3143.

18.07.2014

 zu 3123 und 3136

Liebe Glaubensgeschwister,

es tut mir gut zu hören, dass sich noch mehr von euch im Moment schwer damit tun, so viel und so innig zu beten, wie wir es wollen und sollen. Schon seit sehr vielen Jahren bete ich jeden Tag den Rosenkranz. Es gehört zu meinem Leben untrennbar dazu. Auch ich teile ihn in Stücke auf. Selten kann ich ihn auf einmal beten. Doch ich merke, dass auch das in Ordnung ist. Ich spüre die Hilfe des Himmels dabei. Ich bete den Rosenkranz beim Autofahren, beim Spazierengehen, auch bei Arbeiten, bei denen man nicht denken muss, z.B. beim Bügeln. Ich zähle die Gesetze dann mit den Fingern. Oft „fühle“ ich richtig den Finger, bei dem ich weiterzählen muss, wenn ich unterbrochen werde.

Doch in der letzten Zeit gibt es immer wieder Tage, an denen ich ihn nicht beenden kann. Die Zeit/ Kraft reicht nicht und/ oder die Gedanken schweifen ab; es kommen unvorhergesehene Unterbrechungen, Telefonanrufe, Besuche, viele zusätzliche Arbeit... Auch die Kreuzzugsgebete schaffe ich im Moment nicht so gut zu beten.

Ich will euch sagen, was ich dann tue, wenn es gar zu schwierig ist. Dann singe ich! Mit Inbrunst singe ich alle Kirchenlieder, wieder und wieder. Wenn meine Gedanken bei den Gebeten abschweifen, dann kann ich beim Singen mit ganzen Herzen, mit ganzer Seele mich Gott zuwenden. Mit freien Worten und ganzer Seele spreche ich zwischen den Liedern zu ihm, wie ein Kind zum Vater, zur Mutter. Und dann fühle ich mich so eingehüllt in Liebe und Geborgenheit, dass mir vor Freude oft die Tränen kommen. Und das Singen hat bei mir noch den Vorteil, dass ich das den ganzen Tag tun kann, auch bei der Arbeit. Ich kann in Gedanken einfache Liedrufe (wie sie z.B. in Medjugorje bei der Anbetung gesungen werden) weitersingen. Eine Kollegin ist giftig zu mir — ich singe „Gib deinen Frieden“. Eine Anforderung wird an mich gestellt, vor der ich Angst habe — ich singe „Auf dich vertraue ich“ , eine wichtige Entscheidung steht an oder ein wichtiges Gespräch — ich singe „Komm, Heilger Geist“.... Sofort entspanne ich mich, lächle, bin im Frieden und spüre die Hilfe! Und in dieser innigen Verbindung und Dankbarkeit, kann ich dann auch wieder besser die anderen Gebete weiterbeten.

Liebe Grüße an euch alle und im Gebet verbunden, Jutta