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18.09.2015

zu 4547

Liebe Andrea, meine liebe Schwester im Herrn,

einen ähnlichen Zustand, wie du ihn beschreibst, habe ich auch erfahren. Es dauerte viele Wochen und war sehr zermürbend und kraftraubend. Ich wusste nicht, wie ich aus dieser Situation heraus kommen sollte. Ich wusste, dass mir da nur Gott helfen kann. Und es kam mir vor, als müsste ich meine Beziehung zu Gott reseten und mein Vertrauen von Grund auf neu aufbauen. So nahm ich es an, als eine Prüfung. Doch eines Tages war ich so zutiefst betrübt, dass ich das Gebet zu Gott Vater gebetet habe (in Herzmariens unter Gebete) und dabei bitter geweint habe….und dann bekam ich den Gedanken, ich solle nach San Damiano zur Muttergottes fahren. Das war Ende Mai. Und kaum in San Damiano angekommen, fiel alles „Schwere“ von mir ab und die lauten Stimmen in mir verstummten. San Damiano habe ich als eine Art gnadenreiche Friedensinsel erfahren, wo alles Böse „draussen bleiben“ muss. In San Daminano, so hei6t es, würde die Muttergottes immer gegenwärtig sein und wenn ich mich recht erinnere, setzt sich Jesus jeden 1. Freitag im Monat hinzu. Jeden Tag wird mehrmals der Rosenkranz gebetet, auf Latein.

Während meiner Anwesenheit dort kam mir der Gedanke, dass solche Marienwallfahrtsorte genau das sind — Friedensinseln. Wo bedrängte Gläubige in geistiger Drangsal Hilfe, Befreiung und Friede finden können.

Liebe Andrea, ich kann dir nicht raten ob das dein Weg ist. Am Ende steht wohl jeder Einzelne alleine vor Gott und muss lernen, Gott allein zu vertrauen und sich individuell von IHM führen zu lassen- auch und besonders in den schweren Prüfungen. Ich werde dich herzlich gerne in meine Gebete einbeziehen und ich hoffe und bete für dich, dass du ganz bald wieder aus deiner persönlichen „geistigen Drangsal“ erlöst wirst. Und weißt du — jede überstandene Prüfung bringt uns Gott näher. Seit dieser Zeit ist meine Beziehung zu Gott Vater inniger und vertrauter geworden.

Gottes Segen und liebe Grüsse, Sandra