2023.

14.11.2013

zu 1991

Mit dem Thema „Exkommunikation“ mussten wir uns in Österreich beschäftigen, als Teile unserer Priesterschaft ihren Ungehorsam verkündeten und sich somit selbst exkommunizierten. Allerdings wird „Ungehorsam“ nie so streng bestraft wie „Katholischsein“. Denn die wirklich katholischen Priester bekommen bei uns ein Predigtverbot auferlegt oder werden ihrer Ämter enthoben, während die Ungehorsamen keinerlei Konsequenzen zu spüren bekamen. In unserer Diözese ist z.B. einer der Ungehorsamen nach wie vor für die Berufungspastoral zuständig. Mich drängte damals die Frage: „Kann ein exkommunizierter Priester ein gültiges Messopfer darbringen?“ Ein gut katholischer, theologisch gut versierter Priester antwortete mir folgendermaßen: Er kann. Denn Priester ist man auf ewig. Auch wenn er selbst unwürdig ist, selbst wenn er exkommuniziert ist, solange er sich an den vorgeschriebenen Ritus und die Wandlungsworte hält, ist das Messopfer gültig.

Was uns betrifft, kann von Exkommunikation noch nicht die Rede sein. Wir tun nur unsere Pflicht, und das heißt, wachsam zu sein und die Zeichen der Zeit zu erkennen. Der neue Bischof von Rom hat noch kein Dogma verkündet, dem wir widersprechen würden. Und zu bemerken, dass seine Predigten und Ansprachen widersprüchlich und mit Fehlern behaftet sind, ist keine Sünde. Schade ist nur, dass das so viele nicht merken, dass man so vielen ein x für ein u vormachen kann, ohne dass es ihnen auffällt. Wir verweigern ihm auch nicht den Gehorsam, denn er hat von uns noch nichts verlangt, was wir aus Gewissens- und Glaubensgründen ablehnen müssten. Anders wird dies schlagartig sein, wenn sich die Wandlungsworte ändern. Dann werden mit Garantie und ohne Pardon alle Priester und Bischöfe, die dort den Gehorsam verweigern, exkommuniziert werden. Das sagt der klare Menschenverstand, und Jesus hat dies in einer der Botschaften auch klar angesprochen. Jesus bereitet uns schon so lange darauf vor, dass uns das Hl. Messopfer in der gültigen Form nicht mehr in der offiziellen Kirche zur Verfügung stehen wird. Wir werden in der römisch-katholischen Kirche (Betonung auf „römisch“) in nicht allzu ferner Zukunft keinen wahren Leib Christi mehr empfangen können. Da sollte es uns nicht beunruhigen, dass uns diese Kirche dann exkommuniziert von etwas, was wir soundso nicht haben wollen. Aber darauf bereiten wir uns schließlich doch schon längst im Gebet und auch materiell vor! Wir versuchen Schutzräume aufzubauen, wo wir dann eine Hl. Messe feiern können. Ob der Priester, der diese Messe dann feiern wird, von Rom aus exkommuniziert ist oder nicht, spielt dann überhaupt keine Rolle. Wir sollten uns daher umso stärker bemühen uns vorzubereiten und versuchen, den Menschen die Augen zu öffnen. Das muss nicht unbedingt mit den Botschaften selbst sein. Viele Menschen, v.a. Priester, können diese Nahrung noch nicht verdauen. Daher ist es oft ratsam, die Priester dazu anzuregen, selbst nachzudenken, indem man sie bittet, gewisse Stellen aus der Bibel zu erklären, vielleicht auch Worte des Papstes zu erklären. Denn im Prinzip kennen die Priester die Wahrheit, sie wollen sie nur halt nicht wahrhaben und wollen oft auch nirgends anecken. Aber diese Zeiten, wo man für seinen Glauben keine Opfer bringen musste, sind vorbei. Wer heute nicht die Wahrheit sagt, macht sich an der Ausbreitung der Unwahrheit schuldig.

Liebe Grüße und Gottes Segen! - Barbara