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13.07.2013

Handkommunion?

„Mit herzbrechendem Schmerz muss ich euch berichten, dass wir letzte Woche eine zerbrochene konsekrierte Hostie neben einem Knienden entdeckt haben, sagt der Pfarrer einer kleinen, aber frommen kalifornischen Gemeinde. Er hält einen Augenblick inne, bevor er weiter spricht, seine Stimme zittert vor Empörung und Traurigkeit. „Es ist Gott, ihr Leute. Gott!“ Dann lässt er die Bombe platzen. „Ich schreibe an Papst Franziskus, dass er die Handkommunion im Ganzen abschafft. Ich glaube, dass die meisten Missbrauchsfälle und Gotteslästerungen mit der Eucharistie durch diese Praxis entstanden sind.

Da die Praxis der Handkommunion in den meisten Ländern zum allgemeinen Brauch geworden ist, haben die Missbrauchsfälle mit der Eucharistie — ob Sie es zugeben oder nicht — deutlich zugenommen. Die Handkommunion hat jenen, die schaden wollen und unachtsam sind, die Gelegenheit gegeben, mit dem Leib Christi zu tun, was sie wollen. Leider ist die oben beschriebene Situation nicht selten. Das Gegenteil ist in der Tat der Fall.

Außerdem bietet die Handkommunion die Möglichkeit, die Respektlosigkeit dem Leib Christi gegenüber zu fördern oder zumindest zu unterstützen. Als Katholiken glauben wir, dass diese kleine Hostie Christus nicht nur symbolisiert, sondern dass es Christus selbst ist. Wie können wir daher den lebendigen Christus mit unseren bloßen, schmutzigen und ungeweihten Händen berühren? Wie? Wie können wir uns dies als erste Option anmaßen?

Die Antwort können wir mit einem Wort geben: Ungehorsam. Die Praxis begann in den frühen 60-er Jahren (nach dem II. Vatikanischen Konzil, obwohl das Konzil sich nie dafür eingesetzt hat), als bestimmte Pfarreien in der Welt begannen, die Richtlinien der Kirche für den Empfang der Hostie auf die Zunge zu missachten und sich ihre eigene Regel gemacht haben, nach belieben die Hostie zu empfangen.

Der Vatikan hat unmittelbar darauf geantwortet mit missbilligenden Worten und hat gesagt, dass diese Praxis des Ungehorsams eine Verminderung der Ehrfurcht dem erhabenen Sakrament des Altares mit sich bringen würde und es eine Profanierung wäre und eine Verwässerung des wahren Glaubenssatzes der Eucharistie“ (Memoriale Domini).

Als Papst Paul VI 1968 einen Fragebogen an jeden Bischof der Welt geschickt hat, in dem er fragte, ob die Kirche die Praxis der Kommunionausteilung ändern sollte, kam die Antwort laut und klar zurück: Die Austeilung in die Hand wurde von der überwältigenden Mehrheit abgelehnt, man solle dies nicht zulassen. Der Vatikan war einverstanden und hat gesagt, dass, wenn die Praxis der Handkommunion erlaubt werden würde, „es eine Beleidigung gegen das Empfinden und die geistige Auffassung dieser Bischöfe und eines großen Teiles der Gläubigen wäre“. (Memoriale Domini).

Leider wurde die Praxis weiter fortgeführt von Pfarreien und Diözesen gleichermaßen, ganz besonders in Frankreich. So gewährte im Jahr 1969 Papst Paul VI. den französischen Bischöfen ein Indult — eine besondere Erlaubnis (nicht jedoch die Norm), die Frage nach ihrem eigenen Ermessen zu entscheiden. Was dann geschah, war ein Missbrauch dieses Indults: Pfarreien in der ganzen Welt haben daraus einen Vorteil gezogen und die Praxis der Handkommunion erlaubt. Trotz der besten Bemühungen des Vatikans wurde der Ungehorsam weitergeführt und heute unterliegen die meisten Katholiken der irrtümlichen Idee, dass die Handkommunion die Norm ist, weil sie als allgemein üblich angesehen wird. Jedoch bedeutet die Norm nicht das allgemein Übliche, sondern sie ist die Praxis, die von der Universalen Kirche unterstützt wird und an die sich die Laien halten sollten.

Sie wollen wissen, was die Norm ist? Knien oder stehend die Kommunion auf die Zunge empfangen und beim Stehen mit verschränkten Armen oder mit einer anderen Zeichen der Ehrfurcht. Lest es nach, wenn ihr mir nicht glaubt. (Dies ist die Norm der Universalen Kirche; in den USA hat jedoch, so wie in anderen Ländern, die Bischofskonferenz als Norm den stehenden Empfang festgelegt und es dem Kommunizierenden überlassen, ob er die Kommunion auf die Hand oder auf die Zunge empfangen will.)

