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31.01.2014

„Liebt eure Feinde, tut denen Gutes, die euch hassen“

Die Feindesliebe, welche Jesus von uns fordert ist radikal, aber sehr heilsam auch für uns selbst. In den Evangelien hat Jesus uns die Feindesliebe als verbindliche Forderung für Jedermann hinterlassen. Aber auch individuell werden wir von Ihm innerlich dazu aufgefordert. Wer hat noch nicht die Stimme seines Gewissens vernommen, dem Feind zu vergeben, ihn zu lieben? Wenn uns diese Forderung dann unmöglich erscheint, dann haben wir die Bestätigung dafür, dass nicht nur Jesus in uns wirkt, sondern auch der feindliche Geist jede Sekunde sein Störfeuer in uns verbreitet. Nichts, was von außen in den Menschen hereinkommt macht ihn unrein, sondern was von innen aus ihm herauskommt macht ihn rein oder unrein. Wenn wir uns ernsthaft um Feindesliebe bemühen, dann wissen wir, dass Jesus in uns wirkt. So wissen wir aber auch wer in uns wirkt, wenn wir dem Feind mit Hass oder Gleichgültigkeit begegnen. Jesus drängt uns zur Feindesliebe; Beelzebub drängt uns zum Feindeshass. Wir entscheiden auf wen wir hören und reagieren. Als Kind kam mir die Feindesliebe unmöglich vor, weil ich die emotionale Liebe zu den Eltern und Geschwistern als Maßstab für die Feindesliebe gesehen habe. Heute sehe ich das Wohlwollen, welches wir für den Feind entwickeln; der Wunsch zur Umkehr und zum ewigen Heil für diese Seele als Liebe, wenngleich die Emotionen sich noch bescheiden zurückhalten mögen. Ich wünsche uns allen, dass niemand an einem anderen so sehr schuldig wird, dass dieser ihm das ewige Heil missgönnt. Jesu Forderung, unsere Feinde zu lieben und ihnen Gutes zu tun, bedeutet für mich gleichzeitig, jeder Form von Hass entschieden entgegen zu wirken. So wie uns vergeben wird, so sollen auch wir vergeben. Kein Hass wird Einlass in den Himmel finden. Prüfen wir unsere Motive, ob sie von Liebe oder von Hass geprägt sind. Der Zeitgeist suggeriert uns eine neutrale Haltung als dritte Möglichkeit, die es in Wahrheit nicht gibt. Wenn uns das ewige Heil des Feindes gleichgültig ist, dann ist das nicht Neutral sondern Hass. Liebe und Hass mögen in ihrer jeweiligen Intensität unterschiedlich stark zum Vorschein kommen, vereinbar sind sie nie. Es sind gerade die Menschen, die uns verletzen oder gar absichtlich verletzen, welche unsere Liebe am meisten herausfordern, aber genau diese Menschen tragen auch dazu bei, dass wir wachsen und reifen dürfen. Vielleicht ist auch das ein Grund, warum wir fähig sind in der göttlichen Gnade unseres Herrn, diesen Menschen Wohlwollen entgegen zu bringen. Wohlwollen offenbart Liebe und befreit. Leidwollen offenbart Hass und kerkert ein. Die Liebe welche wir dem Nächsten in der Vergebung gewähren, befreit uns selbst und führt uns vorbei an der göttlichen Gerechtigkeit direkt zur göttlichen Barmherzigkeit. Jesus will uns nicht nur vor der ewigen Hölle bewahren, sondern auch vor dem zeitlichen Fegefeuer. Halleluja gelobt sei Jesus Christus.

Mt 5,25-26 Schließ ohne Zögern Frieden mit deinem Gegner, solange du mit ihm noch auf dem Weg zum Gericht bist. Sonst wird dich dein Gegner vor den Richter bringen und der Richter wird dich dem Gerichtsdiener übergeben und du wirst ins Gefängnis geworfen. Amen, das sage ich dir: "Du kommst von dort nicht heraus, bis du den letzten Pfennig bezahlt hast."

„Mit welchem Maß wir messen, wird auch uns gemessen.“