882.

26.04.2013

Hallo Ihr Lieben,

danke für die ergänzenden Zuschriften einer Schwester im Glauben (Zuschrift 873) und von Stephan (874).

Ich bin froh — obwohl ich in meinem Umkreis eher „alleine“ bezüglich meines Glaubens bzw. Handelns bin — von euch (beiden) erschütternde Erfahrungen mitgeteilt zu bekommen, die ich total nachvollziehen kann, weil sie sich in die Reihe von leidvollen Erfahrungen mit dem Christsein, wie ich es seit Jahren erlebe, sozusagen „nahtlos“ einreihen.

Ja, ich habe einerseits das Glück, dass wir einen sehr frommen, humorvollen, sehr gut singenden und Gott und den Menschen zugewandten Priester haben, der durch sein liturgisches Handeln und die Art, wie er spricht und mit den Menschen umgeht, zeigt, dass er sich sehr bemüht, ein guter, heiligmäßiger Priester zu sein. Das ist nicht nur ein Glück für uns alle, sondern auch ein sehr großes Geschenk, für das ich Gott immer wieder gerne danke. Trotzdem erlebe ich aufgrund des Priestermangels sehr oft, dass wir Vertretungspriester in unserer Gemeinde haben und wir die Messe oft nicht mit unserem Pastor zusammenfeiern können. Jeder Priester ist sicher auf eigene Art bemüht seine Berufung gut zu leben, aber ich — und das bestätigen mir auch viele Mitchristen — bin jedes Mal froh, wenn wir die Messe mit unserem Priester feiern dürfen.

Da ich aber auch oft in anderen Gemeinden zur Messe gehe, erlebe ich eine große Vielfalt an „frommen“ oder weniger „frommen“, an würdigen oder weniger würdig gefeierten Messen, wobei auch hier nicht nur das Gebet der Gemeinde wichtig ist, sondern auch ganz besonders, ob und wie schön Kirchenlieder gesungen werden.

 

Wer singt — betet bekanntlich doppelt.

Leider habe ich in unserem Umfeld — nicht nur in der eigenen Gemeinde — riesige Probleme mit der Kirchenmusik: Organisten, die extrem hektisch Orgel spielen und sich einen Wettbewerb mit der Gemeinde liefern: Wer ist schneller fertig — die Orgel oder der Gemeindegesang? Regionalkantoren, die in ihre Orgel total verliebt sind, selbst nicht singen können und weder vom eigenen — noch vom Gemeindegesang irgendetwas „halten“. Tragisch ist, dass das Wort „Regionalkantor“ das Wort „Kantor“ beinhaltet, und das bedeutet in erster Linie „Sänger“ und eben erst in zweiter Linie Orgelspieler, also nicht umgekehrt.

Ich leide unter Organisten, die falsch, zu schnell und nicht ausdrucksstark Psalmen oder das Halleluja herunterleiern, keinerlei Notenwerte oder Atempausen einzuhalten vermögen — Hauptsache es wird laut und schnell gesungen, damit die Messe (zack — zack) fertig ist. Viele Kirchenmusiker sind sich anscheinend überhaupt nicht dessen bewusst, was sie singen. Das Kyrie wird — auch vom Kirchenchor — nicht bittend vorgetragen, sondern klingt forsch und total fordernd: „Nun mach schon Herr, verstehst Du? erbarme dich doch gefälligst!“... Beim Sanctus zu Ehren und zur Anbetung des großen Gottes, das die Engel Gottes im Himmel mitsingen und wo wir die Heiligkeit Gottes spüren sollen, wieder die gleiche Peinlichkeit: laut oder schrill und Hauptsache schnell fertig.

Ich bin felsenfest davon überzeugt: So grottenschlecht und unwürdig singen die himmlischen Heerscharen mit Sicherheit nicht! Sogar heilige Worte wie:

„Oh, du Lamm Gottes“ werden lieblos in den Raum geworfen und mit betont falschem Rhythmus gesungen. Weder der Kirchenchor — noch die Gemeinden — scheinen heutzutage mehr in der Lage zu sein, Kanons zu singen, da ja niemand den Rhythmus einhält, kein Wunder also, das echt scheußlich anzuhörende Misstöne den ganzen Kanon in eine einzige große Peinlichkeit verwandeln. Sopranstimmen kreischen, weil sie nicht gelernt haben, mit Spannung, weit geöffnetem Mund und richtiger Atemtechnik zu singen, Konsonanten am Wortende wie t, d, p oder k erklingen nicht gleichzeitig, sondern zeitversetzt bis zu 2 Sekunden nach dem Ende des Notenwertes im Kirchenraum. Die Texte der Lieder haben gar keine Chance, ins Herz der Gläubigen zu rutschen, man kann die Liedtexte nicht wirklich mitbeten — so schnell, acht- und würdelos werden sie vorgetragen oder gesungen.

