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20.12.2015

Maria Valtorta: Die Geburt Jesu

46 Die Reise nach Jerusalem

Ich sehe eine Landstraße. Eine große Menge belebt sie. Esel, beladen mit Hausrat und Personen, kommen und gehen. Die Leute spornen ihre Reittiere an, und die Fußgänger gehen eilig, denn es ist kalt.

Die Luft ist rein und trocken und der Himmel heiter, aber alles hat die scharfen Umrisse der kalten Wintertage. Die abgeernteten und nackten Felder erscheinen größer in ihrer Ausdehnung, und die Weiden haben nur ein kurzes, von den Winterstürmen ausgetrocknetes Gras. Auf diesen Weiden suchen die Schafe ein wenig Nahrung sowie die Sonne, die langsam aufgeht. Sie drängen sich aneinander, denn auch sie spüren die Kälte. Sie blöken und erheben die Mäuler und Blicke zur Sonne, als wollten sie sagen: »Komm schnell, denn es ist kalt!« Der Boden ist wellig, und die Wellen treten immer deutlicher hervor. Eine richtige Hügellandschaft mit grasigen Mulden und Abhängen, Tälern und Bergrücken. Die Straße geht mittendurch, Richtung Südost.

Maria sitzt auf einem grauen Esel, ganz eingewickelt in einen schweren Mantel. Vor dem Sattel ist die Truhe befestigt, die ich schon auf der Reise nach Hebron gesehen habe, und auf dieser befindet sich ein Kästchen mit den notwendigsten Dingen.

Josef geht an der Seite und hält die Zügel. »Bist du müde?« fragt er von Zeit zu Zeit.

Maria schaut ihn lächelnd an und antwortet: »Nein.« Nach dem dritten Mal fügt sie hinzu: »Du wirst müde sein, da du zu Fuß gehst.«

»Oh, ich! Das macht mir nichts aus. Ich denke, wenn ich noch einen zweiten Esel gefunden hätte, hättest du es bequemer gehabt, und wir kämen schneller vorwärts. Aber ich habe keinen mehr gefunden.

Alle brauchen jetzt die Reittiere. Aber Mut! Bald sind wir in Betlehem. Hinter jenem Berg ist Efrata.«

Sie schweigen. Wenn die Jungfrau schweigt, scheint sie sich zum inneren Gebet zu sammeln. In ihre Gedanken versunken, lächelt sie sanft. Sie blickt auf die Menge; doch scheint sie nicht Männer und Frauen, Alte und Hirten, Reiche und Arme zu unterscheiden; sie sieht das, was nur sie sehen kann.

»Hast du kalt?« fragt Josef; denn es hat sich ein Wind erhoben.

»Nein, danke.«

Aber Josef glaubt ihr nicht. Er betastet ihre mit Sandalen bekleideten Füße, die seitlich des Eselchens herabhängen und die man kaum unter dem langen Gewand hervorragen sieht. Sie müssen sich wohl kalt anfühlen, denn er schüttelt den Kopf und nimmt eine Decke, die er sich umgehängt hatte, und wickelt sie um die Beine Marias; er zieht sie auch über den Schoß, so dass die Hände unter Decke und Mantel gut warm bleiben.

Sie begegnen einem Hirten, der mit seiner Herde die Straße überquert, um von einer Weide auf der rechten Seite zu einer auf der linken zu gelangen. Josef wendet sich ihm zu, um ihm etwas zu sagen.

Der Hirte nickt. Josef nimmt den Esel an den Zügeln und zieht ihn hinter der Herde auf die Weide. Der Hirte holt einen einfachen Napf aus der Tasche, melkt ein großes Schaf mit vollem Euter und gibt den Napf Josef, der ihn Maria anbietet.

»Gott segne euch beide!« sagt Maria. »Dich für deine Liebe und dich für deine Güte. Ich werde für dich beten.«

»Kommt ihr von weit her?«

»Von Nazaret«, antwortet Josef.

»Und wohin geht es?«

»Nach Betlehem.«

»Eine weite Reise für eine Frau in diesem Zustand. Ist es deine Frau?«

»Es ist meine Frau.«

»Habt ihr jemanden, der euch Unterkunft geben wird?«

»Nein.«

»Schlimme Sache! Betlehem ist voller Menschen, die von überall her gekommen sind, um sich einschreiben zu lassen, oder auf der Durchreise sind. Ich weiß nicht, ob ihr eine Unterkunft finden werdet.

