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21.01.2014

Liebe Schwestern und Brüder im Glauben,

ich habe mir einige Gedanken gemacht zum Thema Prophetie, vielleicht interessiert dieser Bericht.

Im Gebet verbunden, Helmut

 

Bericht

Liebe Mitgeschwister,

weil die Warnungsbotschaften in letzter Zeit zunehmend unter Beschuss geraten sind, schicke ich euch einige allgemeine Überlegungen, Zitate aus dem AT und NT und der Gegenwart zum Thema Prophetie.

Vielleicht ist der Bericht von allgemeinem Interesse:

Oft habe ich mich gefragt, warum gibt es so viele Hirten, Priester, Bischöfe, Theologen, Laien und auch Medienspezialisten, die der prophetischen Seite unseres Glaubens so ablehnend gegenüberstehen, darunter sind auch Priester, die ich sehr schätze und die mir sehr begnadet erscheinen?

Alle, die ich persönlich auf die „Warnung“ hin angesprochen habe, haben sich ablehnend, bzw. mit sehr großen Vorbehalten geäußert. Bei mir hat sich so der Eindruck verfestigt, die allermeisten haben sich der Prophetie verschlossen, obwohl der Himmel zu allen Zeiten zu den Menschen gesprochen hat, gestern heute, und er wird auch in Zukunft zu den Menschen reden. Der Himmel lässt sich den Mund nicht verbieten. Niemand darf darüber befinden, ob Gott reden darf oder nicht.

Weil Gott seine Menschenkinder unvorstellbar liebt, spricht er auch heute zu uns. Er wirbt um Gehör, mahnt zur Umkehr und lädt zu Besinnung und Gebet ein.

Der Mensch hat die Freiheit, zu hören, oder auch Gottes Angebot zurückzuweisen.

Sicher sind die Offenbarungen mit den letzten Aposteln abgeschlossen.

Die Kirche verpflichtet niemanden an Privatoffenbarungen zu glauben und doch sagt Paulus:

„Verachtet prophetische Reden nicht. Prüfet alles, das Gute behaltet“

(1 Tess 5,20-22). Auch der emeritierte Papst Benedikt XI. schreibt über die Privatoffenbarungen (Nachsynodales Apostolisches Schreiben Verbum Domini 14; 30.09.2014 unter anderem: „…Der Maßstab für die Wahrheit einer Privatoffenbarung ist ihre Hinordnung auf Christus selbst. Wenn sie uns von ihm wegführt, kommt sie sicher nicht vom Hl. Geist, der uns in das Evangelium hinein und nicht aus ihm herausführt. Die Privatoffenbarung ist eine Hilfe zu diesem Glauben und sie erweist sich gerade dadurch als glaubwürdig, dass sie auf die öffentliche Offenbarung verweist…..Eine Privatoffenbarung kann neue Akzente setzen, neue Weisen der Frömmigkeit herausstellen oder alte vertiefen…. Sie kann einen gewissen prophetischen Charakter besitzen (vgl. 1 Thess 5,19-21) und eine wertvolle Hilfe sein, dass Evangelium in der jeweils gegenwärtigen Stunde besser zu verstehen und zu leben; deshalb soll man sie nicht achtlos beiseite schieben. Sie ist eine Hilfe, die angeboten wird, aber von der man nicht Gebrauch machen muss. Auf jeden Fall muss es darum gehen, dass sie Glaube, Hoffnung und Liebe nährt, die der bleibende Weg des Heils für alle sind.“

Soweit unser emeritierter Papst Benedikt XI.. Wenn man diese Aussagen mit den „Warnungsbotschaften“ vergleicht, dann kann man völlige Übereinstimmung feststellen.

Visionäre Menschen, Seher und Propheten erleiden oft das Schicksal der Kassandra, der Tochter des Königs Priamos in der griechischen Mythologie. Die Folgen des Fehlverhaltens von Menschen werden präzise vorhergesagt, aber die Ohren bleiben taub. Kassandra hat davor gewarnt, das trojanische Pferd in die Stadt bringen zu lassen. Man hat ihr nicht geglaubt und so wurde Troja und eine ganze Kultur zerstört.

Propheten kündigen eine Heilsbotschaft an. Sie sind keine Drohbotschafter, sondern Einladende, mit Gott zusammenzuarbeiten, um Unheil zu vermeiden. Gott wirbt um Einsicht, ihn nicht zu vergessen. Er will, dass der Mensch lebt. Wenn die Menschen aber in Ihrer Freiheit falschen Propheten und falschen Göttern folgen, muss er sie schweren Herzens ziehen lassen. Der Mensch kann seine Freiheit auch zu seinem eigenen Schaden missbrauchen. Gott will in erster Linie Barmherzigkeit und nicht Gerechtigkeit walten lassen. Wer aber den Schutz Gottes aufs Spiel setzt, der wird schutzlos und muss dann auch die Konsequenzen aushalten, die auf ihn zukommen.

Der Mensch wird dann fragen: „Wie kann Gott nur das zulassen?“ Nicht nur die meisten Hirten, sondern auch die kath. Bistumsblätter sind nach meiner Beobachtung „ahnungslos“. Sie schwimmen im gleichen Fahrwasser. Sie erkennen leider die Zeichen der Zeit nicht. Das tut sehr weh!

Es wird mir persönlich immer klarer, dass nur ein direktes Eingreifen Gottes eine Änderung der Herzenshaltung der Menschen bewirken kann. Die Warnung ist aus meiner Sicht eine zwingende Notwendigkeit.

