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11.12.2014

„Die Gebote der Liebe“

Nachdem die Sadduzäer mit ihrer Auferstehungstheorie bei Jesus eine Abfuhr erlitten hatten, stellten ihn die Pharisäer auf die Probe (Mt 22,36f): «Welches Gebot ist das größte im Gesetz?»

Jesus antwortete:

«Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen, mit deiner ganzen Seele und mit deiner ganzen Vernunft (Dtn 6,5). Dies ist das erste und größte Gebot. Das andere aber ist diesem gleich: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst »

(Lev 19,18) Das Gebot der Nächstenliebe ist dem Gebot der Gottesliebe gleich. Das „erste“ Gebot ist die Liebe zu Gott, mit unserem ganzen Herzen, ganzer Seele und mit der ganzen Vernunft. Mir scheint, ohne Liebe zu Gott ist auch keine rechte Liebe zu den Menschen möglich. Noch bevor ein Kind geboren wird, schon bei der Empfängnis erhält der Mensch das Leben, zusammen mit einer einzigartigen unverwechselbaren Seele, mit Liebe geschaffen und gesendet von Gott dem Schöpfer und Vater allen Lebens. Dieser Moment zwischen Schöpfung und Sendung hinterlässt in jeder Seele eine Sehnsucht zum ewigen Vater im Himmel. Ab dem Moment der Sendung der menschlichen Seele durch Gott ihren Schöpfer, macht sich die Seele auf den Weg zurück zu ihrem Schöpfer und Vater. Als sichere Orientierung dient ihr dabei die Liebe des ewigen Vaters, welche sie von Anfang an begleitet. Schon während der Schwangerschaft reagiert das Kind auf diese Liebe, welche in der Liebe zur Mutter Ausdruck findet. Die Liebe zum Vater, zu Geschwistern, Verwandte und Bekannte spornt die Sehnsucht des Kindes, des Jugendlichen, des Erwachsenen immer mehr an zum Ursprung dieser Liebe, zu Gott zurück zu kommen. Liebe ist ewig, Gott ist die Liebe, menschliche Liebe ist ein Mosaiksteinchen der göttlichen Liebe.

Wer Gott liebt, liebt, was Er liebt; die Menschen. Johannes