Monsignore Marini, Lehrmeister der päpstlichen liturgischen Zeremonien, wurde 2008 von der Vatikanzeitung interviewt, danach hat Papst Benedikt XVI es eingeführt, dass jeder, der die Kommunion bei einer Papstmesse empfängt, dies kniend tun sollte. Er sagte: „Man darf nicht vergessen, dass die Austeilung der Kommunion in die Hand — vom rechtlichen Standpunkt gesehen — bis jetzt ein Indult ist. Weiter sagt er, dass die Rückkehr des Papstes zur traditionellen Praxis „die gültige Form für die ganze Kirche bekräftigen möchte.“

In diesen Tagen wird die Handkommunion zunehmend von Bischöfen, Priestern und Laien missbilligt. Verschiedene Diöesen in Südamerika haben diese Praxis allgemein abgeschafft, während Sri Lanka dies an erster Stelle niemals erlaubt hatte — beides von der Glaubenskongregation unterstützt.

Der emeritierte Papst Benedikt XVI., Papst Johannes Paul II., Papst Franziskus (bei seiner Papstmesse wurden viele Menschen freundlich daran erinnert, die Kommunion auf die Zunge zu empfangen, wenn sie die Hand ausgestreckt hatten) und zahlreiche Kardinäle haben sich öffentlich und laut gegen diese Praxis ausgesprochen. Kardinal Thorne (Peru) und Caffarra (Bologna) haben die Handkommunion abgeschafft, und als Beispiel Missbrauch und Respektlosigkeit genannt. Papst Benedikt wurde gefragt, warum er entschieden hat, die die Kommunion nur kniend und auf die Zunge auszuteilen, und er antwortete, dass dies „die Wahrheit der realen Präsenz (Christi) in der Eucharistie hervorhebt und die Andacht der Gläubigen und den Sinn des Mysteriums leichter verständlich macht.

Ein Muslim ging einmal auf einen Katholiken zu und fragt ihn, ob er wirklich glaube, dass die Hostie Gott selbst ist. Der Katholik antwortete mit ‚ja’. Der Muslim hielt einen Augenblick inne und dachte darüber nach. „Wenn ich glauben würde, dass das wirklich Allah wäre“, sagte er schließlich, „dann würde ich auf Händen und Knien rutschen und mein Haupt neigen, um ihn zu empfangen.“

Wenn die Eucharistie Gott ist, warum berühren wir sie dann? Moses konnte nicht bis auf 10 Fuß (ca. 3 m) bis zum brennenden Dornbusch herankommen, ohne seine Schuhe auszuziehen; die mit Blutungen kranke Frau kroch zu Jesus und hat gerade den Saum Seines Gewandes berührt, die Heiligen haben die äußerste Tiefe ergriffen, um die Eucharistie zu empfangen. In der Eucharistie ist die Mystik, die Schönheit, Großartigkeit Gottes allgegenwärtig. Wir müssen, ja wir müssen unbedingt daran denken, wenn wir uns Ihm in der Hl. Messe nähern. Wir sollten nie vergessen, dass wir Ihm alles schulden, und wenn wir Ihn nicht aus reiner Ehrfurcht respektvoll empfangen, dann sollten wir das zumindest aus Dankbarkeit tun.

Als der Pastor in dieser kalifornischen Kirche seine kurze Ausführung mit folgenden Worten beendete: „Ich bitte euch alle dringend, die Eucharistie mit der Zunge zu empfangen, und wenn ihr das nicht möchtet, dann opfert sie auf!“

Gebt diese Nachricht bitte an alle weiter – „Nehmt Seinen Leib nicht in eure Hände, denn ist das Werk Satans, um den Leib Meines Sohnes herabzusetzen.“

 

Eine Bekannte hat mir heute diesen aus dem amerikanischen übersetzten Artikel gemailt. Was ich nicht verstehe, ist, dass es ein Zeichen von Ehrfurcht darstellen soll, falls man den Leib Christi mit „verschränkten Armen“ empfängt! —? In der Körpersprache signalisieren verschränkte Arme eine Abwehrhaltung/ Schutzhaltung und stellen keine Ehrfurchtserweisung dar — ein Druckfehler? Für mich ist eine ehrfürchtige Haltung als kontemplative Körperhaltung erkennbar, wenn die Hände gefaltet sind, der Kopf leicht gesenkt ist, vor dem Herrn gekniet wird oder eine Kniebeuge gemacht wird oder alternativ eine tiefe Oberkörperverbeugung stattfindet, die gesamte äußere Körperhaltung und Erscheinung (wichtig: dazu gehört auch geziemende Kleidung) ein „inneres Beten“ vermuten lässt. Der Kommunionempfang selbst darf nicht von Hektik / Automatismus geprägt sein — der Heilige Leib Christi wird nicht „geschnappt“ — sondern dieser Heilige Augenblick muss sehnsuchtsvoll erwartet werden und das sollte auch äußerlich „erkennbar“ sein. Der Weg zum und vom ehrfürchtigen Kommunionempfang darf nicht mit einer selbstbewussten Ego- Präsentation auf dem roten Teppich verwechselt werden, also kein Grinsen in die Menge, keine Selbstinszenierung, keine aufmerksamkeitsheischenden Blicke, kein stolz erhobener Kopf, kein Laufsteg-Gehabe mit schwingenden Hüften, keine lässig schlenkernden Hände, keine Hände in den Hosentaschen, kein Kaugummikauen, usw.

Regina