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02.05.2014

Selig die nicht sehen und doch glauben

Wenn die Anwesenheit des Hl. Geistes den Schleier unserer Wahrnehmung durchbricht, der Herr sich uns gegenwärtig zu erkennen gibt, dann sprudelt die Liebe, der Glaube wird zur Gewissheit, die Hoffnung ist kühn und unerschütterlich. Dieser Zustand hüllt uns in großen Frieden. Die Sorge um das Heil der Seelen verwandelt sich in große Zuversicht, tiefe Dankbarkeit überlagert alle unsere Wünsche und Bitten; der Herr ist da. Größte Geborgenheit, völliges Verständnis, totale Freiheit. Der Verstand will noch schnell einige Anliegen formulieren, doch unbeschreiblicher Friede begleitet die Anwesenheit des Herrn, sodass alle Wünsche, alle Bitten in wortloses Vertrauen und stille Dankbarkeit übergehen. Zeit scheint abwesend zu sein.

Kampf

Wenn die Anwesenheit des Hl. Geistes hinter dem Schleier unserer Wahrnehmung verborgen bleibt, dann halten wir uns an unserem Glauben fest, die Hoffnung kämpft gegen alle möglichen Widerstände, die Liebe sucht ihre Quelle. Der Herr und Sein Friede scheinen uns verborgen. Sorgen belasten das Gemüt, stürmische Bitten scheinen erfolglos zu verhallen. Der Verstand stellt unseren Glauben und unsere Hoffnung in Frage. Die Liebe opfert diese Angriffe auf für die Anliegen des Herrn. Mit großer Willensanstrengung kämpfen wir durch das Tal, die Zeit scheint kaum zu vergehen, doch bevor die Hoffnung stirbt lässt uns der Herr schon wieder Seine Präsenz erfahren. Er lächelt uns zu, Er vermehrt unseren Glauben, stärkt unsere Hoffnung und entfacht unsere Liebe. Voll Dankbarkeit dürfen wir erkennen, dass Er nicht nur auf dem Berg bei uns ist, sondern ebenso im Tal. Verwundert fragen wir uns, wie wir manchmal auf die Idee kommen, Er wäre zeitweise nicht bei uns.

Gelobt sei Jesus Christus in Ewigkeit, Amen. Johannes