1385.

19.07.2013

Zuschrift zu Zeugnis und Heilig-Geist-Erfahrung

Liebe Glaubensgeschwister im Herrn,

es ist schon eine Weile her, dass ich Euch um Eure Hl. Geist-Erlebnisse bat (Zuschrift 1106). Ganz herzlichst möchte ich mich für Eure so berührenden Beiträge bedanken. Entschuldigt bitte, dass ich mir Zeit gelassen habe. Es fällt mir nicht leicht, darüber zu reden. Zum anderen möchte ich auch nur ungern damit laufende und wichtige Forumsthemen stoppen oder gar abwürgen. Mein Erlebnis weicht von den bisherigen Heilig-Geist-Erzählungen ab. Um Euch einen Eindruck zu geben, werde ich auf das Erlebte eingehen, nicht aber auf die bohrenden Fragen danach, die mir die Akzeptanz des Erlebten schwer machten. Deshalb sehe ich in jedem priesterlichen oder geschwisterlichen Hinweis/Beitrag eine wertvolle Ergänzung, für die ich Euch inniglich umarme.

Es dürfte etwa zwei Jahrzehnte zurückliegen. Es sollte ein entspannter Kabarett-Abend werden. Das Ensemble hatte den Ruf Politik und Weltanschauung witzig und espritvoll durch den Kakao zu ziehen. Der Abend lief bestens bis zu jenem Moment, als die Jungs mit einem Banner die Bühne betraten. Sie rollten an goldfarbigen Stangen einen purpurnen Samtteppich auf, an dem unser Herr Jesus Christus mit seiner Dornenkrone auf dem Haupt, den blutenden Wunden und dem nach unten geneigten Gesicht bei geschlossenen Augenlidern, am Kreuz hing. Im gelbfahlen Scheinwerferlicht gab man nun unseren Erlöser der Lächerlichkeit preis.

Die Worte steigerten sich zu höhnischem Spott, um letztendlich in einer Blasphemie perfider Vollendung zu enden. Jeder Satz, jedes Gelächter und Gejohle, jede Form der stürmischen Beifallsbekundung traf wie ein Giftpfeil mitten ins Herz. Die Situation war unerträglich! Aber noch unfassbarer war, dass ich statt dem Publikum, nun dämonische Fratzen um mich herum wahrnahm. Da stockte mir der Atem, so hässlich, diabolisch und bedrohlich empfand ich sie. Gleichzeitig hielt mich eine unsichtbare Kraft auf dem Stuhl gefangen.

Da wechselte das Scheinwerferlicht und glutrot verdüsterte sich die Bühne. Just in diesem Moment schlug Jesus — sehr wirklichkeitsnah auf dem Banner abgebildet — die Augen auf und fokussierte den Blick auf mich. Wie hypnotisiert — nicht glaubend und noch weniger begreifend — blickte ich gebannt in Jesus Antlitz. Gerade noch überzeugt, nur ein Bild von Jesus zu sehen, sah ich wieder und wieder hin und nahm erneut die Lebendigkeit seiner offenen Augen wahr. Wie gelähmt starrte ich auf das Banner und als mich Jesu Blick traf, spürte ich eine so unglaubliche Kraft, eine so unendliche Liebe und eine so himmlische Güte, dass ich es nicht beschreiben kann. Er lächelte, als ob er mir nahe stünde (?) und mir sagen wollte: Worüber wunderst du dich, kennst du die Menschen nicht! Dabei lächelte ER so mild, dass auch mir ein Lächeln entwich. In diesen Sekunden, Minuten — ich weiß es nicht — verschwand jedes Gefühl für Zeit und Raum. Die Geräuschkulisse rückte immer weiter weg, bis ich keine Stimmen, kein Lachen, nichts mehr vernahm. Von jetzt ab befand ich mich in einem Vakuum der absoluten Stille. Und es gab nichts außer Jesus, unseren vielgeliebten Herrn und diesen einzigartig, hingebungsvollen Moment aus Faszination, Vertrautheit, Liebe und Geborgenheit.

Die Scheinwerfer klickten wieder. Die Bühne wurde ins satte Grün getaucht und mit dem grünen Licht kamen auch die Stimmen, dass Gelächter und alles andere wieder. Ich suchte IHN, doch jetzt sah ich nur noch den nach unten geneigten Kopf mit den gesenkten Lidern. Fast verzweifelt suchte ich weiter, aber ER, ER war weg. Kurz drauf wurde das Banner eingerollt. Die Schlusssätze zogen an mir vorbei, die Szene war zu Ende. Und das Ensemble verließ unter frenetischem Klatschen, begeisternden Pfiffen und donnerndem Fußgetrampel die Theaterfläche.

Damals wusste ich nichts damit anzufangen. Doch mit den Botschaften und dem Buch der Wahrheit sehe ich etwas klarer. Und je mehr ich darüber nachdenke, umso mehr festigt sich das Gefühl in mir, dass ich es Euch erzählen soll: JESUS HÄTTE ES SO GEWOLLT!

Denn jeder, der in den bevorstehenden Zeiten der Greuel, den Mut für Gottes Wahrheit aufbringt und aufsteht, wird Jesus Antlitz schauen! Davon bin ich überzeugt.

Das ist es, was ich glaube, Euch ausrichten zu müssen!

Im Gebet und im Herrn verbunden

Inchen