Kennst du den Ort?«

»Nicht besonders.«

»Nun . . . ich werde dir etwas sagen . . . um ihretwillen (er zeigt auf Maria). Sucht die Herberge! Alles wird besetzt sein. Aber ich sage es euch, damit ihr einen Anhaltspunkt habt: Dort ist ein großer Platz, der größte. Man gelangt auf dieser Landstraße zu ihm. Ihr könnt nicht fehlgehen. Vor der Herberge ist ein Brunnen. Sie ist groß und niedrig, mit einem großen Eingangstor. Sie wird voll sein. Wenn ihr aber in der Herberge und in den Häusern keinen Platz findet, dann geht hinter der Herberge den Feldern zu. Dort sind Ställe im Berg, die den Händlern auf dem Weg nach Jerusalem manchmal dazu dienen, ihre Tiere einzustellen, wenn für diese in der Herberge kein Platz mehr ist. Sie sind feucht und kalt und ohne Türen. Aber sie sind immerhin eine Zuflucht; denn die Frau . . . darf nicht auf der Straße bleiben. Vielleicht findet ihr dort einen Platz . . . und Heu zum Schlafen und für den Esel. Gott möge euch begleiten!«

»Und Gott schenke dir Freude!« erwidert Maria. Josef hingegen sagt: »Der Friede sei mit dir!«

Sie machen sich wieder auf den Weg. Vom Hügel aus, den sie gerade erstiegen haben, sieht man eine breitere Mulde. In der Mulde und an den sanften Abhängen liegen überall Häuser. Das ist Betlehem.

»Sieh, nun sind wir in der Heimat Davids, Maria. Jetzt wirst du ausruhen können. Du scheinst sehr müde zu sein.«

»Nein, ich dachte . . . ich denke . . . « Maria ergreift die Hand Josefs und sagt mit einem seligen Lächeln: »Ich denke, dass gerade jetzt die Zeit gekommen ist.«

»Gott der Barmherzigkeit! Was machen wir?«

»Habe keine Angst, Josef! Sei geduldig! Siehst du, wie ruhig ich bin?«

»Aber du leidest doch wohl sehr.«

»O nein! Ich bin voller Freude. Eine Freude, so groß, so stark, so schön und unfaßbar, dass mein Herz ganz laut schlägt und zu mir sagt: „Er kommt! Er kommt!“ Es sagt dies bei jedem Schlag. Es ist mein Kind, dass an mein Herz pocht und spricht: „Mama, ich bin hier und komme, dir den Kuß Gottes zu geben.“ Oh, welch eine Freude, mein Josef!«

Aber Josef ist nicht so freudetrunken. Er denkt an die Dringlichkeit, eine Unterkunft zu finden, und beschleunigt seine Schritte. An jeder Tür fragt er. Alles besetzt. Sie kommen zur Herberge. Diese ist überfüllt bis unter die primitiven Säulengänge, die den großen Innenhof umgeben. Alles voller Leute, die biwakieren.

Josef läßt Maria auf dem Esel drinnen im Hof zurück und geht, um in anderen Häusern zu suchen. Entmutigt kehrt er zurück. Es ist nichts zu finden. Die schnelle winterliche Dämmerung beginnt ihre Schleier auszubreiten. Josef fleht den Gastwirt an. Er bittet Reisende.

Sie sind kräftige und gesunde Männer, und dort ist eine Frau unmittelbar vor der Geburt eines Kindes. Sie sollen doch Mitleid haben.

Nichts. Da ist ein reicher Pharisäer, der mit ganz offenkundiger Verachtung auf sie schaut; und als Maria sich ihm nähert, schüttelt er sich, als ob sie eine Aussätzige wäre. Josef beobachtet ihn, und die Röte des Zorns steigt ihm ins Gesicht. Maria legt ihre Hand auf sein Handgelenk, um ihn zu beruhigen, und sagt: »Bestehe nicht weiter darauf! Laß uns gehen! Gott wird schon sorgen.«

Sie gehen hinaus und folgen der Mauer der Herberge. Dann biegen sie in eine Gasse ein, die zwischen der Herberge und armseligen Häusern liegt. Sie gehen hinter der Herberge weiter und suchen.

Sieh, da finden sie eine Art Grotten; eher Keller als Ställe, so tief gelegen und feucht sind sie. Die schönsten sind bereits belegt. Josef wird mutlos.

»Heh, Galiläer!« ruft ihm ein alter Mann zu. »Dort hinten, unter jener Ruine, dort ist eine Höhle. Vielleicht ist noch keiner darin.«

Sie eilen hin. Es ist wirklich eine Höhle. Zwischen den Resten eines zur Ruine gewordenen Gebäudes ist ein Durchgang. Er führt in eine Grotte, die mehr einem Keller im Berg als einer Grotte gleicht.

Man könnte sagen, es seien die Fundamente des alten Bauwerks, dem als Dach die Trümmer, gestützt von kaum bearbeiteten Baumstämmen, dienen.

Um besser sehen zu können – denn es ist schon beinahe dunkel –

nimmt Josef Zunder und Feuerstein und zündet eine kleine Laterne an, die er aus dem umhängenden Rucksack hervorholt. Er tritt ein und wird mit einem Muhen begrüßt. »Komm, Maria! Sie ist frei. Nur ein Ochse ist da.« Josef lächelt. »Besser als nichts.«

Maria steigt vom Esel und tritt ein.

