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30.04.2014

zu 2793

Liebe Brüder und Schwestern im Erlöser und in der Mutter der Erlösung,

leider gibt es heute oft eine Verwirrung hinsichtlich der gesunden, traditionellen Lehre der Kath. Kirche. Von Pfarrei zu Pfarrei gibt es bisweilen gravierende Unterschiede, wie der katholische Glaube und das Sakramentenleben im richtigen, wahren Sinne umgesetzt werden soll. Das hängt auch mit dem Zusammenbruch des Katechismusses zusammen, der nach dem II. Vatikanum kaum noch z.B. in den Schulen gelehrt wurde. Als ich 1981 zur Erstkommunion ging, unterließ der zuständige Ortspfarrer, dass eine Erstbeichte stattfand. So entdeckte ich erst später auf eigenen Antrieb das wunderbare Bußsakrament. Wenn ein Kind eigenständig ohne Vorbereitung (eine gute Erstkommunionkatechese, ein tiefgehender Erstkommunionunterricht) zur Hl. Kommunion geht, dann ist das sehr traurig, weil das Kind gar nicht richtig auf den Empfang der Hl. Eucharistie, auf seine Bedeutung vorbereitet ist. Dies geschieht heute auch bei anderen Sakramenten wie bei Firmung oder Ehe. Es ist natürlich selbstverständlich, dass die Hl. Eucharistie eines der 7 Sakramente ist; wie traurig, dass eine Pfarramtssekretärin dies anscheinend nicht mehr weiß. Wir sind ja (noch) nicht im Protestantismus. Die Hl. Taufe und die Hl. Firmung werden in die Pfarrbücher eingetragen, weil zum einen die Taufe das wichtige Sakrament zu Beginn (Initiationssakrament) ist, was uns von der Erbsünde befreit und uns den Himmel öffnet. Ohne Taufe und somit Aufnahme in den Mystischen Leib Christi, der Kirche, können die anderen Sakramente nicht empfangen werden. Die Hl. Firmung steht im engen Zusammenhang mit der Taufe; der junge Mensch soll seinen Glauben nun eigenständig, freimütig bekennen und wird durch die Salbung des Chrisam bestärkt, gefestigt für den Kampf gegen das Böse, gegen Satan als „Ritter Christi“. In früheren Zeiten konnte man ohne den Empfang der Hl. Firmung nicht heiraten (so ist es z.B. noch in Polen). Ohne die Hl. Firmung kann man ferner nicht in ein Priesterseminar eintreten. Früher und noch teilweise heute gab es schöne Zertifikate, oft in einem Glasrahmen, über den Empfang der 1. Heiligen Kommunion, um die Größe und Würde der Hl. Eucharistie als Königin der Sakramente hervorzuheben. In der Hl. Eucharistie empfangen wir den Leib und das Blut, die Seele und die Gottheit Jesu Christi, der in der konsekrierten Hostie in unsere Seele, in unser Herz eintreten möchte. Selber habe ich auch kleine Gebetsbildchen über den Empfang der Hl. Erstbeichte herausgegeben, um die Bedeutung des Bußsakramentes hervorzuheben, das immer in enger Verbindung zum würdigen Empfang des Altarsakramentes steht. Klassischerweise und traditionell wurden in der frühen Christenheit viele (Erwachsenen-)Taufen in der Osternacht mit dem frisch geweihten Taufwasser vollzogen. Es wäre nichts gegen eine Taufe am Ostersonntag oder an Weihnachten zu sagen. Ein wichtiger, früherer Grundsatz war sehr weise: die Hl. Taufe so schnell wie möglich dem Neugeborenen zu spenden, zu schenken, auch mit Blick auf die Gefahr eines plötzlichen Kindstodes. Das Taufgelübde, die entsprechenden Antworten auf die Fragen des Priesters/Diakons, müssen von den Taufpaten bzw. dem Täufling beantwortet werden (Widersagen dem Satan, die Glaubensfragen). Das darf auf keinen Fall unterlassen werden.

Beten wir darum, dass wir auch in Notzeiten stets Gelegenheit haben werden, die Hl. Sakramente zu empfangen.

In Jesus und in Maria

Ihr Pater de C.