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05.04.2016

„Dennoch, oder gerade deswegen.“

Manchmal höre ich Worte der Anklage. Du hast es gerade nötig zur Kirche zu rennen; lebst wie du willst, scherst dich nicht darum was andere von dir denken, tust was du willst und provozierst zu allem Überfluss auch noch andere zum Glauben. Ja das stimmt ich bin ein Sünder aber es stimmt auch, dass ich nie etwas anderes behauptet habe. Ich bin ein Sünder obwohl ich mich ständig bemühe von Sünde frei zu werden. Der Herr hilft mir, Er vergibt mir, Er lässt mich nicht im Sumpf ersticken, Er schenkt mir nicht nur Vergebung, Er gibt mir auch Kraft und Mut. Ich klammere mich an den Herrn im vollen Bewusstsein meiner Schwächen und Sünden.

Nicht die gesunden brauchen den Arzt sondern die Kranken. Zu oft haben mich meine Sünden von Jesus entfernt, nicht weil Er mich verstoßen hätte sondern weil ich vor Ihm weg gelaufen bin. Auch jetzt bin ich noch ein Sünder doch ich laufe nicht mehr vor dem Herrn davon vielmehr suche ich Seine Gegenwart, suche Seine Nähe, finde Seine Barmherzigkeit, Seine Liebe, Seinen Ansporn.

Dass ich bin wie ich bin ist Fakt, dass ich werden will wie Er mich haben will ist auch Fakt, aber dass Er mich liebt wie ich bin ist unbeschreiblich. Ich gehe nicht zur Kirche obwohl ich ein Sünder bin sondern weil ich ein Sünder bin. Die Akzeptanz meiner Sündhaftigkeit treibt mich verstärkt in Seine Arme. Was mir lange Zeit als Widerspruch erschien wird mehr und mehr zur seligen Gewissheit. David hat sich durch seine Sünde nicht davon abhalten lassen Gott zu loben und zu preisen.

Auch ich will mich durch meine Sünde nicht davon abhalten lassen Gott zu loben und zu preisen. Ganz im Gegenteil. Haben wir uns aus eigenem Antrieb verfehlt, oder haben wir uns von der Gegenseite blenden lassen, ok, aber laufen wir um Gotteswillen nicht vor Seiner Barmherzigkeit davon, sondern werfen wir uns mit aller Willenskraft so wie wir sind in Seine Arme. Der ganze Himmel liebt uns, der Vater, Jesus, die Gottesmutter, die Engel, die Heiligen, die Gemeinschaft der Heiligen, die Brüder und Schwestern welche durch unsere irdischen Sühneopfer gerettet wurden. Alle sind von der göttlichen Liebe erfüllt welche uns sehnlichst erwartet. Wir wollen uns von nichts und niemanden von diesem himmlischen Liebesruf abringen lassen, nicht einmal von uns selbst.

Danke Herr, --- Johannes