Josef hat die Laterne an einen Nagel gehängt, welcher in einen der Stützpfeiler geschlagen worden ist. Am Gewölbe sind viele Spinngewebe sichtbar, und der Boden aus festgestampfter Erde ist sehr uneben, voller Löcher, Steine, Abfälle und Schmutz und mit Stroh bedeckt. Im Hintergrund wendet sich der Ochse um und schaut mit seinen ruhigen Augen auf sie; aus seinem Maul hängt Heu. Es befinden sich noch ein plumper Schemel und zwei Steine in einer Ecke bei einer Mauerspalte. Der Ruß in diesemWinkel zeigt, dass sich hier eine Feuerstelle befindet.

Maria nähert sich dem Ochsen. Es ist kalt. Sie legt ihre Hände auf seinen Hals, um sie zu erwärmen. Der Ochse muht und läßt geschehen, als verstände er. Auch als Josef ihn fortdrängt, um viel Heu in die Krippe zu schütten und Maria ein Lager herzurichten, wehrt er sich nicht. Die Krippe besteht aus zwei Teilen: aus dem einen frißt der Ochs, und der andere, darüber, ist eine Art Gestell, in dem sich der Heuvorrat befindet. Diesen letzteren nimmt Josef. Der Ochse macht selbst dem Esel Platz, der müde und hungrig gleich zu fressen beginnt. Josef entdeckt auch einen umgekehrten, ganz verbeulten Eimer. Er geht hinaus, denn draußen hat er ein Bächlein gesehen, und kehrt mit Wasser für den Esel zurück. Dann nimmt er ein Bündel belaubter Zweige und versucht damit, ein wenig den Boden zu reinigen. Hierauf breitet er das Heu aus und macht nahe beim Ochsen an einer trockenen und geschützten Stelle ein Lager.

Aber er merkt, dass es feucht ist, dieses elende Heu . . . Josef seufzt.

Er zündet ein Feuer an und trocknet mit einer Engelsgeduld bündelweise das Heu, indem er es der Wärme entgegenhält.

Maria, die müde auf dem Schemel sitzt, schaut zu und lächelt.

Nun ist das Lager bereit. Maria macht es sich auf dem weichen Heu bequem; sie lehnt den Rücken an einen Baumstamm. Josef vervollständigt . . . die Einrichtung, indem er seinen Mantel wie einen Vorhang vor die Öffnung hängt. Ein sehr dürftiger Schutz. Dann bietet er der Jungfrau Brot und Käse an und reicht ihr Wasser aus einer Feldflasche. »Schlafe jetzt!« sagt er. »Ich werde wachen, damit das Feuer nicht erlischt. Zum Glück gibt es hier Holz. Hoffen wir, dass es reicht und gut brennt! So werde ich das Öl für die Lampe sparen können.«

Maria legt sich gehorsam hin, und Josef bedeckt sie mit ihrem Mantel und mit der Decke, in die vorher ihre Füße eingewickelt waren.

»Aber du . . . wirst kalt haben.«

»Nein, Maria, ich bleibe beim Feuer. Versuche, dich auszuruhen.

Morgen wird es besser gehen.«

Maria schließt die Augen, ohne weiter darauf zu bestehen. Josef zieht sich in seinen Winkel zurück und setzt sich auf den Schemel neben die dürren Zweige. Es sind nur wenige. Sie werden wohl nicht lange reichen können.

Die Lage ist die folgende: Maria befindet sich zur Rechten, mit dem Rücken gegen den Eingang und halb verdeckt vom Pfosten und vom Ochsen, der sich niedergelegt hat. Josef ist zur Linken und schräg zur Tür, mit dem Gesicht zum Feuer und dem Rücken zu Maria.

Er wendet sich allerdings bisweilen um, um nach ihr zu schauen, und er sieht, dass sie ruhig liegt, als ob sie schliefe. Er zerbricht leise seine Zweiglein und wirft sie eines nach dem anderen ins Feuerchen, damit es nicht erlösche, Licht spende und das wenige Holz ausreiche.

Die Lampe ist ausgelöscht worden, und im Halbdunkel stechen nur die Helle des Ochsen und das Gesicht und die Hände Josefs hervor.

Der Rest versinkt im grauen Halbdunkel und ist nicht mehr zu unterscheiden.

»Es gibt kein Diktat«, sagt Maria. »Die Vision spricht für sich selbst. Es liegt an euch, daraus die Lehre der Liebe, Demut und Reinheit zu ziehen. Ruhe aus, indem du wachst, wie ich wachte, als ich Jesus erwartete! Er wird kommen, um dir seinen Frieden zu bringen.«

47 Die Geburt Jesu, unseres Herrn

Ich sehe wieder das Innere dieser armen, steinigen Zufluchtsstätte, wo Maria und Josef, dass Los der Tiere teilend, Unterkunft gefunden haben.

