839.

18.04.2013

zu 834

Liebe Ellen,

zunächst sollte man klar wissen, wo man hingehört. Entweder zur Katholischen Kirche oder zu anderen. Du hast im Herzen erkannt, dass die Fülle der Wahrheit, die umfassende Wahrheit nur in der Katholischen Kirche zu finden ist. 

In evangelikalen Gemeinden besteht der Schnitt in der Sukzession (Folge)- der Apostel, Papst, Bischof und Priesternachfolge. Die Heilige Eucharistie, und das ist ja das Heiligste, existiert nur in der Katholischen Kirche und den Orthodoxen Kirchen, nicht in den Freikirchen, die oft auch als Sekten bezeichnet werden. Das Argument, wie toll die dort sind, hab ich auch schon oft gehört, aber darauf kommt es nicht an. Wir haben auch schöne Feste und Geselligkeit und tiefe Freundschaften. Wenn Du wirklich die Blüte und die Fülle der Katholischen Kirche kennenlernen willst, musst Du zu Wallfahrtsorten der Mutter Gottes reisen. Fatima, Lourdes, Garabandal, Amsterdam, Medjugorje vor allem, und viele andere. Dann wirst Du nichts anderes mehr ersehnen und dann rückblickend auch erkennen, wo es bei Freikirchen etc. mangelt.

Beispielsweise, wie man mit Sünden umgeht, die Lossprechung von Sünden gibt es ebenso nur in der Katholischen Kirche, das ist der einzige Weg, um wahrhaft immer wieder sich heiligen zu lassen, um immer wieder die Seligkeit der Reinheit, die Vorfreude des Himmels genießen zu dürfen — das kann auch die Freikirche nicht.

Wenn Du das eines Tages Deinen Freunden in der Freikirche erklären kannst, werden sie vielleicht auch konvertieren, es geht um die Wirksamkeit der Sakramente — des Heiligen.

Jesus hat eine Kirche gegründet und nicht viele — die Eine ist eben die Katholische. Katholisch heißt übersetzt "allumfassend", Es gibt nichts größeres, es umfasst alle Menschen guten Willens.

Genauer gesagt gibt es ja die Verherrlichte Kirche = die Heiligen im Himmel, die Leidende Kirche = die Seelen in Fegefeuer und die Streitende Kirche = wir Katholiken auf Erden. Wir beten füreinander, siehe Glaubensbekenntnis.

Diese 3 Dimensionen hat die Heilige, römische, apostolische und Katholische Kirche — auch das ist Einzigartig.

Du solltest also keine Zeit mit anderen kirchenartigen Gebilden verbringen, um in die tiefe Wahrheit der Katholischen Kirche vorzudringen — die Mysterien der Kirche und der Heiligen. Ein ganzes Leben reicht nicht aus, um die Schätze der Katholischen Kirche kennenzulernen, wozu querdenken, wenn der Weg geradeaus in die Fülle führt.

Alle anderen Lehren sind Zeitverschwendung, Ohrenschmaus und vor allem gefährlich wegen der Vermischung von unterschiedlichen Wissens- und Glaubensansätzen, Dogmen, Tradition.... Die Vertiefung des Glaubens sollte mit dem Katechismus wahrgenommen werden — denn Gewissen kommt vom Wissen.

Schulungen werden auch überall angeboten, siehe Internet. Gerade in dieser Zeit, wo der wahre Glaube geprüft wird, siehe Papst Franziskus, der einiges anders macht, müssen wir uns sogar innerhalb der katholischen Lehre auf das Wahre konzentrieren, um die Täuschungen und fehlgeleiteten Änderungen zu unterscheiden — Unterscheidung der Geister.

Jeder, der die Wahrheit der Katholischen Lehre erkannt hat, sollte wie die Heilige Edith Stein den früheren Glauben und allgemeine Weltansichten der Vergangenheit angehören lassen, loslassen und den neuen Weg in der Katholischen Kirche, den Kreuzweg Jesu (im eigenen persönlichen Kreuz) folgen.

Du lebst in der Diaspora, vielleicht findet sich jemand, der mit Dir den Rosenkranz beten will, aber wir beten für Dich, damit Du eine Gemeinde vor Ort findest, auch wenn sie nicht ganz so überzeugend sind wie manche Freikirchen. Vielleicht wird es Deine Mission sein, die wenigen Traditionskatholiken vor Ort zu überzeugen, neubelebte Christen zu erwecken. Vielleicht ist das gerade Dein Charisma, Deine Berufung als Laie und vielleicht ist Deine Erfahrung bei den belebten Freikirchen gerade der Schlüssel zum Beleben der Katholischen Gemeinde. Auch ich vermisse die Gemeinschaft in der Gemeinde, das herzliche Zusammenkommen, manches ist eben eingerostet, man sollte z.B. gemeinsames Frühstück nach der Sonntagsmesse haben — einmal im Monat — das gibt es hier und da. Zum Glauben und Gottesdienst gehört auch das gesellige Beieinandersein, das sind wirklich Dinge, die öfter in evangelikalen Gemeinden der USA und vielleicht in Freikirchen praktiziert werden. Das spricht auch nicht gegen die Katholische Lehre. All das gibt es vor allem auch in Wallfahrtsorten. Mit Maria ist es immer beherzter; ein marianisches Abschlusslied im Gottesdienst erweckt Lebensgeister.

