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14.09.2015

Liebe Brüder und Schwestern,

was Ihr jetzt lesen werdet wird euch aus der jetzigen Zeit sehr bekannt vorkommen. Es stammt aber aus dem Roman „Der Statthalter „ von Walter F. Murphy (gestorben 2010) aus dem Jahre 1979 (deutsche Ausgabe von 1981). Es handelt von Declan Walsh, einem US-amerikanischen Soldaten, der nach dem Korea-Krieg Richter in den USA wird. Nach dem Tod seiner Frau geht er in ein Kloster. Nach dem fiktiven Tod Pauls VI können sich die Kardinäle nicht auf einen neuen Papst einigen. Jemand schlägt deshalb den Mönch Declan Walsh zum neuen Papst vor. Diese Entscheidung wird dann von den anderen Kardinälen und auch von Declan Walsh angenommen. Er wird der neue Papst Franziskus I. Es stimmt nicht alles mit der heutigen Situation überein, aber es könnte gut sein, dass Jorge Bergoglio dieses Buch gelesen hat und vieles davon einfach für sich übernommen und kopiert hat. Hier nun die Textauszüge (es reden entweder einige Kardinäle oder Franziskus):

Seite 244: „Ich beobachte die Holländer und sogar die Belgier mit Verwirrung und, wie ich hoffe, mit Nachsicht. Ich bekenne, dass ich sie nicht verstehe. Ihre Wege, die göttliche Wahrheit zu verkünden, sind anders als diejenigen, die man mich gelehrt hat. Andererseits glaube ich aber, dass wir Gottes Werk nicht dadurch fortsetzen können, dass wie die Bannflüche des Tridentinischen Konzils wiederholen. Vielleicht haben wir die Verpflichtung, den überlieferten Glauben in der Welt von heute neu zu formulieren. Ich wünschte nur, dass uns dies in einer Sprache gelänge, die ich verstehen kann.“

Seite 258: „Sie wollen“, gab Greene zurück und fuhr sich mit der Hand hastig durch die schütteren Haare,“ den Leuten das Leben erleichtern, ihnen sexuelle Beschränkung nehmen. Sie behaupten, diesen Menschen zu dienen, indem Sie ihre Schwächen dulden. Sie wagen es nicht, den Menschen zusagen, dass sie kein Vergnügen haben können, wenn es ein sündiges Vergnügen ist. Sie lehnen diese Welt als einen Ort der Prüfung, der Schmerzen und des Leidens ab. Sie wollen die Moral zerstören und das Leben der Menschen in wilde Orgien ausarten lassen.“

Seite 272: „Ich sähe lieber einen Südamerikaner als einen Nordamerikaner auf dem Stuhl Petri, aber ich unterstütze gern den Versuch, die Botschaft Christi unserem Volk von einem außerhalb unseres Kollegiums stehenden Mann wieder nahebringen zu lassen. Denn wir, die wir dem Kollegium angehören, schaffen es nicht. Ich bin mir bewusst, dass ein Außenseiter große Gefahren heraufbeschwören kann . Aber ... ich bin überzeugt, dass unsere ehrwürdigen Kollegen in der Kurie ein drohendes theologisches Desaster verhindern können, denn es ist ihnen ja schließlich während all der Jahre nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil auch gelungen, echte Reformen zu unterdrücken.“

Seite 281: „Im Obersten Gerichtshof habe ich (Declan Walsh, der spätere Franziskus, als er noch Richter war) eine Majorität manipuliert, indem ich den einen oder anderen Richter, der gegen mich gestimmt hätte, zu meiner Auffassung bekehrte, und das zu schaffen, bedeutete für mich die höchste Erfüllung.“

Seite 310: Franziskus betonte, dass der Klerus das Evangelium nicht nur durch Predigten, sondern auch durch persönliches Beispiel verbreiten sollte; die Priester sollten sas Problem der sozialen Gerechtigkeit in ihren eigenen Gemeinden durch persönlichen Einsatz zu lösen versuchen und dabei zum Beispiel auf Kirchenbesitz zurückgreifen, um für die Heimatlosen, die dem Alkohol oder dem Rauschgift Verfallenen zu sorgen.