Das Feuerchen schlummert zusammen mit seinem Wächter. Maria hebt leise ihr Haupt vom Lager und schaut sich um. Sie sieht Josef, der mit dem bis auf die Brust gesunkenen Haupt dasitzt, als ob er nachdenke. Sie erkennt, dass die Müdigkeit stärker war als sein guter Wille, und lächelt gütig. Nun setzt sie sich auf, darum bemüht, so wenig Geräusche als möglich zu verursachen – selbst ein Falter könnte sich nicht lautloser auf einer Rose niederlassen – und geht dann von der sitzenden Stellung in die kniende über, um mit einem glücklichen Lächeln auf dem Antlitz zu beten. Sie betet mit offenen Armen; nicht in Kreuzesform, sondern die Arme erhoben und nach vorne gerichtet, und die Handflächen nach oben geöffnet. Sie scheint nicht müde zu werden in dieser unbequemen Haltung. Dann beugt sie sich ganz tief nach vorne, bis sie mit ihrem Gesicht das Heu berührt, und verharrt so in einem innigen, sehr langen Gebet.

Josef schüttelt sich. Er sieht, dass das Feuer fast erstorben und der Stall fast dunkel ist. Er wirft eine Handvoll feinen Heidekrauts hinein, und die Flamme flackert wieder auf; nun legt er größere Zweige hinzu, dann noch größere, denn es beginnt, empfindlich kalt zu werden. Die Kälte dieser heiteren Winternacht dringt von allen Seiten in die Ruine ein. Der arme Josef, so nahe an der Tür – nennen wir so das Loch, über dem sein Mantel hängt – muss vor Kälte fast erstarrt sein. Er hält die Hände an die Flamme, löst die Sandalen und streckt auch die Füße zum Feuer hin. So erwärmt er sich. Sobald das Feuer gut brennt und sein Licht verbreitet, dreht er sich um. Aber er sieht nichts; nicht einmal den hellen Schleier von Maria, der sich erst wie ein heller Streifen vom dunklen Heu abhob. Er richtet sich auf und nähert sich der Lagerstätte.

»Schläfst du, Maria?« fragt er. Dreimal muss er fragen, bis sie sich bewegt und antwortet: »Ich bete.«

»Benötigst du nichts?«

»Nein, Josef.«

»Versuche etwas zu schlafen; wenigstens etwas auszuruhen!«

»Ich werde es versuchen. Aber beten ermüdet mich nicht.«

»Gott sei mit dir, Maria!«

»Und auch mit dir, Josef!«

Maria nimmt wieder ihre frühere Stellung ein. Josef wirft sich neben dem Feuer auf die Knie, um nicht wieder dem Schlaf zu verfallen, und betet. Er betet mit den Händen vor dem Gesicht. Bisweilen entfernt er sie, um das Feuer zu schüren; dann kehrt er wieder zu seinem inständigen Gebet zurück. Abgesehen von dem Geräusch der Holzstücke, die im Feuer prasseln, und dem des Esels, der dann und wann mit einem Huf auf den Boden schlägt, hört man nichts.

Ein feiner Mondstrahl dringt durch einen Spalt in der Decke und scheint wie eine körperlose, silberne Klinge Maria zu suchen. Sie wird mit dem Höhersteigen des Mondes immer größer, so dass sie schließlich das Haupt der Betenden erreicht und es mit einem strahlenden Glanz umgibt.

Maria hebt das Haupt, wie einer himmlischen Stimme folgend, und wirft sich von neuem auf die Knie. Oh! Wie schön ist sie jetzt!

Ihr Haupt scheint im weißen Licht des Mondes zu strahlen, und ein übernatürliches Lächeln verklärt sie. Was sieht sie? Was hört sie?

Was empfindet sie? Nur sie allein könnte sagen, was sie sieht, hört und empfindet in der leuchtenden Stunde ihrer Mutterschaft. Ich sehe nur, dass um sie herum das Licht stärker und immer stärker wird.

Es scheint vom Himmel zu kommen; es scheint von den ärmlichen Dingen rings um sie herum auszugehen; es scheint vor allem, dass sie selbst es ist, die es ausstrahlt.

Ihr dunkelblaues Gewand erscheint jetzt im milden Himmelsblau des Vergißmeinnichts. Die Hände und das Gesicht werden bläulich, wie unter dem Licht eines riesigen, bleichglühenden Saphirs. Diese Farbe erinnert mich, auch wenn sie zarter ist, an jene, die ich in den Visionen des heiligen Paradieses und auch bei der Ankunft der Weisen gesehen habe. Immer mehr breitet sie sich aus über die Gegenstände und Kleider und läutert sie und gibt ihnen ihren Glanz.