Jeder gute Vater würde es nie zulassen, dass seine Kinder ins Unglück rennen. Wo der Glaube an Gott schwindet, dort beginnt die Dunkelheit zuzunehmen: Der Unfriede, die Auflehnung, Streit und Gewalt. Gott warnt rechtzeitig! „Gott der Herr tut nichts, denn er kündet es vorher durch seine Propheten.“ (Amos 3,7) So vornehm ist unser Gott.

Prophezeiungen sind immer bedingt. Wir können durch Gebet, Bekehrung und Opfer vorausgesagte Ereignisse abmildern oder verhindern. Gott hat seine Pläne immer angekündigt; das sehen wir z.B. in der kürzesten Predigt der Weltgeschichte von Jona an die Bewohner von Ninive: „Noch 40 Tage und Ninive ist zerstört!“ (Jona 3,1-10).

Da sich das Volk in Ninive mit dem König an der Spitze bekehrte, wurde Ninive nicht zerstört. Gott hat ein angekündigtes Ereignis nicht wahr werden lassen.

Gott wartet auch heute wie damals auf die Umkehr der Menschen.

Wenn man einen Blick in die Geschichte des Gottesvolkes Israels wirft, dann kann man ablesen, was geschieht, wenn man den Bund mit „Jahwe“ verlässt und wenn man sich anderen Göttern zuwendet und wenn alle Versuche Gottes ignoriert werden, zu ihm zurückzukehren. Das Volk im Alten Bund musste dann immer schlimme Erfahrungen (Tragödien) durchmachen.

Im 2. Buch der Könige (2 Kön 17, 1-23 ff) können wir lesen, dass der König von Assur Samaria um 722 v. Chr. eroberte und die Israeliten verschleppte. Was war die Ursache? Sie haben fremde Götter verehrt. Der Herr warnte Israel und Juda durch alle Propheten und Seher: „Kehrt um von euren verkehrten Wegen und achtet auf meine Befehle und Gebote!“ Doch sie wollten nicht hören, sie versteiften ihre Nacken. Sie verwarfen seine Gebote und verschmähten seine Warnungen. Da wurde der Herr sehr zornig über Israel.

Um 587 v. Chr. wurde Jerusalem zerstört. Warum? Das Volk war wiederum vom rechten Weg abgewichen. Der Prophet Jeremia sollte es aufrütteln und zur Umkehr bewegen. Das Volk wollte aber die Propheten nicht hören. Es hat sie verachtet, verhöhnt, verjagt und auch getötet. Sie wurden als „Schwarzseher und Unheilsverkünder“ gebrandmarkt. Dabei haben sie nur den Auftrag Gottes ausgeführt. Der Prophet Daniel hat im Nachhinein beklagt: „Wir sind treulos gewesen. Von deinen Geboten und Gesetzen sind wir abgewichen.“ Und: Wir haben nicht auf die Stimme des Herrn unseres Gottes gehört und seine Befehle nicht befolgt.“ (Dan 9, 5 + 10).

Frage: Sind wir heute Gottes Weisungen treu geblieben und haben wir heute auf den Herrn und sein Wort im Evangelium gehört?

Die Propheten des Alten Bundes nahmen kein Blatt vor den Mund, kein Wunder, dass sie verfolgt wurden. Bei Jesaja 56, 10-11 können wir lesen:

„Die Wächter des Volkes sind blind, sie merken allesamt nichts. Es sind lauter stumme Hunde, sie können nicht bellen. Träumend liegen sie da und haben gern ihre Ruhe. So sind diese Hirten. Sie verstehen nicht aufzumerken. Jeder geht seinen eigenen Weg und ist ausschließlich auf seinen eigenen Vorteil bedacht.“

Die Propheten unserer Zeit sind ebenfalls massiven Anfeindungen ausgesetzt, weil sie im Auftrag Gottes kein Blatt vor den Mund nehmen.

Schauen wir den Herrn im Lukasevangelium (Lk 19,41) an:

„Als er näher kam und die Stadt sah, weinte Jesus.“ Wenn die Verantwortlichen auf den Ruf Jesu geachtet hätten, wäre Jerusalem nicht zerstört worden.

Bei Lukas 13,34 können wir lesen: „Jerusalem, Jerusalem, du tötest die Propheten und steinigst die Boten, die zu dir gesandt sind. Wie oft wollte ich deine Kinder um mich sammeln, so wie eine Henne ihre Küken unter ihre Flügel nimmt; „aber ihr habt nicht gewollt.“

In der Prophetie darf auch die Gottesmutter nicht fehlen; sie ist ja die „Königin der Propheten.“ Sie ist das makellose Herz, die Mutter der Erlösung und die Vermittlerin aller Gnaden. In dem Buch „Erscheinungen und Botschaften der Gottesmutter Maria“ von den Autoren Gottfried Hierzenberger und Otto Nedomansky sind über 900 Berichte dokumentiert während zweier Jahrtausende. Wer dieses Buch studiert, wird feststellen, dass sich die Gottesmutter in der jüngeren Zeit immer häufiger zeigt und Botschaften gibt. Man kann sagen, je mehr der Kampf gegen die Kirche und die Gebote Gottes an Schärfe zunimmt, desto öfter kommt sie zu den Menschen. Sie ruft zur Umkehr, zum Gebet und will den Glauben ihrer Kinder stärken und sie möchte Unheil für ihre Kinder abwenden. „Wenn ihr wüsstet, wie sehr ich euch liebe, ihr würdet in Freudentränen ausbrechen.“ Das soll sie bei einer ihrer Erscheinungen einer Seherin in Medjugorje gesagt haben. Sie kommt, weil Gott sie sendet und weil sie uns auf den unvermeidlichen Kampf vorbereitet, der schließlich mit dem Sieg Gottes enden wird. „Am Schluss (und nicht vorher) wird mein unbeflecktes Herz triumphieren!“

Im Gebet mit euch allen verbunden. Helmut