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15.03.2015

Liebe Patricia — Liebe Restarmee

Auf dein Schreiben bzgl. der Botschaft 1332 (Gedanke der Woche) möchte ich hiermit gerne antworten. Die Ankündigung des Herrn empfinde ich nicht als Abschied oder Rückzug, sondern als Fortschritt. Liebe Patricia glaube nicht, dass ich gefühlskalt wäre, ganz im Gegenteil auch mir hat Seine Ankündigung zugesetzt, aber gleichzeitig auch Hoffnung gegeben. Als Er damals Seinen Aposteln und Jüngern ankündigte, Er würde heimgehen zu Seinem Vater, da waren sie betrübt, aber in Wirklichkeit war auch das ein Fortschritt. Er wies sie an, einmütig vereint zu bleiben und den Hl. Geist zu erwarten. Danach waren Seine Apostel und Jünger wie ausgewechselt; sie erlebten den wunderbaren Einzug des Hl. Geistes, den Geist des Vaters und des Sohnes. Von da an gingen sie voller Vertrauen mit Mut und Freude an ihre Aufgaben. Dem Schmerz des Abschieds folgt die Freude des Wiedererkennens. Glaube erhält Gewissheit. Nichts hätte das Vertrauen Seiner Anhänger stärker befeuern können. Das ist Fortschritt.

Damit Kinder Laufen lernen lassen wir sie von unseren Armen herunter, wir trennen sie von unserem warmen beschützenden Körper und stellen sie auf ihre eigenen Füße. Wohl halten wir sie noch an den Händen, sodass sie sich sicher fühlen, aber sie beginnen bereits mutig ihre ersten Schritte. Dann entfernen wir uns auf Sichtweite von ihnen und erwarten sie mit offenen Armen. Hin und wieder entfernen wir uns sogar aus ihrer Sichtweite, um sie dann nach kurzen Momenten wieder freudig aufzufangen. Aber wir sind ständig bei ihnen. Das Vertrauen der Kinder wächst durch bestandene Prüfungen. Wenn wir den Kindern das Laufen nicht beibringen würden, dann müssten wir sie immer auf den Armen tragen, aber das wird mit zunehmenden Jahrzehnten ziemlich beschwerlich, zumal die Kinder ja auch noch Geschwister haben. Laufen lernen, abnabeln, entwickeln bedeutet Fortschritt - so kann neues Leben entstehen. Die anhaltende Verbindung zwischen Eltern und Kindern ist geistig, sie geht durch körperliches Abnabeln nicht verloren, ganz im Gegenteil sie wird nur mehr gefestigt. Dass wir unsere Kinder loslassen, bezeugt ihnen doch unser Vertrauen.

Jesus bekundet Sein Vertrauen in uns, indem Er uns nach sorgfältiger Vorbereitung und mit entsprechender Ausrüstung die Wege gehen lässt, die Er uns voran geht. Manche in Sichtweite, manche außerhalb unserer Sichtweite. Aber Er ist ständig bei uns. Unser Vertrauen wächst durch bestandene Prüfungen.

Dank sei Dir, Herr Jesus Christus: Halleluja

Johannes