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13.11.2014

Jeder, der mit seinem Gebet all sein Vertrauen und seine Hoffnung auf Gott setzt, wird n i c h t von Ihm enttäuscht werden. Das heißt aber nicht, dass jeder Suchende Gott auf genau dieselbe Art und Weise kennenlernen wird. Gott hat uns als Individuen mit ganz unterschiedlichen Fähigkeiten und Talenten erschaffen. Die heutige Lesung aus dem 1. Korintherbrief bestätigt, was Herr Roth gestern wegen Patricia - ihrer Visionen und Träume - veröffentlicht hat:..

"Es gibt verschiedene Gnadengaben, aber nur den einen Geist. 5 Es gibt verschiedene Dienste, aber nur den einen Herrn. 6 Es gibt verschiedene Kräfte, die wirken, aber nur den einen Gott: Er bewirkt alles in allen. 7 Jedem aber wird die Offenbarung des Geistes geschenkt, damit sie anderen nützt. 8 Dem einen wird vom Geist die Gabe geschenkt, Weisheit mitzuteilen, dem andern durch den gleichen Geist die Gabe, Erkenntnis zu vermitteln, 9 dem dritten im gleichen Geist Glaubenskraft, einem andern - immer in dem einen Geist - die Gabe, Krankheiten zu heilen, 10 einem andern Wunderkräfte, einem andern prophetisches Reden, einem andern die Fähigkeit, die Geister zu unterscheiden, wieder einem andern verschiedene Arten von Zungenrede, einem andern schließlich die Gabe, sie zu deuten. 11 Das alles bewirkt ein und derselbe Geist; einem jeden teilt er seine besondere Gabe zu, wie er will." (1. Kor 12,4 - 11)

Man könnte meinen, das manche "neidisch" aufeinander sind, weil die Gaben, die der Heilige Geist schenkt, sehr unterschiedlich sein können. Es gibt keinen Grund dazu, neidisch oder eifersüchtig aufeinander zu sein, denn würden wir das tun: Wo sollte es uns hinführen? Wo fangen wir an? Wo hören wir auf?

Neid oder Missgunst kommen nicht von Gott, der alle Menschen und damit alle Sünder - auch die extremsten Sünder - ausnahmslos gleichermaßen innig liebt. Einige Beispiele an Heiligen sollen zum Nachdenken anregen, wie gefährlich Neid und Missgunst, die in Ablehnung, Hass, Verfolgung, ja sogar in Mord übergehen können, sind:

- Jesus Christus Menschensohn, zugleich Gottessohn und 2. Person der Göttlichen Trinität, jüdischer Rabbi, der die Menschen, die Pharisäer und Schriftgelehrten gleichermaßen belehrte und sie zu Umkehr und Buße ermahnte - die Allerseligste Jungfrau und Gottesmutter Maria (auserwählt als Mutter Gottes)

- der Heilige Josef (Nährvater der Heiligen Familie)

- der Heilige Pater Pio (Gabe der Seelenschau, Kämpfe mit dem Teufel, Gabe der Bilokation und Stigmataträger)

- der Heilige Pfarrer von Ars (einfacher, frommer Priester, bekannter Beichtvater, Vorbild eines guten Hirten nach dem Herzen Jesu, Kämpfe mit dem Teufel)

- Apostel (Jünger Jesu, durften (außer Paulus) den Herrn zu dessen Lebzeiten auf Erden erleben, Märtyrer (außer Johannes))

- die Heilige Maria Magdalena (durfte Jesus zu dessen Lebzeiten kennenlernen, gehörte zu den Frauen im Gefolge Jesu

- die Heilige Hildegard von Bingen (Klosterfrau, Universalgelehrte, Mystikerin, Ratgeberin von Päpsten...)

- Heilige Kirchenlehrer und Kirchenlehrerinnen wie Augustinus, Thomas von Aquin, Bonaventura, Franz von Sales, Teresa von Avila, Therese von Lisieux, Birgitta von Schweden, Katharina von Siena und viele weitere

Wenn wir auf lebende Personen unserer Zeitgeschichte wie z. B. die beiden Prophetinnen Mary Divine Mercy und Maria zur Göttlichen Vorbereitung der Herzen blicken, wissen wir, das auch diese beiden Frauen freiwillig mehrere sehr schwere persönliche Kreuze auf sich nehmen, um dem Willen Gottes gerecht zu werden. Die Nachfolge Jesu ist kein leichter Spaziergang und das Kreuz besteht nicht allein aus einem möglicherweise sichtbar umgehängten Schmuckkreuzchen, sondern jedes Kreuz ist ein schweres individuelles Kreuz, dessen Gewicht und Druck nur dem betreffenden Menschen selbst und Gott bekannt ist. Niemand, der dem Heiland in wahrer Liebe nachfolgt, trägt sein unsichtbares Kreuz mit öffentlichem Stolz oder gar zur öffentlichen Schau oder mutmaßlichen Bewunderung durch andere. Das genaue Gegenteil ist der Fall : die Demut versteckt das persönliche Kreuz vor der Öffentlichkeit, denn das Kreuz ist ein persönliches Opfer aus Liebe zu Jesus. Nicht jeder kann alles - niemand kann nichts. Wenn Gott Gnaden schenkt, so können wir sicher sein, das jedem Gottesgeschenk immer auch (mindestens) ein Kreuz vorausgeht.

