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16.07.2013

Liebe Glaubensgeschwister,

niemals findet man so viele Gleichgesinnte auf einer Website. Drum ist mir die Idee gekommen, dass wir uns eigentlich darüber austauschen sollten, wie jeder so geworden ist, dass er heute anders als die „normalen“ Menschen, besonders ansprechbar ist für die Botschaften und ähnliche Dinge, die nur mit der Seele erkennbar sind. Jeder Christ hat ja, nachdem der Keim — meistens vom Elternhaus — gelegt wurde, seine ganz eigenen Glaubenserfahrungen haben dürfen. Keiner bleibt ja stehen, sondern jeder hat seine eigenen Erlebnisse, die ihn zu dem machen, was er heute ist.

Als ich vor — mittlerweile schon geraumer Zeit — z. B. in einem Beitrag von Regina lesen konnte, dass auch sie niemals um etwas gebetet hat, was sie nicht — ob kurz oder lang — auf die eine oder andere Weise erhalten hat, ist mir eingefallen, dass das bei mir genauso ist, es aber kein „normaler“ Mensch glauben kann. Dabei habe ich entdeckt, dass es offensichtlich eine große Kunst ist, richtig zu beten, also so, dass man tatsächlich IMMER erhört wird, bzw. überhaupt registriert, dass man erhört wurde. Beispielsweise scheint es viel erfolgreicher zu sein, für andere, als für sich zu beten. So sollte immer einer für den anderen beten, dann ist jedem geholfen.

Genauso ist es ja auch mit der Nähe zu seinem Schöpfer. Jeder Glaubende, muss doch eine bestimmte Beziehung nach drüben haben, damit er überhaupt fähig ist, an all das zu glauben, was in der Bibel steht. Das Interessante daran ist ja auch, dass man irgendwann aufhört zu glauben, weil man — mit seiner Seele — ganz genau gelernt hat, zu wissen. Somit ist der Glaube gar nicht mehr im Vordergrund, sondern nur noch die immer sich wiederholende Erfahrung im Leben, dass man getragen wurde, besonders in Situationen, in denen man sich am Ende fühlte und in denen man überhaupt nicht mehr weiter wusste. Wenn man dann um eine Lösung betete, wusste man noch immer nicht, wie sich dieser Knoten lösen lässt, aber irgendwie tröstete einen etwas, und man konnte ganz vertrauensvoll hoffen. Das schönste ist wirklich, immer mit IHM verbunden zu sein (Jesus ist mir da am liebsten, weil er mir am besten vorstellbar ist), den ganzen Tag in Gedanken mit ihm zu sprechen und ihm alles zu sagen, was einen bewegt; den Ärger, die Freuden, Hoffnungen, Ängste und Sehnsüchte!

Auch habe ich den Eindruck, dass die Kreuzzugsgebete alles Vertrauensvolle in uns stabilisieren. Man wächst förmlich über sich selbst hinaus. Das ist eine herrliche Entdeckung. Man wird gelassener und ganz ruhig, in Erwartung all der Dinge, die da auf uns zukommen, ohne Angst. Das ist genial.

Erst hier bei euch, habe ich z.B. auch ein Vorurteil abgelegt, dass Männer praktisch überhaupt nicht für diese Dinge zu begeistern sind. Ich bin erstaunt, wie viele Zuschriften von Männern kommen. Das bringt mein ganzes, falsches Weltbild zum Schwanken…

Es wäre schön, wenn einige von euch ihre religiösen Erfahrungen hier weitergeben könnten, denn wo sonst würde man auf so viel Verständnis stoßen, bei allen Verschiedenheiten und unterschiedlichen Temperamenten?

Ingrid