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06.02.2016

Liebe Herzmariensgeschwister, 

meine Frau (74J) war 5 Jahre im Rollstuhl, Plegestufe II und III, konnte zuletzt weder stehen noch sich bewegen, die Arme über Kreuz um den Oberkörper wie Fassreifen so fest geschnürt, die Finger hatten sich in die Handflächen verkrallt, die Nägel wuchsen durch die Haut ins Fleisch, oft begannen die Wunden zu eitern, immer wieder mussten die Finger herausgelöst, die Wunden desinfiziert und verbunden werden. Tagtäglich fuhr sie mit mir 9 km in die Stadt Trier, bei jedem Wetter, wo ich werktags und auch oft sonntags ministrierte, dabei meine Frau am Altar im Rollstuhl geparkt im Auge behielt, um ihr zu helfen, auch mal die Nase zu putzen oder eine Fliege zu verjagen. Der Zelebrant, Dozent am Priesterseminar, reichte meiner Frau die Kommunion, die sie immer als das tägliche Brot betrachtete. Als sich das Ende Ihres Lebens und Leidens abzeichnete — sie erhielt zweimal die Krankensalbung — musste ich meine Frau alleine lassen, brachte dann die hl. Hostie in einer vergoldeten Dose zu ihr nach Hause und reichte sie in dem Augenblick als im Kephas Fernsehen die hl. Messe life übertragen und die hl. Kommunion gespendet wurde.

Heute sieben Jahre später wird mir ebenfalls oft der Vorwurf gemacht, dass ich das niemals hätte tun dürfen. Ich habe mich nur als Werkzeug unseres Herrn und Heilands gefühlt, denn es waren damals und auch heute keine Priester da, die tagtäglich einer Schwerstkranken die hl. Kommunion auf dem Land gebracht hätten. Millionen Menschen empfangen die hl Kommunion stehend und in die Hand! Was habe ich Schlimmeres getan?

Ertragen wir einander, euer Mitbruder HK