Kirchenmusik und kirchenmusikalischer Gesang erklingen einzig zur Ehre und zum Lobe Gottes und müssen so schön als wie irgend möglich klingen und gestaltet werden — aber leider sind viele Gemeinden davon meilenweit entfernt. Man wundert sich darüber, dass viele Kirchenchöre über große Nachwuchsprobleme klagen — mich wundert es nicht.

Ich will jetzt nicht nur über die Kirchenmusik, so wie ich sie leider fast täglich erlebe, schimpfen. Ich muss dazu auch sagen, dass ich anscheinend die Einzige bin, die sich direkt entweder beim Organisten oder sogar auch schon beim Pastor darüber beschwert hat. Aus Angst, möglicherweise den Organisten zu „vergraulen“ oder bald gar keine Sänger mehr zu haben, sagt der Pastor zwar manchmal auch was zu den Kirchenmusikern, aber wirkliche Abhilfe hat dies bislang noch nirgends gebracht.

Ich selbst singe sehr gerne, behaupte auch von mir selbst, dass ich singen kann — aber aus den vorstehend genannten Gründen war bzw. ist es mir absolut unmöglich, weiterhin in einem Kirchenchor unserer Region mitzusingen. Da ich selbst Gitarre spiele, des Öfteren auch schon kleine Musikprojekte mit Instrumenten und Gesang zur Firmung / Kommunion leitete, beim Schulgottesdienst ehrenamtlich singe und Gitarre spiele, auch Liedtexte schreibe, Organistenvertretungen mit Gesang und Gitarre übernommen habe, Kinderbibeltage, Taizégesänge und Kleinkindermessen musikalisch gestalte, ich mir Neue Geistliche Lieder auch selbst beibringe und auch Noten vom Blatt absingen kann und mir gute Kirchenmusik auch wirklich sehr am Herzen liegt, bin ich mit den musikalischen Gegebenheiten in unser/er/en Kirche/n total unglücklich.

Ich wollte vor 2 Jahren einen kleinen ehrenamtlichen Chor mit Instrumentalensemble gründen, mit dem Ziel Neue Geistliche Lieder, Kanons und Taizégesänge zu singen und zu musizieren. Leider habe ich den Fehler gemacht, zu viel zu fragen, sodass der zuständige Regionalkantor mein Ansinnen — mit scharfer Kritik versehen — ablehnte: Ich müsse zuerst mal Musik und Gesang studieren — am besten bei ihm. Ich hätte keinen „Plan“ von einem neuzugründenden Chor, ich hätte viel zu wenig „Ahnung“, ich wolle wohl in Konkurrenz zum Kirchenchor treten usw. Trotz meiner vorgebrachten Gegenargumente und meiner bisher gemachten musikalischen Erfahrungen bekam ich kein „grünes Licht“ und habe mich zutiefst enttäuscht zurückgezogen. Jetzt mache ich zwar immer noch ehrenamtlich Kirchenmusik, aber ohne „feste Gruppe“ im Hintergrund, sondern je nach „Bedarf“. — So viel zum ehrenamtlichen kirchenmusikalischen Engagement meinerseits.

 

Was ich aber noch sagen wollte, bezüglich deiner Anmerkung — liebe Schwester im Glauben — wegen „moderner Gitarrenlieder“:

Ich schätze und liebe sowohl traditionelle Kirchenlieder als auch das Neue Geistliche Liedgut. Ich finde es nur sehr schade, dass seit einigen Jahrzehnten immer wieder wunderschöne sogenannte Neue Geistliche Lieder (NGL) getextet und komponiert werden, diese bei Katholikentagen, Weltjugendtagen oder sonstigen kirchlichen Veranstaltungen gesungen werden und dann verschwinden diese neuen Lieder sozusagen vollkommen „in der Versenkung“. — Man vergisst sie wieder. Warum?

 

Zur Kritik an neuem geistlichem Liedgut kann ich nur sagen:

Es ist sehr wichtig, auch in der Sprache unserer heutigen Zeit singend zu beten. Das NGL hat leider einfach fast gar keine kirchliche Lobby. Worauf ich allerdings immer sehr achte ist, dass in diesen Liedern auch von Jesus, Gott, Heiligem Geist, Maria und /oder den Heiligen die Rede sein muss. Es geht nicht darum, eine superschöne Melodie zu singen, bei welcher der Text noch nichtmals den Namen Gottes oder Mariens erwähnt. Die Ehre Gottes muss auch beim neuen Liedgut eindeutig im Vordergrund stehen und deutlich erkennbar sein. Falls es immer nur heißt: „Herr, Herr — ohne Namensnennung Gottes —, besteht die Gefahr, dass ein Lied nicht Gott, sondern genauso gut den Dämon verherrlichen kann, denn auch dieser ist ein „Herr“ — wenn auch nicht derjenige, dem wir huldigen. Gleiches gilt für moderne oder neue Gebete: Ich halte es für absolut unerlässlich, nicht ständig „Herr“ oder „König“ zu beten, sondern Jesus wirklich auch mindestens einmal bei Seinem Namen zu nennen. Ein modernes Kirchenlied heißt übrigens: „Einer ist unser Leben, Licht auf unseren Wegen, Hoffnung, die aus dem Tod befreit. …“ usw. Ich habe dieses Lied kurzerhand umgetextet und singe: Jesus ist unser Leben, Licht auf unseren Wegen...

