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20.01.2014

zu 2378

Liebe Sylvia,

meine Antwort auf deine Zeilen betreffend dem jeweiligen Fastentag der besonderen Novene (K 130) soll dir Mut machen.

Bitte, lege dein besonderes Augenmerk auf den Satz, den du selbst ausgedrückt hast: „Am nächsten Tag fühlte ich mich dann geistig klar und wunderbar gestärkt und erlebte auch die Gebetszeit intensiver.“

Das ist wirklich der Kern der Frucht des wahren Fastens. Die Reaktionen deines Körpers am Fastentag sind normal, besonders wenn sie für den Körper neu sind.

Wenn es dir hilft, darf ich dir sagen, dass ich seit beinahe 20 Jahren die jährliche 40-tägige Fastenzeit ohne feste Nahrung halte. Nicht einmal eine Suppe nehme ich da zu mir. Am Anfang – in den ersten Jahren – hatte ich stets das gleiche Prozedere erlebt:

Nach ungefähr 4-5 Tagen bekam ich heftige Kopfschmerzen, etwa eine Woche später eigenartige Kieferschmerzen (klar, die Kaumuskulatur wird ja nicht beansprucht) und einige Tage darauf hatte ich mit Mutlosigkeit und Verdrossenheit sehr zu kämpfen. Wenn diese Phasen überstanden waren, ging es mir richtig gut, sowohl seelisch als auch physisch. Eine Gelassenheit und Zufriedenheit sondergleichen erfüllte mich immer. Das war dann auch der Zeitpunkt, wo ich beschloss, das nächste Jahr dieses Fasten zu wiederholen. Ich freue mich schon jedes Jahr auf die Fastenzeit, die Faschingszeit nehme ich kaum wahr, ich bin auch so glücklich und froh.

Heute habe ich diese Reaktionen des Körpers nicht mehr. Er ist daran gewöhnt. Das heißt aber auch, dass er die „Sparflamme“ so in Kauf nimmt, als fände sie kaum statt. Höre ich auf zu fasten, legt er rasch Reserven an, was sich in Übergewicht zeigt. Also wer als Hintergedanke Figurkorrektur erwartet, wird leider enttäuscht werden. Bei den ersten Malen funktioniert es schon, nimmt aber dann zunehmend ab.

Vorvoriges Jahr bot ich aus besonderem Anlass nach der Fastenzeit (die ich diesmal ausnahmsweise nicht in der gewohnten Weise hielt) meinem Herrn an, ohne feste Nahrung solange zu leben wie er es für notwendig hielt als Buße für die schweren Beleidigungen meiner Mitmenschen Ihm gegenüber und die zunehmende Apostasie. Gott nahm mein Opfer an und so aß ich von 30. April bis 7. Dezember 2012 nichts und fing dann erst am 8. Dezember wieder normal zu essen an, was ich sonst nie tat, weil ich sonst mit Komplikationen besonders des Verdauungsapparates zu rechnen hatte. Aber diesmal war es, als hätte ich nie gefastet. Mir unerklärlich, aber es war so. Vielleicht ein wunderbares Eingreifen Gottes. Interessanterweise hätte ich dieses Fasten nicht um 1 Stunde verlängern können, denn den 8. Dezember hätte ich schon noch gerne als Fastentag gehalten. Darüber denke ich gerne nach und bewahre alles in meinem Herzen.

Damit wollte ich dir nur sagen, dass du die Reaktionen des Körpers nicht allzu wichtig nehmen sollst, wenn nur dein Blick beharrlich auf Gott gerichtet ist. Am meisten aber setzen mir die Angriffe Satans zu, die von Jahr zu Jahr heftiger werden. Das Ausmaß möchte ich dir lieber nicht schildern.

Ich hoffe, ich konnte dir ein wenig Mut machen und grüße dich recht lieb und Gottes Segen an euch alle!

Walter