Immer mehr strömt dieses Licht vom Körper Marias aus. Es scheint, dass sie alles Licht anzieht, dass vom Himmel kommt. Nunmehr ist sie selbst die Verwalterin des „Lichtes“. Sie, die dieses Licht der Welt geben soll. Es ist das beseligende, unbezwingbare, unermeßliche, ewige, göttliche Licht, dass jetzt gegeben wird und das sich ankündet durch eine Morgendämmerung, einen Morgenstern, einen Chor von Lichtatomen, die anwachsen, wachsen wie eine Meeresflut, die steigen, aufsteigen wie Weihrauch, die herniederfallen wie ein Strom und sich ausbreiten wie ein Schleier . . .

Die Decke voller Risse, Spinngewebe, hervorspringender Trümmer, die in der Schwebe hängen wie ein statisches Wunder, rauchgeschwärzt und abstoßend, erscheint nun wie das Gewölbe eines königlichen Saals. Jeder Stein wirkt wie ein silberner Block, jeder Riß wie das Schimmern eines Opals, jedes Spinngewebe wie ein kostbarer Baldachin, durchwirkt mit Silber und Diamanten. Eine große Eidechse, die sich zwischen zwei Felsstücken im Winterschlaf befindet, scheint ein Smaragd zu sein, der dort von einer Königin vergessen wurde, und eine Traube von schlafenden Fledermäusen sieht aus wie ein kostbarer Leuchter von Onyx. Das Heu, dass von der höheren Krippe herabhängt, ist kein Gras mehr: es sind Fäden aus reinem Silber, die in der Luft mit der Anmut aufgelöster Haare zittern.

Die darunterliegende Krippe in ihrem groben Holz ist ein Block von gebräuntem Silber geworden. Die Wände sind bedeckt mit einem Brokat, in dem der Glanz der weißen Seide unter den perlfarbigen Verzierungen verschwindet. Und der Boden? . . . Was ist aus dem Boden geworden? Ein von weißem Licht erhellter Kristall. Die Buckel sind wie Lichtrosen, die als Ehrenbezeigung auf den Boden gestreut wurden, und die Löcher wie kostbare Kelche, aus denen Wohlgerüche aufsteigen.

Das Licht wird stärker und stärker. Es wird für das Auge unerträglich.

In ihm verschwindet, wie von einem weißglühenden Lichtschleier verhüllt, die Jungfrau . . . und kommt aus ihm hervor als die Mutter.

Ja, als das Licht für meine Augen wieder erträglich wird, sehe ich Maria mit ihrem neugeborenen Sohn auf den Armen. Ein Kindlein, rosig und mollig, dass sich bewegt und mit seinen Händchen – groß wie Rosenknospen – herumfuchtelt und mit seinen Füßlein zappelt, die im Herzen einer Rose Platz hätten. Es wimmert mit einem zitternden Stimmlein, gerade wie ein eben geborenes Lämmlein, und zeigt beim Öffnen des Mündleins, dass klein wie eine Walderdbeere ist, ein gegen den Gaumen zitterndes Zünglein. Ein Kindlein, dass sein Köpfchen bewegt, dass die Mutter in ihrer hohlen Hand hält, während sie ihr Kindlein betrachtet und anbetet, weinend und freudig zugleich. Sie neigt sich, um es zu küssen, nicht auf das unschuldige Haupt, sondern tiefer, mitten auf die Brust, dort, wo das Herzchen schlägt . . . ja, für uns schlägt . . . dort, wo eines Tages die Wunde sein wird. Sie heilt sie schon im voraus, die Wunde; sie, die Mutter, mit ihrem unbefleckten Kuß.

Der vom Lichtglanz geweckte Ochse erhebt sich mit großem Lärm der Hufe und einem lauten Muhen. Der Esel wendet seinen Kopf und schreit sein »Iah!«. Das Licht, dass sie verwundert, hat sie geweckt; aber ich denke lieber, dass sie ihren Schöpfer haben grüßen wollen, in ihrem Namen und in dem aller Tiere.

Auch Josef, der wie verzückt innig betet, so dass er all dem entzogen schien, was ihn umgab, kommt nun zu sich und sieht durch die vor das Gesicht gehaltenen Finger das eigenartige Licht durchscheinen, hebt den Kopf und dreht sich um. Der stehende Ochse verbirgt Maria. Aber sie ruft: »Josef, komm!« Josef eilt hin . . . aber, als er sieht, was geschehen ist, hält er von Ehrfurcht überwältigt inne und will auf die Knie fallen. Aber Maria wiederholt: »Komm, Josef!« und stützt sich mit der Linken auf das Heu, während sie mit der Rechten das Kind an ihr Herz drückt; sie erhebt sich und geht Josef entgegen, der sich verlegen nähert, hin- und hergerissen zwischen dem Verlangen hinzugehen und der Furcht, unehrerbietig zu sein.

