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21.02.2014

„Du aber geh in deine Kammer wenn du betest und schließ die Türe zu; dann bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist. Und dein Vater, der auch das Verborgene sieht wird es dir vergelten.“

Die Aufforderung zum Gebet in die stille Kammer zu gehen, ist nach meiner Sicht keine Absage an die Gemeinschaft, sondern vielmehr die Aufforderung zu einer tiefen persönlichen Beziehung zu Gott. Vieles, was wir erleben, teilen wir mit Gott; wir fragen nach Seinem Rat, wir beten um Führung, gelegentlich widersprechen wir Ihm auch. Gott steht an erster Stelle. Der persönliche Kontakt zu unserem einzigen und Wahren Gott gibt Auskunft über unseren Herzenszustand. Die Beziehung zur Gemeinschaft, folgt der Beziehung zu Gott. Unsere Kinder haben ihre erste Beziehung zu ihren Eltern, danach Beziehung zur Gemeinschaft. Die Jünger Jesu haben immer wieder einzeln das Gespräch mit Ihrem Meister gesucht. Tagelang, Wochen-, Monate-, Jahrelang waren sie eine Gemeinschaft mit Jesus. Sie standen nicht über den Dingen, so kam es öfters zu Spannungen und Streit. Der Temperamentvolle Petrus wurde manchmal von Judas Iskariot so weit getriezt, dass er sich kaum noch zurückhalten konnte. Jesus hat Seinen Petrus als den Älteren von beiden gebeten, Ihm zuliebe Streit und Zwietracht zu vermeiden und stattdessen ein verborgenes Opfer zu bringen. So begann Petrus bei der nächsten Wanderung überall allerlei Äste und Zweige aufzusammeln und auf einem großen Gestell auf dem Rücken mitzuschleppen. Es war ohnehin schon heiß und so hatte Petrus mit dieser Aktion große zusätzliche Anstrengung auf sich genommen. Es blieb natürlich nicht aus, dass die anderen Jünger sich wunderten und Judas sich über diese scheinbar sinnlose Aktion abwertend äußerte. Aber Petrus hat tapfer geschwiegen und unter schweißtreibender Anstrengung weiter gesammelt und geschleppt. Als dieser Tag zu Ende ging hat Jesus dem abgekämpften Petrus unter vier Augen für dieses Opfer gedankt. Das Menschen verborgene Opfer bleibt vor Gott nicht verborgen. Die Persönliche Beziehung zu Gott geht der Gemeinschaftlichen Beziehung voraus. Es darf uns zur Freude werden Jesus verborgene Opfer zu bringen. Das stille Gebet für die Seelen, die Überwindung dem unsympathischen Meckerer ein Lächeln zu schenken, dem Feind vergeben, nächtlichen Schlaf opfern, in der Zweisamkeit mit Jesus bleiben wenn wir eigentlich schon was anderes vorhaben, freiwilliges Tun was uns schwer fällt ohne misslaunig zu werden, Reduzierung unseres Egos bis zur Aufgabe, usw. Jeder, der auf seine innere Stimme hört, findet seine, ihm eigenen Möglichkeiten. Und dein Vater, der auch das verborgene sieht wird es dir vergelten. Das sind keine leeren Versprechungen, auch keine Versprechungen, die ausschließlich das Leben nach dem Tod betreffen, sondern schon jetzt kommen diese Opfer auch uns zugute. Wir erkennen verstärkt die Wahrheit, die zwischenmenschlichen Beziehungen gehen harmonischer vonstatten, weniger Missverständnisse unter den Menschen, mehr Ehrfurcht vor Gott, stärkeren Glauben, größere Hoffnung, feurigere Liebe, entschloßenere Beharrlichkeit, ruhigere Gelassenheit, tieferen Frieden usw. Unsere Seele spürt von wem das alles kommt.

„Nichts soll dich ängstigen, nichts dich erschrecken. Alles geht vorüber. Gott allein bleibt derselbe. Alles erreicht der Geduldige, und wer Gott hat, der hat alles. Gott allein genügt. Danke“