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22.05.2014

Gelübde

Das Göttliche Gnadenwirken bewegt uns zum Handeln. Die Sehnsucht, fest mit Gott verbunden zu sein, öffnet uns die Augen für die Bedeutung unseres freien Willens. Dabei erkennen wir, dass nicht Gott in Seinem Wirken begrenzt ist, sondern unsere Entschlossenheit ist begrenzt. Gute Vorsätze, welche wir aufgrund der göttlichen Gnade fassen, scheitern manchmal an unserem mangelnden Durchhaltevermögen, was uns aber nicht davon abhält weiterhin neue gute Vorsätze zu fassen. Gott sei Dank. Diese Erkenntnis beweist uns, dass der Herr uns nach wie vor äußerst großzügig mit Seiner göttlichen Gnade überströmt. Noch ehe wir dem Herrn vertrauen, vertraut Er uns. Unser Vertrauen wird durch Ihn immer unterstützt und gefördert. Niemals wird unser Vertrauen vom Herrn enttäuscht. Aber doch ist uns das mangelnde Vertrauen zu Gott unserem Herrn bewusst - also verstehen wir, dass dieser Mangel bei uns zu suchen ist. Der Feind hat leichtes Spiel unser Gottvertrauen zu sabbotieren, wenn wir nicht mit ganzem Herzen beim Herrn sind. Aber auch ohne Fremdeinwirkung steht unser Gottvertrauen auf wackeligen Füßen. So fangen wir an - manche früher andere später - kleine verbindliche Tippelschritte auf den Herrn zuzugehen. Zaghaft beginnen wir Ihm bewusst unser Vertrauen zu schenken, wir kommen anbetend zu Ihm, zum Tabernakel, zur Versöhnung, zur Heiligen Messe, zur Aussetzung des Allerheiligsten, zur Andacht an Seine Werke, zur Zweisamkeit in die stille Kammer, zur Betrachtung in die Natur, zu Ihm in unseren Brüdern und Schwestern. Doch all dieses Tun untersteht unserem freien Willen und verliert mitunter an Begeisterung. Darum suchen wir nach Möglichkeiten dem Herrn trotz unserer Schwäche, vielleicht sogar wegen unserer Schwäche, unser verstärktes Vertrauen zu schenken. Hingabe ist Bestätigung des Vertrauens. Versprechen werden durch Taten bestätigt. Das Gelübde ist ein verbindliches Versprechen, welches wir freiwillig geben und an das wir uns verpflichtend binden. Dabei wollen wir uns nicht von Zaghaftigkeit leiten lassen, aber auch nicht von Übermut. Die Sehnsucht nach Gott in Allianz mit der göttlichen Gnade ist der Antrieb für ein Gelübde. Qualität steht vor Quantität; lieber kleine Schritte treu bis zum Ziel durchhalten, als große Schritte kurz nach dem Start beenden. In jedem Fall werden wir die Konsequenzen tragen dürfen oder müssen, darum wollen wir mit dem sicheren Weg der kleinen Schritte beginnen. Herr wir danken Dir, dass Du uns berufen hast vor Dir zu stehen und Dir zu dienen.

Johannes