"34 Er rief die Volksmenge und seine Jünger zu sich und sagte: Wer mein Jünger sein will, der verleugne sich selbst, nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach. "(Mk 8,34)

Ich wiederhole mich gerne nochmals und zitiere eine liebe Seele, die mir versicherte:

"Ohne Kreuz keine Gnaden - ohne Gnaden kein Kreuz".

Diese einfache Wahrheit kann jeder ganz leicht an sich selbst überprüfen. Man kann diese einfache Wahrheit auch auf alle Heiligen, Seligen oder Mystiker (siehe obige Auflistung ) übertragen. Mit weltlichen Worten könnte man es so ausdrücken : "Ohne Fleiß - kein Preis !" Jeder, mit Gnaden gesegnete Mensch trägt als Sühneopfer bzw. als Bußwerk zur Bekehrung oder Rettung von Sündern eines oder mehrere Kreuze ( = Verfolgung, Verspottung, Ausgrenzung, Einsamkeit, "Mobbing", Unverständnis der Umwelt, Fasten, körperliches Leiden, eine schwere Krankheit oder auch Stigmata). Bei sogenannten Sühneseelen kann das Kreuz auch in Form von dämonischer Besessenheit (um die Menschen von der Existenz des Teufels zu überzeugen, siehe Anneliese Michels und aktuell Myrtha Maria) erlebt werden. Ein Kreuz tragen, klingt beängstigend. Müssen wir es deshalb ablehnen, sollen wir es fürchten oder ignorieren?

Jesus gibt uns die Antwort (Mt 11, Vers 28 bis 30) : 28 Kommt alle zu mir, die ihr euch plagt und schwere Lasten zu tragen habt.

Ich werde euch Ruhe verschaffen. 29 Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir; denn ich bin gütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seele. 30 Denn mein Joch drückt nicht und meine Last ist leicht.

W i r dürfen das Kreuz an Jesus abgeben - welche Liebe hat der Heiland für uns!

Um es mit den Worten einer lieben Seele zu sagen: " Was haben wir doch für einen großartigen katholischen Glauben". Da

fehlen sogar mir die Worte - was selten vorkommt - und ich kann nur sagen: "Stimmt - genauso ist es."

Gott liebt es, uns an Großmut zu überbieten.

Gnaden können uns von Gott geschenkt werden. Gnaden sind kein automatischer "Persilschein" für die persönliche Heiligkeit, weil man sie - durch schwere oder ungebeichtete Sünden - auch wieder verlieren kann. Deshalb müssen wir - durch regelmäßiges Gebet, Fasten, Buße Beichte und die heiligste Eucharistie - immer wieder darauf achten, "im heiligmachenden Stand der Gnade" zu bleiben.

Es gibt den Ausdruck "heiligmachender Stand der Gnade" deshalb, weil es - wie geschildert - ein aktueller Stand ist, der sich jederzeit verändern oder gar ins Gegenteil verkehren k a n n .

Wir wissen - auch durch die Botschaften - das der Widersacher Gottes uns keine einzige Sekunde Ruhe oder Erholung gönnt. Alle Priester und alle wahrhaft Gläubigen waren und sind i m m e r Lieblingsziele des Teufels und seines dämonischen Anhangs. Deshalb werden wir ständig angegriffen, sodass wir unsere Zuflucht bei Gott nehmen, durch stetiges Gebet zu Ihm - dem Allmächtigen -, zu allen Engeln und Heiligen. Der zunehmende Rückzug von der Öffentlichkeit bzw. öffentlichen Veranstaltungen dient dazu, ganz für Gott da zu sein, der wahrhaft einsam und verlassen von fast allen Seinen Kindern sehnsüchtig im Tabernakel oder im stillen (Gebets-Kämmerlein auf uns wartet.

Welch ein Opfer - welch eine Liebe !

Wenn wir kleinmütig und geizig auf Gottes Anfrage reagieren - also k e i n Kreuz tragen wollen, sondern nur fordern, verlangen, feilschen oder gar drohen - dürfen wir auch nicht erwarten, mit außergewöhnlichen Gnaden gesegnet oder überhäuft zu werden. Es steht niemandem zu, über andere zu urteilen, sondern wir sollen "prüfen, um das Gute - sprich das Wahre - zu behalten".

Regina