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02.01.2015

Liebe Geschwister,

euch ein gutes und gesegnetes Neues Jahr.

Ich habe hier etwas gefunden aus einem alten Buch, dass jetzt neu herauskam und das schockierend ist. Es geht um ein Kloster in Nürnberg zur Zeit Martin Luthers. Man kann wirklich sagen, Luther war ein Vorläufer des Antichristen. Er hat schon vor 500 Jahren Sakramente abgeschafft. Die Vorgehensweise ähnelt mit der heutigen.

Pia

Martin Luther, Wegbereiter des Antichristen

Bei dem Buch handelt es sich um eine Neuauflage der 1909 erschienen Ausarbeitung mit dem Buchtitel: »Der Gottesbau der katholischen Kirche mit Rücksicht auf Luthers Leben und die Folgen seiner Lehren und Taten« von P. Andreas Hamerle C.S.S.R.

Die folgende Abschrift beweist, wohin die Reise geht, wenn das katholische Glaubensgerüst abgerissen wird und den „Reformen“ Platz machen muss. Wir leben heute wegen der Vorgänge in Rom in einer ähnlichen Situation. — Soweit der Kommentar des Einsenders.

Daß man ernstlich eine Reformation wollte zur Zeit als Luther bereits Mönch war, davon gibt das fünfte Konzil vom Lateran (1512-1517) auch Zeugnis.

Es wurde, wie die Einberufungsbulle bemerkt, zu dem Zweck einberufen, dass für die allgemeine Reformation — der geistlichen wie weltlichen Personen — Vorkehrung getroffen wurde. dass die be­absichtigten Reformen nicht durchgeführt werden konnten, daran waren die traurigen politischen wie gesellschaftlichen Verhältnisse und die Störung durch Luther schuld. Bei Eröffnung dieses Konzils sprach der Augustiner-General das beherzigenswerte Wort: „Die Menschen müssen umgewandelt werden durch die Religion, nicht aber die Religion durch die Menschen.“ Das erstere strebt die Kir­che an, die Änderung und Besserung des Menschen durch die Reli­gion. Die Änderung der Religion und dadurch das Verderben bei­der, der Religion wie der Menschen, unternahm Luther.

Aus dem bisher Gesagten ergibt sich, dass wohl manches in der Kirche damals einer Reform bedürftig, aber die Kirche selbst durchaus nicht durch und durch verderbt war, und dass das „Durch­teufeltsein“ mit mehr Grund dem zugeschleudert werden könnte, der es ausstieß, als der Kirche, der es angehängt wurde.

Wie Luther und sein Anhang sittlich zu reformieren bestrebt wa­ren, liefert unter vielen andern das Clara-Kloster zu Nürnberg ein anschauliches Beispiel. Die Geschichte dieses Klosters spricht über die Reformatoren ein ebenso vernichtendes, als über die Bewoh­nerinnen desselben ehrendes Urteil aus.

Rührung und Abscheu kämpfen im Herzen bei der Lektüre der dort geschehenen Gewaltakte. Rührung, über den Heldenmut der edlen Bewohnerinnen und Abscheu über die Niedertracht ihrer re­formatorischen Dränger. In diesem Kloster befanden sich zur Zeit, als Luther auftrat, 66 Jungfrauen, lauter Bürgerstöchter aus Nürn­berg, vielfach aus den vornehmsten Familien der Stadt. Das Kloster war hochangesehen nicht bloß wegen der Persönlichkeiten seiner Bewohnerinnen, sondern auch und noch mehr wegen des guten Gei­stes. der daselbst herrschte. Es stand damals unter der Äbtissin Cha­ritas, einer älteren Schwester des Willibald Pirckheimer. eines weit­hin berühmten Mannes, der anfänglich selbst zu den Anhängern Luthers zählte.

Frühzeitig fand Luther in Nürnberg einen bedeutenden Anhang. Es währte nicht lange, bis eine systematische Verfolgung gegen dieses Kloster in Szene gesetzt wurde. Der Rat entzog im Jahr 1524 den Klosterfrauen von St. Clara ihre geistlichen Führer, die Fran­ziskaner, und gab ihnen lutherische Prädikanten.

Die armen Nonnen protestierten, aber sie richteten nichts aus. Die edle Äbtissin fragte, ob irgendein Ärgernis von ihrer Seite ein solches Vorgehen veranlaßt habe, worauf die Ratsherren gestehen mussten, man wisse bei ihnen nur von „Zucht, Ehrbarkeit und gutem Leumund“. Charitas berief sich in ihrer Schutz­schrift an den Rat auf die von den Neuerern stets im Munde geführte evangelische Freiheit: „Es wäre doch“, bemerkte sie, „ein kläglich und erbärmlich Ding, wenn man ihnen in der Zeit, wo die evangeli­sche Freiheit gepredigt werde, dass Gewissen gefangen nehmen wol­le.“ Es war vergeblich. Vom Palmsonntag 1525 an mussten die ar­men Nonnen wöchentlich vier Predigten, die in ihrer Klosterkirche gehalten wurden, mit anhören, in denen die rohesten und unflätig­sten Beschimpfungen ihres Standes und Konventes vorgetragen wurden. Man öffnete ihnen gewaltsam die Klausur, zwang sie, mit den Weltleuten zu verkehren, hetzte das Volk und selbst bessere Familien wider sie auf, man riß drei Nonnen aus dem Kloster mit Gewalt und unter Mißhandlungen, so sehr diese drei Opfer der Bru­talität dagegen protestierten. Alle möglichen Kniffe und Schliche wendete man an, um diese edlen Seelen mürbe zu machen. Von sämtlichen Klosterfrauen ließ sich nur eine einzige von den Reden der Ratsherren umgarnen und verließ zum Leidwesen ihrer eigenen Mutter das Kloster. Dazu kamen Quälereien anderer Art. Fünf Jahre lang waren sie der heiligen Sakramente beraubt, da es für einen ka­tholischen Priester mit Lebensgefahr verbunden war, zu ihnen zu dringen. Eine Schwester musste am 9. April 1525 ohne den Trost der heiligen Sakramente sterben, weil man keinen katholischen Priester zuließ, so flehentlich die arme Sterbende auch danach verlangte.

