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16.07.2013

Papstansprache vom 15.06.13 in Sankt Martha

Ich beziehe mich auf die Ansprache, die Papst Franz am Samstag, den 15.06.13 während der morgendlichen Hl. Messe in Sankt Martha gehalten hat. Es gab hier einige Irritationen bezüglich der Veröffentlichung des Inhaltes, bzw. der Übersetzungen.

Nach der englischen Version soll Papst Franz gesagt haben, dass Jesus für uns zum Sünder wurde.

Auf der Home Page von news.va http://www.news.va/en/news/pope-the-christian-life-proclaims-the-road-to-reco ist dies zu lesen und auch zu hören. Die Sprecherin Lydia O`Kane sagt tatsächlich im gesamten Text dreimal das Wort sinner (Sünder) und nicht sin, während in allen anderen Sprachen das Wort Sünde (peccato, pecado, péché) steht.

Eine deutsche Version gibt es auf news.va nicht, so dass die deutsche Übersetzung mutmaßlich aus dem englischen erfolgt ist.

Im italienischen Text ist in der Audioeinspielung auf dem mp3 die Stimme des Papstes zu hören.

Auch wenn er für meine Ohren erheblich nuschelt sagt er peccato und nicht peccatore.

http://www.news.va/it/news/il-papa-il-cristiano-non-pensa-alla-sua-pace-ma-va

Ich habe mich schrecklich darüber aufgeregt, dass ein Papst so etwas gesagt haben könnte.

Wir sind bei allen Schwierigkeiten, die wir derzeit erleben aber unbedingt zur Wahrheit verpflichtet, und so sollte auf diese Diskrepanz bei den Übersetzungen hingewiesen werden.

Wie es allerdings sein kann, dass derartig grobe inhaltlichen Fehler noch nach einem Monat auf dieser doch offiziell anmutenden Vatikanseite ohne Korrekturhinweis verbleiben können und so zu erheblichen Irritation führen, ist mir allerdings völlig rätselhaft.

Folgender Satz wurde dagegen wortwörtlich von Papst Franz ausgesprochen:

„E quando noi andiamo a confessarci, per esempio, non è che diciamo il peccato e Dio ci perdona. No, non è quello!

Noi troviamo Gesù Cristo e gli diciamo: ‘Questo è tuo e io ti faccio peccato un’altra volta’.

E a Lui piace quello, perché è stata la sua missione: farsi peccato per noi, per liberare a noi”

Deutsche offizielle Übersetzung von Radiovatikan: „Und wenn wir zum Beispiel zur Beichte gehen, dann ist es nicht so, dass wir unsere Sünden gestehen und Gott vergibt uns. Nein, dass ist es nicht! Wir begegnen Jesus Christus und ihm sagen wir: ,Das ist dein, ich mache dich noch einmal zum Sünder. (korrekterweise zur Sünde)’ Und ihm gefällt das, denn das ist sein Auftrag: Sich für uns zur Sünde machen, uns befreien.“

Bei allem Respekt, wo bleibt hier die Liebe zu unserem Erlöser Jesus Christus.

Das erste Gebot du sollst Gott lieben über alles, wird bei dieser Redeweise völlig ausgeklammert.

Die Gültigkeit einer Beichte ist ohne den Vorsatz nicht mehr zu sündigen und ohne Reue zu erwecken nach der Lehre der Kirche nicht gegeben.

Nach dem, was der Papst sagt, soll es Jesus tatsächlich gefallen, dass ich in der Beichte zu Ihm sage: mit meinen Sünden mache ich Dich zur Sünde und ich jetzt schon weiß, dass ich Dich noch einmal zur Sünde machen werde!

Diese quasi Empfehlung, so zu beichten, klingt so unglaublich hohnvoll und liebäugelt mit einer bedingungslosen Barmherzigkeit, keine Reue, keine Wiedergutmachung. Verstehe jemand diesen Jesuiten, der nun unser Papst ist und der zudem angetreten ist, Rom neu zu evangelisieren.