Seite 319: „Ich habe da noch einen Punkt, den ich Sie beide zu überdenken bitte: Ich möchte die Weltbischofssynode so ausbauen, dass sie wirkungsvoller als bisher als Diskussionsforum fungieren kann — als eine Art von Kammer mit beratender Funktion, wo ich mir die Auffassungen der verschiedensten Richtungen anhören kann. Die Synode ist zwar auch jetzt schon ein solches Forum, aber sie wirkt sich nicht stark genug aus. Ich möchte, dass die Synode mit der Kurie in Konkurrenz tritt. Auf langer Sicht gesehen könnte die Synode durchaus ein echtes Kirchenparlament werden.“

Seite 341: „Warum sollte sich das Volk Gottes vor Veränderungen und Revolutionen fürchten? Christus, unser Erlöser, war ein Revolutionär. Er predigte Veränderung, die friedliche Veränderung, aber dennoch eine allumfassende, schnelle und revolutionäre moralische Veränderung, die unweigerlich auch soziale Umschichtungen nach sich ziehen musste.“

Seite 342: „Wir rufen alle Menschen guten Willens auf, sich mit uns an diesem Kreuzzug [gegen den Hunger] zu beteiligen. Uns kommt es nicht darauf an, Menschen von einer Religion zur anderen zu bekehren, sondern auf die wirkungsvollste Art und Weise — nämlich durch gute Werke — die Frohe Botschaft zu verbreiten, dass Gott die Liebe ist und dass wir nur dadurch, dass wir im Zeichen dieser Liebe unserem Nächsten helfen und mit ihm Glück und Unglück teilen, den wahren Sinn des Lebens auf dieser Welt finden oder jene Glückseligkeit erreichen können, die unser Lohn im nächsten Leben sein wird. Können wir uns theoretische Auseinandersetzungen über theologische Themen leisten, solange Kinder ungeliebt, Hungernde nicht gespeist, die Nackten bloß, die Unwissenden ungebildet, die Kranken unversorgt und die Alten einsam und unerwünscht sind? Dispute über die jungfräuliche Geburt oder den päpstlichen Primat mögen ein interessanter Zeitvertreib für die langen Winterabende sein, aber die Antworten helfen uns nicht, die Hungernden zu speisen, die Kranken zu heilen, die Nackten zu kleiden oder der Menschheit Liebe und Gerechtigkeit zu bringen.

Seite 352: Dieser „Volkspapst“ schiebt das Zölibat und die Geburtenregelung sowie andere wichtige moralische Probleme durchaus nicht in den Hintergrund; er richtet es vielmehr so ein, daß, wenn diese Fragen plötzlich akut werden, ihr Eigengewicht uns in die von ihm gewünschte Richtung abdrängen wird. ... ich hörte, dass er in vertrautem Kreise geäußert haben soll, er habe den Namen Franziskus gwählt, um eine Verquickung der Schlichtheit des heiligen Franziskus von Assisi mit dem Glaubenseifer des heiligen Franziskus Xavier anzudeuten.“

Seite 353: ...wenn es das Hauptziel der Kirche ist, die Armut in der Welt zu bekämpfen, statt die Seelen der Menschen zu retten, dann wird die Geburtenregelung nicht nur logisch, sondern unvermeidlich. Wenn er die Sorge der Kirche vom Jenseits auf das Diesseits zurückwendet, werden Entsagung und Keuschheit überflüssig.“

Seite 432: „Möglicherweise plant Gott in der Tat eine drastische Erneuerung Seiner Kirche, und wir dürfen dabei eine Rolle spielen.“ „Ich erinnere mich, dass Papst Franziskus mehr als einmal darauf hingewiesen hat.“

Seite 429: „Und dann passierte es , wie Sie wohl wissen. Ecco, eine alte Frau fing plötzlich an zu schreien. „ Ich kann wieder sehen! Gesegnet sei Jesus Christus! Der Papst hat mich angerührt, und ich kann wieder sehen!“Wie Sie sich vorstellen können, entstand mit einem Schlag auf den Tribünen ein heilloses Durcheinander . Glücklicherweise begriffen die meisten Menschen nicht recht, was sich zugetragen hatte. Franziskus war die Aufregung offenbar peinlich. Er schüttelte noch einigen die Hände, während die Frau immerfort schrie, sie könne wieder sehen...“

Seite 433/434: „Allora, als er den Rand des Flugfeldes erreichte, erblickte er einen alten Mann, der auf Krücken hinter dem Drahtzaun lehnte, welcher das Rollfeld umgab. Der Mann rief mit heiserer Stimme: „El Papa! El Papa!“ Franziskus ging auf ihn zu und berührte die Finger das Alten, die den Draht umklammerten. „ Jesus,! Jesus!“ schrie der Mann. Soweit ich verstehen konnte, rief er: „Ich kann wieder gehen! Ich kann gehen!“ Und er warf die Krücken in die Luft.

