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07.02.2014

In Gott leben wir, bewegen wir uns und sind wir

Ein Gleichnis findet Verwendung, wenn wir versuchen zu beschreiben, was unbeschreiblich ist. Jesus hat die Liebe Gottes in verschiedenen Gleichnissen für uns anschaulich gemacht. Er wählte dabei Bilder oder Begebenheiten, die von den Menschen aufgenommen und verstanden werden konnten. Das Gleichnis kann das Unbeschreibliche nicht beschreiblich machen, aber es kann unser Herz für das Unbeschreibliche öffnen. Der Wunsch, ein Gleichnis zu verstehen, ist schon positiv. Hier kann der Hl. Geist unseren Geist berühren und wir beginnen zu verstehen. Die Ablehnung dagegen, verschließt das Herz, lässt den Hl. Geist nicht an sich heran. Sie ist die Weigerung, dass zu verstehen, was verständlich gemacht werden soll. Jesus hat die Liebe Gottes, unter anderem in dem Gleichnis mit den 99 Schafen und den Einem verlorenen Schaf, dargestellt. Der gute Hirt ließ die 99 Schafe zurück und machte sich auf den Weg, das verlorene Schaf zu suchen. Er fand es, trug es auf seinen Schultern zurück zu den anderen Schafen und feierte mit seinen Freunden in großer Freude dieses schöne Ereignis. Dieses Gleichnis lässt uns die Liebe Gottes erahnen. Hier erkennen wir, wie groß, wie feinfühlig, wie persönlich die Liebe Gottes ist. In der Liebe Gottes gibt es keinen Rationalismus, keine Grobheit, kein pauschales Handeln. Die Liebe Gottes ist im Universum, wie in der kleinsten Zelle, in den Ozeanen, wie in den Wüsten, in den Bergen, wie in den Seen, in den Menschen, wie in den Tieren, in den Freunden, wie in den Feinden. Wir sind nicht fähig, die Liebe Gottes zu erfassen oder zu beschreiben. Wenn wir es trotzdem mit unseren bescheidenen Mitteln versuchen - dann nur - weil wir schon Teil dieser lebendigen Liebe sind. Diese Liebe stellt mir bei diesem Gleichnis des Herrn neue Bilder vor Augen. Der gute Hirt, immer noch in Sorge um Seine Schafe, nimmt das Eine Schaf auf Seine Schultern und macht sich auf den Weg, die 99 verlorenen Schafe zu suchen. Bis an die Grenzen Seiner Belastbarkeit treibt Ihn seine sorgende Liebe. Wenn Er dann vereinzelt ein verlorenes Schaf findet, so nimmt Er auch dieses in großer Freude mit, damit es nicht erneut verloren geht. Die Versprengung der 99 Schafe macht das Suchen und Finden fast unmöglich. Aber in verzehrender, geduldiger Liebe sucht Er immer weiter, und findet immer mehr. Die geretteten Schafe erkennen die unvorstellbare Liebe ihres Hirten und beginnen ihrerseits auch mit der Suche nach den verlorenen Schafen. Damit diese nun bei der Suche nicht wieder verloren gehen, werden sie von der Mutter des Hirten geführt und geschützt. Die unbeschreibliche Liebe des Hirten und Seiner Mutter lockt sogar einige als Schafe verkleidete Wölfe heran. Sie geben ihren Schafspelz den kleinen frierenden Schafen und schließen sich äußerst dankbar der Herde des Herrn an, der ihnen eine besondere Aufgabe zuteilt. Wenn wir nicht werden wie die Kinder, dann können wir diese Liebe nicht sehen. Ein kleines Kind wollte den Ozean in einen Eimer Schaufeln. Das brachte einen Schriftgelehrten zu hochmütigem Lächeln. Der Herr sagt diesem: „Meinst Du nicht, dass dein Vorhaben mit deinem begrenzten Verstand, die Größe Gottes zu erfassen, weit unmöglicher ist, als das Vorhaben des Kindes?“ Die Größe Gottes, Seine unermessliche Liebe, wird von dem Demütigen vertrauend, staunend geglaubt und dankbar akzeptiert. Erhalten wir uns unsere kindlichen Fähigkeiten oder eignen wir sie uns neu an. Die Fähigkeit, sich vom eigenen Verstand nicht blockieren zu lassen ist zwar dem Kinde eigen aber dem Erwachsenen auch gut möglich; oft sogar noch in Erinnerung.

Großer Gott wir loben Dich, Herr wir preisen Deine Stärke, vor Dir neigt die Erde sich und bewundert Deine Werke. Wie Du warst vor aller Zeit, so bleibst Du in Ewigkeit.