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18.07.2014

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Liebe Glaubensschwester,

aufgrund meines Tagesablaufes und meiner Zeit bete auch ich den Heiligen Rosenkranz (RK) sehr oft nicht im Ganzen. Da ich viel mit dem Auto unterwegs bin, bete ich meine RKs fast immer beim Fahren. Die Kreuzzuggebete bete ich dann meistens am Abend, vor dem zu Bett gehen.

Ich gebe zu, dass es mir schwerfällt den RK in einem durchzubeten. Das gelingt mir nur dann gut, wenn ich dazu meine Betrachtungsbüchlein zum Rosenkranz verwende. Ich bete zum Beispiel sehr gerne die Kreuzzuggebete, weil das eben abwechslungsreicher ist. Auch habe ich mir beim RK angewöhnt, öfters vor jedem Gesätz einige persönliche Worte und Anliegen an Jesus oder Maria zu richten. Das lockert auch ein wenig auf. Sehr gerne bete ich den RK in der Gruppe vor der Heiligen Messe. Mein Lieblingsrosenkranz ist der Barmherzigkeitsrosenkranz. Kurz, aber stark!

Mir ist auch aufgefallen, wenn ich einige Tage den RK nicht gebetet habe, dass der Schutz schnell abnimmt. Es gab auf einmal Unfrieden und Zank in der Familie. Meine Geduld sinkt enorm gegenüber meinem Nächsten; alles in diese Richtung. Und, ganz arge Träume.

Jetzt habe ich mir angewöhnt, wenn mal kaum Zeit bleibt, dann Stoßgebete verwenden oder das Herzensgebet „Herr Jesus Christus, erbarme dich meiner!“

Vergessen wir nicht die erbarmende Liebe unseres Herrn und Gott! Vergessen wir nicht das Vertrauen, uns in Gottes Liebe fallen zu lassen, wie die Kinder! Ist jemand ganz klein, dann komme er zu mir! Dieser vierte Vers aus dem 9. Kapitel des Buches der Sprüche sei uns ein helles Licht. Diese ganz Kleinen, dass sind ja wir. Was tut Gott mit den ganz Kleinen, der mit Vertrauen zu ihm kommt? Ein Abschnitt bei Jesaja gibt die Antwort: Wie eine Mutter ihr Kind liebkost, so will ich Euch trösten; an meiner Brust will ich euch tragen und auf meinen Knien euch wiegen! (66, 13.12).

Ich denke, manche von uns neigen dazu, dass in Sachen Glauben sich immer ganz besondere Gefühle dazu einstellen müssen. Aber dem ist nicht immer so. Manch schönen Gefühle beim Gebet können uns auch ablenken, und man betet dann vielleicht nur um der Verzückungen wegen. Ich habe einige Biographien von Heiligen gelesen, die oft Zeiten großer Trockenheit und Dürre erlebten, wie z.B. die Hl. Therese vom Kinde Jesu (Therese Martin). Folgende Zeilen aus ihrem Buch „Geschichte einer Seele“ will ich hier anführen:

… Ich müsste trostlos darüber sein, dass ich so häufig während meiner Betrachtungen und Danksagungen schlafe. Nun, dass macht nicht trostlos! Ich sage mir, dass die kleinen Kinder ihren Eltern gefallen, ob sie schlafen oder wachen. Ich erwäge, wie die Ärzte ihre Kranken einschläfern, um Operationen vorzunehmen. Endlich bedenke ich auch, dass der Herr unsere Gebrechlichkeit sieht und sich erinnert, dass wir Staub sind (Psalm 102, 14). ……(Buch Seite 143)

…..Das bereitet mir Kopfschmerzen, gibt es doch so viele Gebete! Und dann ist eines schöner als das andere! Da ich sie aber unmöglich alle verrichten kann und nicht weiß, welche ich auswählen soll, mache ich es wie die kleinen Kinder, die noch nicht lesen können: ich sage ganz einfach dem lieben Gott, was ich ihm sagen will, und immer versteht er mich. …..(Buch Seite 198)

……..Wenn sich mein Geist zuweilen in so großer Trockenheit befindet, dass ich auch nicht einen einzigen guten Gedanken aus ihm herausholen kann, dann bete ich ganz langsam ein Vaterunser und ein Ave-Maria. Diese Gebete allein entzücken mich, sie nähren in göttlicher Weise meine Seele und genügen ihr. …..(Buch Seite 198)

Lassen wir uns nicht entmutigen durch unsere Unzulänglichkeiten, beten wir mutig weiter und sagen uns dann immer wieder vor: Jedes Gebet wird gehört. Gott sieht unsere innere Gesinnung. Lassen wir uns nicht entmutigen, wir dienen in der Restarmee Christi, unser Beten ist enorm wichtig. Besser trocken gebetet, als gar nicht! Bitten wir unsere Schutzengel unser Gebet vollkommen zu machen.

Alles Liebe und Gott zum Gruße, Manuela