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01.03.2016

zu 5121

Liebe Ulrike,

mit Befremdung habe ich deine Zuschrift gelesen, in der du schreibst, dass dich die Aufrufe zur Gebetsunterstützung stören. Ich finde dies ist ein ganz wichtiger Bestandteil, in der wir unsere Zusammengehörigkeit ausdrücken können.

Nämlich, indem wir die Nöte und Sorgen der Anderen (und seien sie auch noch so klein und „unwichtig“ in unseren Augen) in unsere Gebete mit hinein nehmen. Alle für einen und einer für alle! Das sollte doch unsere Devise sein!

Und das schreibe ich nicht nur, weil ich selbst um Gebetsunterstützung gebeten habe.

Es ist für mich persönlich immer eines besondere Freude, wenn ich mich den Gebetsanliegen anschließen darf, in dem Wissen, dass wir zusammen eine starke Gemeinschaft bilden!

Kein Anliegen ist m. E. zu klein oder nichtig, als dass es von uns keine Beachtung finden sollte.

Zu sagen, ich habe mit meinen Problemen genug zu tun — so nach dem Motto — was gehen mit die Sorgen der Anderen an — finde ich, gelinde gesagt, engherzig und unangemessen!

Man muss ja nicht für ein jedes Anliegen einen zusätzlichen Rosenkranz beten, aber man kann sie doch mit in seine Gebete und Rosenkränze mit hinein nehmen! Der Herr ist sicher kein Erbsenzähler!

Durch gemeinsames Gebet sind wir stark und verbunden und trotzen dem Teufel besser, als alleine.

Ich hoffe nicht, dass sich jetzt manch einer, der Nöte hat, jetzt nicht mehr schreiben und um Hilfe bitten traut!!

Denn das wäre m. E. die Frucht des Widersachers.

Auch haben meine hier eingestellten Gebetsanliegen — z.B. für die Richterin meiner Tochter in den USA — die mit Gehirnbluten letztes Jahr ins Krankenhaus eingeliefert wurde, sensationelle Früchte gebracht! Das gemeinsame Gebet hat bewirkt, dass es ihr wieder vollkommen gut geht, und sie demnächst wieder arbeiten kann!!

Auch bei unserem letzten Treffen in Heroldsbach hat mich ein Anruf ereilt, in dem um Gebet für einen jungen Mann gebeten wurde, der mit schweren Hirnverletzungen ins Krankenhaus kommen sollte. Wegen Bürokratie sollte ihm kein Bett zur Verfügung gestellt werden.

Ich habe dieses Anliegen gleich beim HM-Treffen eingebracht und für ihn wurde gebetet! Der Priester hat ihn auch gleich in die dort zelebrierte Messe mit hineingenommen!

Schon vor ein paar Tagen kam dann aus den USA die Nachricht, dass es an ein Wunder grenzt, was mit ihm geschah — da er damals dem Tod geweiht war und es ihm jetzt unerklärlicherweise sehr, sehr gut geht. Auch alles Bürokratische konnte geregelt werden!!! Ich bin sicher, das hat nur das gemeinsame Gebet und das „an einem Strang ziehen“ bewirkt!!

Es wäre schade, wenn wir hier engherzig werden würden und nur auf uns schauen wollten.

Dies ist m. E. nicht die Nächstenliebe, die wir praktizieren sollten!

Jedes Anliegen ist es wert, dass wir uns im Gebet damit verbinden. Und sollte es uns doch mal nicht möglich sein, bitten wir eben unseren Schutzengel, dafür besonders zu beten! Sollte doch machbar sein, oder??

Außerdem weiß ich zu berichten, dass jemand, trotz eigener Sorgen, stets für die Nöte der Anderen gebetet hatte. Indem er eigentlich mehr an die Sorgen seiner Nächsten dachte, als an die eigenen, hat Gott es gefügt, dass gleichsam auch diese Sorgen gelöst wurden. Weil derjenige durch sein Verhalten bekundet hatte, dass die Anliegen seines Nächsten ihm wichtiger — oder zumindest gleichwertig waren — wie die eígenen.

In diesem Sinne hoffe ich doch, dass sich niemand abhalten lässt, in Zukunft um unser gemeinsames Gebet zu bitten!e

LG und im Gebet verbunden, eure Gaby