An der Lagerstätte begegnen sich die beiden Verlobten und blicken sich an in seligem Weinen.

»Komm, wir wollen Jesus dem Vater aufopfern!« sagt Maria.

Und während Josef niederkniet, hält Maria, die aufrecht zwischen den beiden das Gewölbe tragenden Pfosten steht, ihr Kind in die Höhe und spricht: »Hier bin ich. Für ihn, o Gott, sage ich dir diese Worte: „Sieh, hier bin ich, deinen Willen zu tun. Und mit ihm, ich, Maria, und Josef, mein Bräutigam. Sieh, o Herr, deine Diener!

Möge an uns immer und in jeder Stunde dein Wille geschehen zu deiner Ehre und aus Liebe zu dir.“« Dann neigt sich Maria und sagt: »Nimm, Josef!« und bietet ihm das Kind an.

»Ich? Mir? O nein! Ich bin nicht würdig!« Josef ist verwirrt, vernichtet bei dem Gedanken, Gott zu berühren.

Maria aber besteht lächelnd auf ihrem Wort: »Du bist dessen wohl würdig. Niemand mehr als du, und deswegen hat der Allerhöchste dich erwählt. Nimm, Josef, und halte es, während ich die Windeln hole!«

Josef, rot wie Purpur, streckt die Hände aus, nimmt das Bündelchen Fleisch, dass vor Kälte schreit, und nachdem er es einmal in den Armen hat, verharrt er nicht weiter in seiner Absicht, es aus Ehrfurcht weit von sich zu halten; er drückt es an sein Herz und sagt unter reichlichen Tränen: »Oh! Herr! Mein Gott!« Und er beugt sich, um die Beinchen zu küssen. Er fühlt ihre Kälte und setzt sich daher zu Boden, nimmt das Kind in seinen Schoß und sucht es mit seinem braunen Gewand und seinen Händen zu bedecken, zu erwärmen und zu schützen vor der bitteren Kälte der Nacht. Er möchte zum Feuer gehen, aber da ist die Zugluft, die durch die Tür eindringt.

Lieber hier bleiben. Besser noch ist es, zwischen die beiden Tiere zu gehen, die einen Schild bilden gegen die Zugluft und Wärme ausstrahlen. So begibt er sich zwischen Ochs und Esel und stellt sich mit dem Rücken gegen die Türöffnung, über den Neugeborenen gebeugt, um aus seiner Brust eine Muschel zu machen, deren Seitenwände ein grauer Kopf mit langen Ohren und ein großes weißes Maul mit dampfenden Nüstern und feuchten, gutmütigen Augen sind. Maria hat die Truhe geöffnet und ihr Tücher und Windeln entnommen. Sie ist ans Feuer gegangen und hat sie erwärmt. Nun kommt sie zu Josef und wickelt das Kind in die gewärmte Leinwand und dann in ihren Schleier, um sein Köpfchen gegen die Kälte zu schützen.

»Wo legen wir es jetzt hin?« fragt sie.

Josef schaut umher und denkt nach . . . »Warte!« sagt er. »Treiben wir die beiden Tiere samt ihrem Heu hinüber, und nehmen wir das Heu von oben herunter, und legen wir es da hinein! Das Holz der Krippenwand wird es vor der Zugluft schützen; das Heu kann ihm als Kissen dienen; und der Ochse wird es mit seinem Atem etwas erwärmen . . . besser der Ochse, er ist geduldiger und ruhiger.« Josef macht sich an die Arbeit, während Maria ihr Kindlein in den Schlaf wiegt, indem sie es fest an ihr Herz drückt und ihre Wange an sein Köpfchen hält, um ihm Wärme zu spenden.

Josef schürt das Feuer; ohne zu sparen legt er auf, um eine schöne Flamme zu haben; er erwärmt das Heu und legt es unter seinen Mantel, damit es nicht wieder erkalte, und als er soviel beisammen hat, dass er ein Maträtzchen für das Kindlein daraus bilden kann, geht er zur Krippe und legt es wie in einer Wiege zurecht. »Fertig«, sagt er. »Jetzt brauchen wir noch eine Decke, denn das Heu sticht, und auch, um es zuzudecken . . . «

»Nimm meinen Mantel«, sagt Maria.

»Du wirst kalt haben!«

»Oh! Das macht nichts! Die Decke ist zu rauh. Der Mantel ist warm und weich. Ich fühle durchaus keine Kälte. Nur dass Er nicht mehr darunter leide!«

Josef nimmt den weiten Mantel aus dunkelblauer, weicher Wolle, legt ihn doppelt genommen über das Heu und läßt einen Zipfel über die Krippe herunterhängen. Das erste Bettlein für den Erlöser ist bereit.

Die Mutter bringt ihn mit ihrem anmutigen, wiegenden Schritt herbei, legt ihn nieder, bedeckt ihn mit den Zipfeln des Mantels und hüllt auch das nackte Köpfchen ein. Nur das Gesichtchen bleibt unbedeckt.