 

Nun das letzte Thema. Die Mutter Gottes.

Gott hat es gewollt, dass Jesus nicht als Erwachsener auf Wolken zur Erde schwebt, sondern er hat sich den demütigsten Ort dieser Welt ausgesucht — das war und ist die Mutter Gottes — damals noch Verlobte von Joseph.

Gott hat es ebenso gewollt, dass an Pfingsten, der Gründung der Kath. Kirche, die Mutter Gottes mitten unter den Jüngern war.

Gott hat es gewollt, dass, während alle Jünger außer Johannes dem schrecklichen Szenario der Kreuzigung flüchteten, die Mutter Gottes unter dem Kreuz ausgeharrt hat. Der greise Simeon hatte ihr bei der Darbringung Jesu im Tempel vorausgesagt, ein Schwert werde durch Ihre Seele dringen.

Gott hat es gewollt, dass Jesu Worte, Sein Testament unter dem Kreuz folgenden Inhalt hatte: „Frau siehe Deinen Sohn, Sohn siehe Deine Mutter!“ Die Frau war die Mutter Gottes, der Sohn war Johannes, aber die Lehre der Kirche ist zu der endgültigen Schlussfolgerung gekommen, dass nicht nur Johannes als Sohn gemeint war, sondern alle Jünger bis in unsere Zeit — also jeder Christgläubige (Männer und Frauen) soll sich der Mutter Gottes wie ein Sohn anvertrauen — das ist der letzte Wille Jesu am Kreuz — keine Erfindung späterer Jahre.

Besonders durch die Botschaften von Amsterdam soll noch das größte Marianische Dogma verkündet werden als die Fürsprecherin, die Mittlerin und Maria als die Miterlöserin. Damit wird die Erlösungstat Jesu nicht um ein Jota geschmälert, aber es ist eben klar, wenn wir Maria um Fürbitte anflehen, dann wird dies auch geschehen, und Sie darf aufgrund Ihrer besonders heiligmäßigen Fürsprache als Miterlöserin bezeichnet werden und auch wir als Betende als Miterlösende Christen. Damit wird  unser Gebet sozusagen als Wirkmittel bezeugt. Ablassgebete, Fürbittgebete, wer, wenn nicht die Mutter, Gottes stünde Gott am nächsten, um Segen zu erflehen.

 

Noch eine untheologische, einfache Erklärung ist jene:

Wenn ein kleines Kind sich weh tut, läuft es als erstes meist zur Mamma und schreit um Hilfe — nicht zum Papa. Wir sollen als Kinder Gottes leben — in der Einfachheit und im Vertrauen eines Kindes — darum hat Gott es so eingerichtet, dass Maria unsere Mutter im Himmel ist — dass wir eine Mamma haben — ein Trost für viele, die ohne Mutter aufgewachsen sind.

Glaube und Natur des Menschen dürfen sich nicht widersprechen — das zeigt dieses Beispiel — man kann also durch menschliche Vernunft zum Glauben kommen, sogar durch Wissenschaft.

Eine weitere Erfahrung der Kirche ist, dass das Leben in der Nachfolge Jesu mit Maria einfacher und angenehmer ist. Der Weg ist sozusagen mütterlicher. Ohne Maria ist der Weg steiniger und härter. Das bezeugen besonders die Heiligen, sie waren alle, ausnahmslos Verehrer der Hl. Jungfrau Maria. Der beste Kenner der Vorzüge des Lebens mit Maria ist, soweit ich weiß, der Heilige Ludwig Maria Grignon de Monfort. Er hat das goldene Buch geschrieben mit der weltweit am meisten praktizierten Weihe an die Mutter Gottes — dringend empfohlen — da werden alle Fragen und „Vorzüge“ der Verehrung der Mutter Gottes beschrieben. Die Heiligen kommen letztlich zum Schluss, dass man nicht ohne Maria zu Jesus kommen kann. Es führt kein Weg an Maria vorbei, sie geleitet uns behutsam und zärtlich wie eine Mutter zu Jesus — als hätte sie nur ein Kind. 

Zuletzt noch der Hinweis der Votivtafeln „Die Muttergottes hat geholfen“ tausendemal in Altötting, Czenstochau... überall an Marien Wallfahrtsorten. Sie wird auch Dir, Ellen helfen aus reiner Liebe zu Jesus.

 

Nachtrag:

„Jeder in der Kirche Meines Sohnes auf Erden, der die Menschen führt, der aber nicht den Rosenkranz vor seiner Gemeinde beten kann, kommt nicht von Gott.“

Oft haben Priester vor der Hl. Messe den Rosenkranz vorgebetet. Diese Aussage nun ist hart, aber man muss sie akzeptieren. Wir werden später verstehen warum in dieser Härte. Mir fällt auf, da steht beten kann und nicht betet, aber mehr kann ich nicht interpretieren.