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21.07.2014

seit vielen Jahren beschäftigt mich eine Frage. Ich meine zwar, in letzter Zeit eine Antwort erhalten zu haben, bin mir aber nicht sicher.

Wenn ein katholischer Mann eine katholische Frau in einer katholischen Kirche heiratet und sie das Sakrament der Ehe erhalten, wird die Ehe und die Sexualität in dieser Ehe von Gott geheiligt. Die beiden Seelen werden von und mit Gott „verschmolzen“, deshalb auch das Band oder Bündnis bis das der Tod euch scheidet. Jegliche Sexualität außerhalb dieser von Gott geschlossenen Ehe, ist demnach eine Sünde. Aber was ist bei Hochzeiten anderer Religionen? Wenn zum Beispiel Protestanten in einer Kirche heiraten? Oder Muslimische Ehen? etc. Diese Ehen halten doch auch oft ein Leben lang.

Die Antwort von Pater de C:

Die Ehe unter gültig getauften Christen (auch Protestanten) ist immer sakramental, auch wenn das die z.B. Lutheraner so nicht wahrhaben wollen. Das Sakrament der Ehe spenden sich die Eheleute selber durch das Ja-Wort (Ehe-Konsens), wobei Gott natürlich das sakramentale Eheband in ihnen bewirkt. Der Priester oder Diakon ist lediglich der Assistent, der im Auftrag der Kirche den kirchlichen Segen hinzufügt. In früheren Zeiten (s. Mittelalter) gab es den Missbrauch der sogenannten Klandestin-Ehen (heimlich geschlossen ohne die Form in der Kirche zu wahren).

Bei muslimischen Ehen bei anderen Religionen findet natürlich keine sakramentale Ehe statt. Aber dies gab es im Alten Bund (Israel) auch nicht. Wegen der Herzenshärte mancher Israeliten erlaubte Moses die Ehescheidung (Scheidungsbrief). Jesus Christus korrigiert dies zu recht mit Verweis auf die Stammeltern Adam und Eva, die „ein Fleisch“ wurden. Dies kann von keinem Menschen getrennt werden, es sei denn einer der Ehepartner stirbt. Somit war also die Unauflöslichkeit der Ehe von Beginn an von Gott geplant gewesen. Im neuen Bund bekommt sie sakramentalen Status, d.h. Christus ist in besonderer Weise zugegen.

Bei den anderen Religionen greift wohl das Gewissen, dass in jeden Menschen hineingelegt ist. Manche würden auch vom Naturrecht sprechen, dessen Quelle der Schöpfer ist. Demnach ist es gegen die (Nächsten-)Liebe und gegen die Vernunft, einen Ehepartner, mit dem man „ein Fleisch“ geworden ist bzw. selbst bei Enthaltsamkeit („Josephs-Ehe“) diesen wieder zu verlassen, nachdem man sein Versprechen und „Ja“ gegeben hat, sein Leben mit ihm/ihr zu verbringen. Insbesondere wenn Kinder geschenkt wurden, ist diesen eine Trennung der Eltern (es sei denn aus berechtigten Gründen) nicht zuzumuten.

Es ist nach wie vor unverständlich, dass in der Orthodoxie Ehescheidungen möglich sind, was ja eindeutig gegen die Aussage Jesu im Evangelium ist.

Alle Menschen, auch die in den falschen Religionen, sind Gottes Kinder. Ich denke, der Schöpfer will auch die nichtchristlichen Familien und Ehen schützen und natürlich zur Wahrheit führen.

Vielleicht war dies eine kleine Hilfe?

In der Liebe Jesu und Mariens

Ihr Pater de C