2060.

22.11.2013

Liebe Anhänger Christi,

was wir vor kurzem in den Botschaften gelesen haben, wird nun mit rasender Geschwindigkeit immer deutlicher.

Mit dem Titel „uns sind die Ungläubigen nahe, die nachdenken“

habe ich heute ein sehr langes Interview zwischen „Die Welt“ und Gianfranco Kardinal Ravasi, Kulturminister des Papstes gelesen. Das ganze Interview sprengt den Rahmen im Forum. Hier ein kurzer, aussagekräftiger Ausschnitt von diesem Interview:

Die Welt: Um ein Wortspiel zu gebrauchen: Es gibt gläubige Ungläubige und ungläubige Gläubige. Wer von beiden steht Ihnen näher?

Ravasi: Jesus Christus hat viele, die sich für Gläubige hielten, hart attackiert. Er hat sie der Heuchelei geziehen. Oder hat ihnen vorgeworfen, dass sie die Religion zu politischen Zwecken benutzen. Für uns sind jene Gläubigen nah, die über ihren Glauben nachdenken. Und jene Ungläubigen sind uns nah, die über Glauben und Unglauben nachdenken und die auf der Suche sind, die ihre Wahrheiten, ihre Einsichten hinterfragen. Und die an den Argumenten und Beweggründen der anderen interessiert sind. Deswegen werden fundamentalistische Gläubige niemals den Vorhof der Völker betreten. (ich vermute, damit sind wir gemeint…)

Die Welt: Papst Franziskus hat vor einiger Zeit in einem Interview gesagt, die schwächeren Mittel und Instrumente könnten am Ende mächtiger sein als die starken.

Ravasi: Ja, dieser Satz erläutert sehr schön das christliche Prinzip, wie es Paulus formuliert hat. Paulus sagte, die Griechen sind auf der Suche nach der Weisheit, die Juden auf der Suche nach den Wundern – wir aber entscheiden uns für den gekreuzigten Christus, für eine Wirklichkeit, die provoziert, die skandalös ist. Wenn man will: Wir entscheiden uns für die Niederlage.

Die Welt: Können Freiheit und Glaube Hand in Hand gehen?

Ravasi: Sie müssen zusammengehören.

Die Welt: Sie widerstreiten sich nicht?

Ravasi: Nein. Der Glaube kann nur auf freier Entscheidung beruhen, sonst ist er kein Glaube.

Der Glaube gibt den Menschen transzendente Normen. Zur Freiheit gehört auch die Freiheit, den Unterschied zwischen Gut und Böse zu leugnen.

Weil er der Freiheit benachbart ist, ist der Glaube immer riskant, immer gefährdet. Aber jeder hat die Chance, sich frei für den Glauben zu entscheiden.

Mit Gottes Segen, Sandra