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27.04.2014

Barmherzigkeitssonntag 2014

Ehrlich währt am längsten

Körperlicher Schmerz ist ein Signal, dass irgendwo, irgendetwas nicht in rechter Ordnung ist. Wir können diese Signale nicht einfach ignorieren, da sie dann nur umso schmerzlicher werden. Möglicherweise können wir uns eine Zeitlang täuschen und nur den Schmerz bekämpfen, aber früher oder später gehen wir der Ursache dieser Schmerzen auf den Grund. Wenn wir vor Schmerz nicht mehr laufen können, weil wir einen Splitter in den Fuß getreten haben, dann beheben wir das Problem nicht, indem wir schmerzlindernde Maßnahmen einleiten, sondern indem wir den Splitter entfernen, auch wenn das kurzfristig noch größere Schmerzen verursacht. Nur so kann die Stelle heilen und der Fuß wieder seiner Bestimmung folgen.

Lk 18,10-14

Zwei Männer gingen zum Tempel hinauf, um zu beten; der eine war ein Pharisäer, der andere ein Zöllner. Der Pharisäer stellte sich hin und sprach leise dieses Gebet: Gott, ich danke dir, dass ich nicht wie die anderen Menschen bin, die Räuber, Betrüger, Ehebrecher oder auch wie dieser Zöllner dort. Ich faste zweimal in der Woche und gebe dem Tempel den zehnten Teil meines ganzen Einkommens. Der Zöllner aber blieb ganz hinten stehen und wagte nicht einmal, seine Augen zum Himmel zu erheben, sondern schlug sich an die Brust und betete: Gott, sei mir Sünder gnädig! Ich sage euch: Dieser kehrte als Gerechter nach Hause zurück, der andere nicht. Denn wer sich selbst erhöht, wird erniedrigt, wer sich aber selbst erniedrigt, wird erhöht werden.

Wer um seine Sündhaftigkeit weiß, sie bereut und bekennt, der akzeptiert das Erlösungswerk unseres Herrn Jesus Christus und lässt sich demütig und dankbar Vergebung und Heil schenken. Seine Dankbarkeit zeigt sich in seinem weiteren Leben, indem er vermehrt auf die Gebote, auf die Liebe des Herrn achtet . Anders bei den armen Menschen, die nicht um ihre Sündhaftigkeit wissen, da sie sich für gerecht und sündenfrei halten, akzeptieren sie nicht das Erlösungswerk Jesu Christi. Dabei ersteigen sie aus Selbstgefälligkeit den Thron des Hochmuts, den Vorläufer vor dem tiefen Fall. Der Herr akzeptiert konsequent unseren freien Willen, darum kann Er uns aus Sünde und Schuld befreien, wenn wir Ihn darum bitten. Die Barmherzigkeit des Herrn schenkt sogar dort das Heil, wo wir Ihn stellvertretend darum bitten. Wo wir Ihm gar stellvertretend Leiden aufopfern, da erhört der Herr selbst unsere kühnsten Bitten. Wenn es um das Heil der Seelen geht, ob auf der Erde oder im Fegefeuer, sollen unsere Wünsche und Bitten keine Grenzen kennen. Keine Logik, kein Verstand, kein Geist soll uns hemmen.

Die Barmherzigen finden Erbarmen

Johannes