Seite 455: „Der Kardinalerzbischof von Rio nahm einen Lautsprecher in die Hand und flehte die Menschen an, sich ruhig zu verhalten, damit il Papa, nicht verletzt werde, und Franziskus schritt zu Fuß auf die Gruppe der Armen zu. Wie in Mexico City stritt er auch hier jegliche Macht ab, Heilungen bewirken zu können — er bringe nur das Evangelium von der Liebe Christi und der Vergebung der Sünden. Es war eine eindrucksvolle Szene: Der Papst aus Rom ging von Bettler zu Bettler und von Bahre zu Bahre, er lächelte, berührte die Menschen und segnete sie. Sein Dolmetscher, ein brasilianischer monsignore war sichtlich ergriffen. Es musste einfach wieder geschehen. Wie hätte es anders sein sollen? Die ganze Atmoshäre war zu emotionsgeladen. Eine Frau, die auf einer Tragbahre lag, sprang plötzlich auf und behauptete, sie sei geheilt worden — ich kann mich nicht erinnern, von welcher Krankheit. Zwei Minuten später konnte ein Knabe, der seit dem Tode seiner Eltern vor vier Jahren stumm gewesen war, wieder sprechen, als der Papst seine Lippen berührte. „

Seite 465: Er reichte mir ein auf Englisch abgefaßtes Schriftstück. Den Stil kannte ich, aber nicht die Schreibmaschine. Der Verfasser war zweifellos Franziskus. Das Dokument war ein drei Seiten langer Brief an die Bischöfe der Welt, in dem diese aufgefordert wurden, innerhalb ihrer Diözesen Vorkehrungen dafür zu treffen, Katholiken, die geschieden waren und sich wiederverheiratet hatten, in den Schoß der Kirche zurückkehren, sie sogar wieder an den Sakramenten teilnehmen zu lassen. Ich nehme an, dass Ihnen die Regel bekannt ist — wenn sie auch in der frühen Kirche nicht immer praktiziert wurde -, derzufolge geschiedene Katholiken, die sich noch zu Lebzeiten ihrer ursprünglichen Ehegatten wiederverheirateteten, von den Sakramenten ausgeschlossen sind. In der Praxis wird ihnen nur die Heilige Kommunion vorenthalten. Das ist dennoch eine harte Strafe. Als Rechtfertigung hierfür dient die Auffassung, dass die Betroffenen durch ihr Zusammenleben Ehebruch begehen und infolgedessen öffentliches Ärgernis erregen. Allora, dieses Dokument — Franziskus' Dokument- hätte den Bann gegen den Empfang der Sakramente aufgehoben. Es widerrief jedoch nicht die historische Verdammung von Scheidung und Wiederverheiratung, wie sie von der Kirche — ja von Christus selbst — gefordert wird. Es wiederholte vielmehr, wenn auch ohne ausdrücklich die Worte „verdammen“ oder „Verdammnis“ zu verwenden, die ursprüngliche Lehre der Kirche....“Hier haben Sie“, sagte La Torre, „ein typisches Beispiel: ein Dokument, dass unsere Glaubensregeln zutiefst erschüttert — und wir in der Kurie, die wir im Innersten betroffen sind, werden übergangen.“

