2111.

04.12.2013

Liebe Restkirche,

in Wien bin ich auf die Familienumfrage gestoßen.

http://www.erzdioezese-wien.at/site/servicehilfe/familie/fragebogen

1. dazu muss ich gleich was sagen, denn ich habe die Fragen durchgeblättert und am Ende sind Angaben zu machen (freiwillig, gewiss!) zur Person die den Bogen ausgefüllt hat - darin kann man ankreuzen ob man Bischof, Priester, praktizierender Katholik, selten zur Kirche gehender Katholik oder sogar ausgetretener Katholik ist, der aber dennoch Interesse an der Kirche hat.

Wer ist denn nicht interessiert an der Kirche, wenn es darum geht sie schaulustig zu beobachten, während sie in den Dreck gezogen wird? Dann wird doch aus jedem der, der Kirche völlig gleichgültig gegenübersteht ein braves unschuldiges Lämmlein. Dann erhebt doch jeder Atheist seine Stimme- kreuzigt sie, kreuzigt sie. siehe wie bei Bischof Tebarzt von Elst.

Von wegen der Fragebogen geht nur an die Bischöfe, oder nur an praktizierende Katholiken - nichts dergleichen- wir werden wieder hinters Licht geführt.

2. fast alle Fragen sind offene Fragen und laden ein zu ausschweifender , philosophischer Betrachtung. Die Fragen sind so umfangreich und so offen formuliert, dass man darüber als Antwort ein Buch schreiben könnte. Wie ein Bischof das bewältigen will, ist mir ein Rätsel. Das beansprucht Wochen der Durcharbeitung - und wer bitteschön im Vatikan sollte dies alles auswerten — bei weltweiten Rückmeldungen? Vielleicht braucht man dazu 1.000 Theologiestudenten ein Jahr lang.

3. einige Fragen knüpfen an bestimmte Lehrschreiben der Kirche an, die gewiss kaum ein Laie kennen wird.

Mir scheint diese Aktion ziemlich absurd (warum wird nicht einfach auf den Katechismus zur Familienlehre verwiesen?)

Aber die Medienwirkung ist perfekt — die neue Kirche wird demokratisch , der Papst interessiert sich für uns Laien und wir sagen ihm jetzt mal richtig, was wir von der moralischen Lehre der Kirche über die Familie halten! Von dem Zündstoff der „Homo Verbindung“ ganz zu Schweigen.

Übrigens:

Mich hat es gefreut, dass Kardinal Schönborn zu einem Jahr des Betens einlädt. Unter dem Motto einfach beten (www.einfachbeten.at) folgt er scheinbar dem Weg unseres emeritierten, aber nicht machtlosen Papst Benedikt XVI, der sich in diesem Anliegen zurückgezogen hat.

Bleiben wir im Gebet, Dietmar