Die beiden beugen sich über die Krippe und betrachten selig das Kindlein, wie es seinen ersten Schlaf schläft; die sanfte Wärme der Windeln und des Heus haben die Tränen versiegen und den süßen Jesus einschlafen lassen.

48 »Ich, Maria, habe die Frau mit meiner göttlichen Mutterschaft erlöst«

Maria spricht:

»Ich habe dir versprochen, dass er kommen werde, um dir seinen Frieden zu bringen. Erinnerst du dich an den Frieden, den du während der Weihnachtstage verspürt hast, als du mich mit meinem Kind sahst? Das war deine Zeit des Friedens.

Jetzt ist deine Zeit des Leidens. Aber du weißt es ja: im Leiden erringt man den Frieden und jede Gnade für uns und für den Nächsten. Jesus-Mensch war wieder Jesus-Gott nach dem entsetzlichen Leiden der Passion. Der Friede war wieder in ihm. Der Friede im Himmel, von dem er ja gekommen war und von wo er jetzt seinen Frieden auf jene ausgießt, die ihn in der Welt lieben. Aber in den Stunden der Passion war er, der Friede der Welt, dieses Friedens beraubt. Er hätte nicht gelitten, wenn er ihn gehabt hätte. Er musste aber leiden; er musste alles erleiden.

Ich, Maria, habe die Frau durch meine göttliche Mutterschaft erlöst.

Aber das war nur der Anfang der Erlösung der Frau. Da ich jeder menschlich-ehelichen Bindung durch das Gelübde der Jungfräulichkeit entsagte, habe ich jeder Befriedigung der Begierden entsagt und so bei Gott Gnade erworben. Aber das genügte noch nicht.

Denn die Sünde Evas war ein Baum mit vier Ästen: Hochmut, Habsucht, Gaumenlust und Wollust. Alle vier wurden abgeschnitten, bevor der Baum von der Wurzel her unfruchtbar gemacht wurde.

Indem ich mich bis auf den Grund verdemütigte, habe ich den Hochmut besiegt. Ich habe mich vor allen verdemütigt. Ich spreche nicht von meiner Demut vor Gott. Diese ist jedes Geschöpf Gott schuldig. Sein „Wort“ besaß sie. Auch ich musste sie haben als Frau.

Aber hast du jemals darüber nachgedacht, welchen Demütigungen von seiten der Menschen ich mich unterziehen musste, ohne mich in irgendeiner Weise zu verteidigen?

Auch Josef, der ein Gerechter war, hatte mich in seinem Herzen angeklagt.

Die anderen, die nicht gerecht waren, sündigten durch ihre Urteile über meinen Zustand, und das Gemurre ihrer Worte kam mir zu Ohren wie eine bittere Welle, die an meiner Menschheit zerbrach.

Und das waren die ersten der unzählbaren Demütigungen, die mein Leben als Mutter Jesu und des Menschengeschlechts mit sich brachte.

Demütigungen der Armut, Demütigungen der Flucht, Demütigungen durch Vorwürfe von seiten der Verwandten und Freunde, die, weil sie die Wahrheit nicht kannten, meine Haltung gegenüber meinem Jesus, als er zum jungen Mann heranwuchs, als Schwäche bezeichneten. Demütigungen während der drei Jahre seines öffentlichen Wirkens; grauenvolle Demütigungen während der Stunden auf dem Kalvarienberg; Demütigungen bis zum Eingestehen müssen, dass ich nichts besaß, um ein Grab und wohlriechende Öle für das Begräbnis meines Sohnes anzuschaffen.

Ich habe die Habsucht der Stammeltern besiegt, da ich im voraus auf mein Kind verzichtete. Eine Mutter verzichtet nie auf ihr Kind, es sei denn, dass sie dazu gezwungen wird. Wird es ihrem Herzen vom Vaterland, von der Liebe einer Braut oder von Gott selbst abverlangt, so wehrt sie sich gegen die Trennung. Das ist natürlich. Das Kind wächst in ihrem Schoß heran, und das Band, dass ihre Person mit der seinen verknüpft, wird niemals vollständig durchgeschnitten.

Wenn auch die Nabelschnur des Lebens getrennt ist, es bleibt immer noch ein Nerv, der vom Herzen der Mutter ausgeht, ein geistiger Nerv, lebendiger und empfindlicher als ein physischer Nerv, der sich überträgt aufs Herz des Sohnes. Und sie fühlt das Zerren an diesem Nerv bis zur schmerzlichen Qual, wenn die Liebe zu Gott oder zu einem Menschen oder die Erfordernisse des Vaterlandes ihr den Sohn entreißen. Und das Herz der Mutter zerreißt förmlich, wenn ihr der Tod einen Sohn nimmt.