Weiche Angst und welch bitteren Seelenschmerz die gequälten Opfer der neuen Freiheit unter einer solchen mehr als heidnischen Gewissenstyrannei erduldeten, läßt sich wohl nicht beschreiben. Dazu kam noch, dass man sie mit schweren städtischen Umlagen belegte, die infolge der Verwüstungen ihrer Besitzungen durch die Bauernkriege noch drückender wurden, so dass sie bittere Not litten. Endlich wurde die Bestimmung getroffen, dass das Kloster ausster­ben solle, indem man die Aufnahme von Aspirantinnen verbot.

Inmitten all dieser Bedrängnisse blieben die edlen Nonnen unter der weisen Führung ihrer hochherzigen Äbtissin Charitas und deren Nachfolgerinnen ihrem katholischen Glauben und ihrem klösterli­chen Beruf treu, bis die letzte gegen Ende des Jahrhunderts starb.

In einer Schutzschrift an den Rat werden mit ergreifenden Wor­ten die Quälereien geschildert, welche die unschuldigen Kloster­frauen zu leiden hatten. „Zuerst wurden unsere Beichtväter vertrie­ben. Wir haben es dulden müssen. Man verweigerte uns die Erlaub­nis, andere zu wählen — wir haben es erduldet. Der Genuß des Al­tarsakramentes ist uns entzogen, so dass wir schon fünf Jahre unun­terbrochen des heiligen Leibes Christi entbehren müssen — wir ha­ben es erduldet, wenn auch nicht ohne großen Seelenschmerz, da selbst bei den Türken den Christen die Freiheit der Kommunion gewährt ist. Ihr habt uns einen Prediger zugewiesen, welcher anstatt Gottes Wort zu verkünden, uns mit unaufhörlichen Beschimpfungen kränkte — wir haben es erduldet. Drei Schwestern sind uns mit Ge­walt und gegen ihren Willen entrissen worden -- wir haben es erdul­det und noch Gott danken müssen, dass nicht das ganze Kloster ge­plündert und zerstört worden ist. Eine andere wurde durch Überre­dung verführt -- wir haben es erduldet. Unsere löbliche Tracht wur­de uns untersagt — wir haben es erduldet. Man hat uns gezwungen, die Klausur gegen uralte und gute Gewohnheit zu öffnen — wir ha­ben es erduldet. Gar nicht zu reden von den Drohungen, Kränkun­gen und Verhöhnungen, sogar während wir heilige Hymnen sangen — wir haben es mit möglichstem Gleichmut ertragen. Ihr habt uns eine drückend schwere Steuer auferlegt, während uns selbst nicht einmal das zum Leben Notwendige zureichte. Wir haben gehorcht, ohne zu klagen, und doch nennt man uns aufrührerisch, während wir uns nur bemühen, bei Wasser und kärglicher Nahrung lieber im Kloster auszuharren, als gegen Gewissen und Gelübde rechtlos und wortbrüchig zu werden.

Bei der Barmherzigkeit Gottes bitten und beschwören wir euch in Ansehung unserer Unschuld und eurer Würde: Erbarmet euch unser, habt Erbarmen, damit in eurer letzter Stunde auch Gott mit euch Erbarmen habe. Habt Mitleid mit unserem Unglück, Mitleid mit unserer weiblichen Schwachheit. Wir verdienen nicht so bitteres Leiden, euer ist es unwürdig, es zu verhängen.“

Auch diese so rührende Verteidigungsschrift blieb erfolglos und unbeachtet. Das Gefühl für Recht und Gerechtigkeit, für Duldung­ und Erbarmen gegen ihre eigenen Mitbürgerinnen und großteils Verwandten fand in den Herzen dieser lutherischer Eiferer keinen Raum. Wenn solche Tugendblüten der Kirche damals noch trieb und solche Früchte des Heldenmutes zur Reife brachte, verdient sie wahrlich nicht jene maßlosen Beschimpfungen, mit welchen sie von Luther und seinen Anhängern überhäuft worden und noch jetzt von Protestanten überhäuft wird.

Man vergleiche da den Heldenmut dieser gottgeweihten Seelen mit dem gemeinen Vorgehen der unduldsamen Lutheraner in Nürnberg! Wo ist Edelmut?

Quelle: Martin Luther – Wegbereiter des Antichristen, Teil 1

Verlag Pro Fide Catholika, 87467 Durach