766.

30.03.2013

Grüß Gott!

Zur Botschaft 750 möchte ich auf einen interessanten Umstand hinweisen, der in der allgemeinen Nachrichtenflut der letzten Wochen offenbar etwas untergegangen ist:

Der Fischerring — und damit das sichtbare Symbol der Leitungsgewalt (!) von Papst Benedikt XVI. ist nicht, wie vom Kirchenrecht eigentlich vorgesehen, zerstört worden, sondern er „wandert ins Museum”:

http://www.youtube.com/watch?v=mCZQcbkDP9I

http://de.euronews.com/2013/03/13/der-fruehere-papst-pilgert-sein-ring-wandert-ins-museum/

In dieser Meldung vom 13. März 2013 heißt es u. a.:

Einer alten Tradition aus dem 13. Jahrhundert zufolge wurde der Ring als Siegelring verwendet, um Dokumente offiziell zu bestätigen. Nach dem Tod des Papstes wurde der Ring zerstört, um Fälschungen zu verhindern. Für Benedikt XVI. war der Ring jedoch kein Siegel mehr, sondern lediglich ein Symbol,” so der Goldschmied.

Wie dem auch sei: Benedikts Fischerring existiert jedenfalls weiter, und das entgegen früherer Absichtserklärungen. Noch am 26. Februar, wenige Tage vor dem Rücktritt Papst Benedikts XVI., hatte Vatikansprecher Pater Federico Lombardi erklärt, dass der Fischerring, wie bei einem Papsttod vorgesehen, zerstört werde:

http://de.radiovaticana.va/articolo.asp?c=668579

Das dies nun doch nicht geschehen ist, erscheint zumindest sehr merkwürdig. Könnte man das nicht auch als Zeichen für eine (im Exil?) weiter fortbestehende Leitungsgewalt von Papst Benedikt verstehen?

In diesem Zusammenhang sei mir auch noch der Hinweis auf einen sehr interessanten Artikel des italienischen Historikers Roberto de Mattei gestattet, der unter dem folgenden Link in deutscher Übersetzung veröffentlicht wurde:

http://www.katholisches.info/2013/03/29/was-meint-papst-franziskus-mit-volk-der-armen-sich-auflosender-welt-charisma-papstlicher-autoritat-entgegensetzen/

Darin heißt es u. a.:

Die Koexistenz eines Papstes, der sich als Bischof von Rom bezeichnet und eines Bischofs (denn das ist heute Joseph Kardinal Ratzinger), der sich selbst als Papst bezeichnet, bietet das Bild einer „doppelköpfigen“ Kirche und ruft unweigerlich die Zeiten der großen Schismen in Erinnerung. Man versteht in diesem Zusammenhang auch nicht die mediale Aufmerksamkeit, die der Vatikan der Begegnung der beiden Päpste am 23. März auf Castel Gandolfo verschaffte. Das Bild, das rund um die Welt ging und das auch der„Osservatore Romano“ vom 24. März auf der Titelseite abdruckte, zeigt zwei Männer, die in der Symbolsprache absolut gleichrangig gezeigt werden, sodaß es dem Betrachter auf Anhieb schwerfällt zu erkennen, wer der wirkliche Papst ist.

Wir stehen ganz offensichtlich vor einem großen Klärungsprozess!

Österliche Grüße!