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09.02.2014

Himmel & Erde

Unser Pilgerweg führt über Berge und Täler, wir erleben Höhen und Tiefen; wer wollte das bestreiten? Die Höhen scheinen zur Zeit seltener vertreten als die Tiefen; doch sind es gerade die Tiefen, welche unseren Glauben, unsere Hoffnung und unsere Liebe anspornen. Schon als Kind habe ich mich immer auf den Sonntag gefreut; auch heute freue ich mich noch wie ein Kind über die Sonn und Feiertage. Ich wünsche uns erholsame Sonn- und Feiertage, keinen Aktivismus, keine Hektik, keine Torschlusspanik. Nur Ruhe, Friede, Gemeinschaft mit Gott und untereinander. Bemühen wir uns am Sonntag bei Gott zur Ruhe zu kommen und neue Kraft zu tanken, damit wir voll Zuversicht auf den nächsten Berg zusteuern können. Das Tief erst lehrt uns das Hoch schätzen, und das Hoch lehrt uns das Tief nutzen. Wir würden weder ein dauerhaftes Hoch noch ein dauerhaftes Tief ertragen können. Erst der Wechsel macht uns sensibel. Durch den Wechsel von Hoch und Tief werden wir geformt. Der Glaube an Gott öffnet unsere inneren Augen, sodass wir erkennen, dass Berge und Täler zusammen gehören. Berge und Täler wechseln sich ab. Ohne Berge gibt es keine Täler und ohne Täler gibt es keine Berge. Um von einem Berg zum nächsten zu gelangen, braucht es nicht unbedingt riesiger Anstrengung. Eine Kugel, welche von einem Berg herunter rollt bleibt nicht sofort im Tal liegen; sie rollt mit der überschüssigen Energie sofort den nächsten Berg wieder ein gutes Stück hoch. So geht´s auch uns, wenn wir von Sonntag zu Sonntag pilgern. Je geringer die Erdanziehungskraft, umso leichter kommen wir auf den nächsten Berg. Wenn wir aber auf diesen Schwung, die Kraft Gottes verzichten, dann halten wir uns im Tal auf, verplempern die Energie und finden es dann unmöglich mit eigener Kraft den Berg zu erreichen. Das Perpetuum Mobile ist noch nicht erfunden, aber wir können schon mit wenig Überwindung das Tal durchschreiten und den nächsten Berg erklimmen, wenn wir uns Jesus hingeben. Jesus verringert unsere Schwerfälligkeit. Die gleiche Schwerfälligkeit im Glauben, welche uns heute belastet, brachte schon Petrus zum Einsinken ins Wasser, nachdem ihm bewusst wurde, dass er übers Wasser lief.

„Eine große Stadt ersteht, die vom Himmel niedergeht in die Erdenzeit. Mond und Sonne braucht sie nicht, Jesus Christus ist ihr Licht, ihre Herrlichkeit.“