Ich habe auf meinen Sohn verzichtet vom Augenblick an, da ich ihn empfing. Ich habe ihn Gott gegeben. Euch habe ich ihn gegeben.

Ich habe mich der Frucht meines Leibes entäußert, ohne große Überlegungen anzustellen.

Ich habe die Begierde nach Genuß überwunden, weil ich mir jeden Sinnengenuß versagt habe. Mein Fleisch habe ich mir unterworfen.

Das Fleisch, dass Werkzeug Satans, habe ich zusammen mit Satan unter meine Ferse genommen, um mir daraus einen Schemel zu machen und dem Himmel näher zu sein. Der Himmel! Mein Ziel!

Dort, wo Gott ist. Das war mein einziger Hunger. Nicht ein Hunger des Gaumens, sondern eine segensreiche Sehnsucht nach Gott, der wünscht, dass wir nach ihm verlangen.

Ich habe die Wollust besiegt. Sie ist eine bis zur Gier getriebene Lust. Denn jedes ungezügelte Laster führt zu einem noch größeren Laster. Die Gaumenlust Evas, an sich schon verwerflich, führte zur Gier, zur Unzucht. Es genügte ihr nicht mehr, sich selbst zufriedenzustellen.

Sie wollte ihren Fehler bis zu einer ausgesuchten Intensität treiben und machte sich zur Lehrmeisterin der Wollust ihrem Gefährten gegenüber. Ich habe das Gegenteil getan; statt zu fallen, bin ich immer aufgestiegen; statt herabzuziehen, habe ich immer in die Höhe gehoben. Aus meinem Gefährten, der ein Gerechter war, habe ich einen Engel gemacht.

Und nun war ich im Besitz Gottes, im Besitz Jesu, und mit ihm hatte ich seine unendlichen Schätze. Und eiligst habe ich mich entäußert und gesagt: „Sieh, durch ihn und an ihm geschehe dein Wille!“

Keusch ist derjenige, der sich zurückhält, nicht nur dem Fleisch nach, sondern auch der Neigung und dem Gedanken nach. Ich musste die Keusche sein, um die Unzüchtige dem Fleisch, dem Herzen und dem Geist nach zunichte zu machen. Ich trat nicht aus meiner Zurückhaltung hervor und sprach nicht von meinem Sohn: „Einzig mir gehörst du auf Erden, wie du im Himmel nur Gott gehörst. Du gehörst mir und ich will dich.“

Und dennoch genügte das noch nicht, um der Frau den Frieden zu erlangen, den Eva verloren hatte. Ich erlangte ihn zu Füßen des Kreuzes, wo ich den sterben sah, den du zur Welt kommen sahst.

Als mein Inneres gleichsam zerriß beim Todesschrei meines Sohnes, blieb ich frei von aller Weiblichkeit: ich war nicht mehr Fleisch, sondern Engel. Maria, die dem Geist vermählte Jungfrau, starb in diesem Augenblick. Es blieb zurück die Mutter der Gnade, die aus ihren Qualen die Gnade gebar und sie euch gegeben hat. Das Weib, dass ich in der Weihnachtsnacht wieder zur echten Frau geweiht hatte, erwarb zu den Füßen des Kreuzes die Mittel, Kind des Himmels zu werden.

Das habe ich für euch getan, indem ich mir jede Befriedigung, auch eine heilige, versagte. Aus euch, von Eva erniedrigten Frauen, erniedrigt bis auf die Stufe der Partnerinnen des Tierreichs, habe ich, sofern ihr es wollt, Heilige Gottes gemacht. Ich bin emporgestiegen für euch. Wie Josef, habe auch ich euch höher gehoben. Der Fels vom Kalvarienberg ist mein Ölberg. Dort habe ich mich emporgeschwungen, um die wieder geheiligte Seele der Frau zusammen mit meinem Fleisch in den Himmel zu tragen, verherrlicht, weil ich das Wort Gottes getragen und in mir auch die letzte Spur Evas vernichtet hatte; die letzte Wurzel jenes Baumes mit seinen vier vergifteten Zweigen.

Sie hatte die Menschheit zu Fall gebracht, und sie wird bis zum Ende der Zeiten und bis zur letzten Frau euer Fleisch quälen. Von dort, wo ich jetzt im Strahl der Liebe erglänze, rufe ich euch und zeige ich euch die Arznei, mit der ihr euch selbst besiegen könnt: die Gnade meines Herrn und das Blut meines Sohnes.

Und du, meine Stimme, laß deine Seele ruhen im Licht der Morgendämmerung Jesu, um Kraft zu schöpfen für die künftigen Kreuzigungen, die dir nicht erspart bleiben; denn hier wollen wir dich haben, und hierher gelangt man nur durch das Leiden; denn hier wollen wir dich haben, wo man um so höher steigt, je mehr man gelitten hat, um Gnade für die Welt zu erhalten. Geh in Frieden, ich bin mit dir!«