Seite 468 über die Wunder von Franziskus: „die Kirche muss warten, bis alles verfügbare Beweismaterial von den zuständigen Ärzten und Theologen geprüft worden ist...Aber es ist meine persönliche Überzeugung, dass uns, auch wenn die Heilungen auf emotionale Reaktionen zurückgehen sollten, der Finger Gottes berührt hat. Dieses himmlische Zeichen hat eine ungeheure Bedeutung für alle Menschen unserer Zeit. Durch unseren Papst Franziskus offenbart uns Gott Seine Gnade, indem er uns ein äußeres Zeichen gibt, dass uns ermahnt, auf Seinen Statthalter zu hören.“ ... Wir hören das Wort Gottes in Franziskus' Predigten über das Evangelium der Liebe; wir sehen das Wirken Gottes in seiner großzügigen Hilfe für die Armen; wir sehen Gottes Wohlwollen in den Wundern. Für uns in der Kurie ist diese Offenbarung von höchster Bedeutung. Wir sollen teilnehmen an der Erneuerung des Christentums. Wir haben keine höhere Pflicht, als mit ganzem Herzen und mit ganzer Seeele in uns selbst, innerhalb der Kirche und auf der ganzen Welt jene Verwandlung herbeizuführen, die Papst Franziskus — und durch ihn Christus selbst- erreichen will. In der Vergangenheit haben wir alle es oft als unsere Pflicht angesehen, eine Papst vor sich selbst oder die Kirche vor einem Papst in Schutz zu nehmen. Wir haben seine Entscheidungen nicht immer auf seine Weise durchgeführt. Diese Tage sind vergangen. Unsere Aufgabe liegt gewiss nicht darin, dem Willen Gottes unseren eigenen entgegenzustellen, sondern ihn vorbehaltlos auszuführen. Wir fordern Sie als Brüder in Christo dringend auf, uns in diesem Bemühen zu unterstützen. Jedem, der nicht ehrlich überzeugt ist, Papst Franziskus nach dem alten Vergleich des Ignatius von Loyola mit „totähnlichem Gehorsam“ dienen zu können, möchten wir nahelegen, von der Leitung seiner Präfektur zurückzutreten. Das Staatssekretariat wird keiner der Machenschaften dulden, mit denen in der Vergangenheit so oft versucht worden ist, einem Papst Zügel anzulegen. Und Gott selbst wird jeden hart bestrafen, der sich absichtlich Seinem göttlichen Plan widersetzt.“

Seite 523: ...und drittens beabsichtigten wir, für Franziskus eine Enzyklika zu entwerfen, die die kirchliche Barmherzigkeit zum Gegenstand hatte.

 

Seite 530: Zur Erinnerung an die Fußwaschung der Apostel durch Christus vor dem letzten Abendmahl wusch il Papa einem Dutzend Sträflingen die Füße. Das Gefängnis lag nur wenige Schritte vom Petersdom entfernt...

Seite 541: „Wir sind jetzt überzeugt, dass wir die Kirche nur dann reformieren können, wenn wir zu der Einfachheit Christi und Seiner Apostel zurückkehren. Wir müssen die Kurie abschaffen, unsere Kunstsammlungen verkaufen, unsere Bauwerke als Museen freigeben und diese Gärten dem Volk von Rom als öffentlichen Park zur Verfügung stellen. Wir werden ein einfaches Leben in Armut führen, und zwar in Jerusalem.“

Seite 544: „Wir müssen uns zum Pazifismus als der moralischen Grundlage wahren Christentums bekennen; wir müssen Gewalt ablehnen und Liebe und gegenseitiges Vertrauen an ihre Stelle setzen.

Deite 553: „Aber kein Katholik kann einfach ignorieren, was il Papa gesagt hat. Und im übrigen muss ein Katholik, abgesehen von einem zwingendem Befehl des Gewissens, der Lehrmeinung des Papstes folgen.“

Seite 575: „Ich schließe mich den Worten Kardinal Chellis an. Ich weiß nichts davon, dass il Papa das Zölibat abzuschaffen beabsichtigt. Ich hoffe, er hat keinen derartigen Plan. Aber es läge in seiner Macht, eine solche Änderung anzuordnen. Das Zölibat ist ein von Menschen, nicht von Gott geschaffenes Gesetz. Und was die Enzyklika Humanae Vitae angeht — wir haben uns schon früher eingehend darüber unterhalten —: Weder Papst Paul (VI.) noch das Zweite Vatikanische Konzil noch beide gemeinsam haben verbindlich erklärt, dass künstliche Mittel zur Geburtenregelung nach den Grundsätzen des Glaubens und der christlichen Ethik das Gesetz Gottes verletzen. Eine Abänderung — und wir wissen nicht, ob sie eintreten wird — bleibt deshalb il Papa vorbehalten. Dasselbe gilt für den Beschluß, Geschiedene und Wiederverheiratete von den Sakramenten auszuschließen. Es gibt weder in der Heiligen Schrift noch in unserer Überlieferung einen Hinweis darauf, dass es sich hier um ein Gottesgebot handele; es ist nur eine Lehrmeinung der Kirche, die übrigens nicht zu allen Zeiten befolgt worden ist. Meines Erachtens zeugt unsere heutige Bestrafung der Geschiedenen eher von einem Mangel an Barmherzigkeit als von der Sorge um moralischen Lebenswandel. Wir bestrafen den Mörder nur einmal, den Geschiedenen und Wiederverheirateten aber täglich.“