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27.12.2015

Zeman nennt Flüchtlingszustrom „organisierte Invasion“

http://www.welt.de/politik/ausland/article150346836/Zeman-nennt-Fluechtlingszustrom-organisierte-Invasion.html

Willkommenskultur auf Tschechisch: Präsident Zeman vergleicht Flüchtlinge mit dem Trojanischen Pferd der absolut perfekte Ausdruck. Sie sollten lieber gegen den IS kämpfen. Auch für die Kirche ist Mitgefühl ein Weg „in die Hölle“

Der tschechische Präsident Milos Zeman hat Flüchtlinge mit dem Trojanischen Pferd verglichen. In seiner Weihnachtsansprache sprach er sich entschieden dagegen aus, Asylbewerber in Tschechien aufzunehmen: „Dieses Land ist unser Land, es ist nicht für alle da und kann auch nicht für alle da sein“, sagte er zum Abschluss seiner von mehreren TV-Sendern ausgestrahlten Ansprache.

Zeman forderte junge Männer aus Syrien auf, in ihrer Heimat gegen die Islamisten zu kämpfen, anstatt nach Europa zu fliehen. Die Willkommenskultur Europas nannte er naiv: „Manchmal komme ich mir vor wie Kassandra, die davor warnt, dass Trojanische Pferd in die Stadt zu holen. Aber ich bin zutiefst überzeugt, dass das, womit wir es hier zu tun haben, keine spontane Fluchtbewegung ist, sondern eine organisierte Invasion.“

Parallel dazu rief der Prager Kardinal Dominik Duka zu Vorsicht angesichts der derzeitigen Flüchtlingswelle auf. „Mitgefühl und Emotion ohne vernünftiges Verhalten führen in die Hölle“, sagte der Vorsitzende der Tschechischen Bischofskonferenz in einem Weihnachtsinterview der slowakischen Tageszeitung „Dennik N“. Weder alle noch niemanden aufzunehmen sei richtig; vielmehr müsse man einen kühlen Kopf bewahren und „rational vorgehen“, so Duka. In dieser Flüchtlingswelle ohne jede Kontrolle, in der die Staaten „völlig versagt“ hätten, müsse sorgfältig geprüft werden, „wer tatsächlich hilfsbedürftig und wessen Leben bedroht ist“, sagte der böhmische Primas und Dominikaner. Die Flüchtlingswelle bediene „auch bestimmte Pläne und Programme der Dschihadisten„. Am ersten Weihnachtstag lud Duka unterdessen Obdachlose, Senioren und Flüchtlinge zu einem Weihnachtsessen ein.