird, die Heilige Kommunion knieend — am besten auf einer gepolsterten Kniebank — als Mundkommunion zu empfangen.

Jeder katholische Christ sollte die Möglichkeit dazu haben. Vielleicht könnte der Anteil der Mundkommunikanten — durch das beispielhafte Verhalten und Beten einiger Weniger — endlich wieder steigen? Ich gebe die Hoffnung darauf nicht auf — Ihr sicher auch nicht!

Danke für jedes unterstützende Gebet!

Keine Kniebank?

Ich habe mich heute dazu entschlossen, mit Hilfe des Heiligen Geistes einen Brief an unseren Bischof zu schreiben mit der Bitte, die knieende Mundkommunion oder zumindest die knieende Kommunion mittels Kniebänken in allen Pfarreien unseres Bistums wieder zuzulassen und zu fördern. Jeder Priester möge vor Ort prüfen, welche Kniebank für den knieenden Empfang in Frage kommt.

Notfalls kann das auch eine kleine mobile Kniebank sein, die vor Beginn der Eucharistiefeier platziert wird — Hauptsache, es wird wieder (wahlweise) möglich sein, vor dem Herrn zu knien. Unserem Bischof werde ich ans Herz legen, meine Bitte umzusetzen oder sie spätestens auf der geplanten Synode zum Thema zu machen. außerdem erbitte ich, dass das Thema „Kniebank“ deutschlandweit bei den Versammlungen der Bischöfe (Vollversammlung, Konferenzen u. ä.) auf den Tisch kommt. Warum hat Papst Benedikt Ende 2010 die Mundkommunion bei den Papstmessen wieder eingeführt? Warum wurde dieses Verhalten nicht von der Weltkirche (von allen Bischöfen und Pfarreien) als beispielgebend entsprechend den gegebenen Möglichkeiten vor Ort kopiert und umgesetzt?

Regina