4556.

15.09.2015

zu 4550

Lieber Hans E.,

zuerst einmal möchte ich voraussetzen, dass du weißt, dass der Dreifaltige Gott die Reine Liebe ist, Sein Reich ist das Himmelreich und Er wünscht sich nicht sehnlichster, dass alle Seine Kinder, also alle Seelen wieder zu Ihm „nach Hause“ kommen. Jede Seele verfügt über ihren eigenen, also freien Willen, der ein göttliches Prinzip ist, und heilig ist und in den Gott niemals eingreift — außer wir bitten Ihn ausdrücklich darum — im Vater Unser z. B.: „Dein Wille geschehe …“. Wir tragen also für unsere Taten, die wir setzen — im Falle, dass wir voll zurechnungsfähig sind und über bereits sieben Jahre alt sind — die volle Verantwortung. Wir können uns bei Lebzeiten entscheiden, ob wir uns für den Himmel oder nicht für den Himmel entscheiden, wenn wir uns nicht explizit für den Himmel entscheiden, greift Gott nicht in unseren heiligen Willen ein. Vor dem Richterstuhl Gottes gibt es die 2 Türen: die der Barmherzigkeit und die der Gerechtigkeit. Unsere Taten werden für uns Zeugnis geben. Gehen wir durch unsere aufrichtige (und hätten wir die schlimmsten Sünden) Reue — auch im letzten Moment durch die Türe der Barmherzigkeit, kommen wir an den Ort der Reinigung der Seele von ihren Sündenstrafen. Die Seele hat also schon Christus, Gott gesehen und hat im „Fegefeuer“ ungeheure Sehnsucht nach der Ewigen Heimat, dem Himmel, den sie eben in wunderbarer Erinnerung hat und erträgt geduldig auch den größten Reinigungsschmerz. Sie kann sich allerdings nicht mehr selbst helfen — die Seelen im Fegefeuer werden auch als „Leidende Kirche“ bezeichnet, es gibt Seelen, die müssen wegen der Schwere ihrer Sünden bzw. Sündenstrafen bis zum Ende der Existenz des Fegefeuers dort ausharren; die „Kämpfende Kirche“ — das sind die Seelen auf Erden, haben die Möglichkeit ihnen zu helfen, indem sie allerlei verschiedene Dinge diesen leidenden Seelen zukommen lassen, also für sie aufopfern können: Gute Werke, Gebete, spezielle Ablassgebete, hl. Messen lesen lassen, oder diese beim Besuch einer solchen gleichzeitig mit der Hl. Kommunion aufopfern. Im Gegenzug können uns diese Armen Seelen bei der Lösung irdischer Probleme helfen. Unsere Gaben für die Armen Seelen werden uns vor dem Ewigen Richter u.a. als Gute Werke gutgeschrieben. Wenn jedoch unser Stolz es nicht zulässt, zu bereuen, dann wird uns auch das Wenige von unserm Anteil genommen, den wir beim Eintritt auf Erden mitbekommen haben. Nämlich die Gnaden durch die Hl. Taufe und auch die Fähigkeit der Liebe, die uns Gott eingepflanzt hat, denn in der Hölle gibt es keine Liebe — nur grenzenlosen Hass. Und darum wird es dort auch - in Ewigkeit — eine Umkehr und eine sog. Läuterung der Seele nicht möglich sein, auch wenn die Seele sich ständig anklagt für ihre Vergehen, aber keine Hoffnung auf Erlösung hat. Gott liebt den Sünder, aber Er hasst die Sünde — wir werden nicht eher in das Himmelreich eingehen, bis wir nicht ganz gereinigt sind. Wir können es uns als Menschen nicht vorstellen, was „in Ewigkeit“ heißt, weil wir als Menschen noch dem Eindruck der Zeit unterworfen sind. Es gibt viele Zeugnisse über die Befindlichkeiten nach dem Hinscheiden, auch wenn das immer wieder bestritten wird. Seelen, die Zeugnis geben müssen, weil es von Gott gewollt ist. Auch gibt es viele Mystiker, die Schauungen hatten wie es in der Ewigkeit zugeht, ganz zu schweigen von den Evangelien und den Botschaften der Mutter Gottes. Und wenn Christus sagt, dass es dann nur mehr den Himmel und die Hölle geben wird, dann dürfen und müssen wir es akzeptieren, denn Jesus Christus ist der WEG, DIE WAHRHEIT UND DAS LEBEN. Und Er wir trotzdem alles unternehmen, um uns alle Chancen während des Lebens zu geben, uns für die richtige Seite zu entscheiden. Hoffen und beten wir trotzdem und vergessen wir nicht, was wir für solche Seelen aufzuopfern und alles tun können, auch für liebgewordenen Verstorbene, denn für Gott ist nichts unmöglich.

Gelobt Sei Jesus Christus, JMP