Ich halte es für wichtig und unerlässlich, dem Widersacher Gottes kein Einfallstor anzubieten, weder über die Musik noch über das Gebet, denn nur Gott allein ist wichtig, und das sollten wir niemals müde werden zu bekennen.

 

Liebe Schwester im Glauben:

Du schreibst, man habe Dir beigebracht, Gleichnisse bzw. vermutlich auch Geschichten aus der Bibel nicht „so genau“ zu nehmen.

Genau die gleiche Erfahrung habe ich während meiner Schulzeit auch gemacht.

Heute kann ich sagen: Während meiner pädagogischen Ausbildungszeit hatten wir einen Religionslehrer, mit dem ich mich richtig „gut“ verstand. Er sagte, er wäre unser „neuer“ Religionslehrer“ und stellte gleich im zweiten Satz klar, dass er bekennender Atheist sei!!! Die ganze Klasse unserer Bistumsschule reagierte geschockt bis total sprachlos auf dieses freimütige Bekenntnis. Was war das denn? Hatten wir uns verhört? Dieser Religionspädagoge lehrte, dass es keinen wirklichen Gott gäbe, — nein, Gott wäre in jedem Menschen irgendwie „drin“. Deshalb wäre es unsinnig mit „Schuldgefühlen beladen“ herumzulaufen. Damit würde sich auch das Beten zu Gott erübrigen, denn: „Jeder ist Gott, — Du, — Ich — Wir alle sind Gott.“

Jeder ist Gott, — Du, — Ich — Wir alle sind Gott“. Ich habe mich damals mit diesem sehr angenehm klingenden Gedanken auseinandergesetzt und war von diesem „neuen Gottesbild“ wirklich sehr begeistert — im Gegensatz zu einigen „erzkonservativen Mitschülerinnen“, die über die Ausführungen unseres jungen Religionslehrers echt entsetzt waren und (zu Recht) meinten, sie würden „vom Glauben abfallen“, als sie solche „modernen“ Gottesinterpretationen vorgesetzt bekamen.

Da ich jung, unerfahren und vor allen Dingen ein sehr offener Mensch war, konnte ich mich bestens mit diesem ganz offensichtlichen Irrglauben anfreunden, — was mir damals allerdings nicht bewusst war. Jahrzehnte später, entdeckte ich im Internet genau die gleichen Aussagen zu Gott und weitere ähnliche Irrlehren bei dem jetzt exkommunizierten Theologieprofessor Gotthold Hasenhüttl. Dieser hatte nachweislich eigene Interpretationen unter seinen Studenten puplik gemacht, die u. a. auch besagten, dass Jesus Christus nicht wirklich göttlichen Ursprungs sei. Er sei immer noch mehr Mensch, denn Gott. Außerdem sind wir ja auch alle Gott — also soviel besser als wir — sei Jesus nicht gewesen.....

Absolut grauenhaft, welch schizophrene Irrlehren dieser Professor jahrelang unbedarft unter seinen Studenten verbreitet hat, bevor er wegen einer anderen Sache (explizite Einladung und Austeilung der heiligen Kommunion auch an Andersgläubige während eines Katholikentages) aus dem „Verkehr gezogen“ wurde. Eine Theologin erzählte mir, das außerdem in der Öffentlichkeit, die Tatsache das Hasenhüttl als katholischer Priester mit einer Frau zusammenlebte, nicht bekannt war. Im gemeinsamen Haushalt existierten 2 Haustürklingeln: eine für die Lebenspartnerin und eine für Hasenhüttl selbst.....

 

Rosenkranz googlen:

Du hast es getan — ich auch. Obwohl bei uns im Dorf viel gebetet wird und auch der Rosenkranz oft vor der Heiligen Messe gebetet wird — ist er bei uns am „Aussterben“. Diejenigen Senioren, die ihn gebetet haben, sind entweder zu gebrechlich, um noch in die Kirche zu gehen, oder sie sind mittlerweile verstorben.

Deshalb ist in dieser Hinsicht absolut „Not am Mann“ bzw. auch an der „Frau“. Wir haben zahlreiche Lektoren — aber den Rosenkranz beten? Nein, das möchte keiner.

Ich bin von einer älteren Dame gefragt worden, ob ich nicht ab sofort gerne den Rosenkranz beten würde, ich wäre doch „immer“ in der Kirche.

Da ich aber mit dem Rosenkranzbeten schon sehr lange hadere, weil ich viel lieber „frei“ bete und noch viel lieber singe, habe ich diese Anfrage bislang abgelehnt.

Jetzt möchte ich aber — besonders auch durch die Warnungsbotschaften „inspiriert“ — gerne auch den Rosenkranz in unserer Gemeinde beten — auch damit er eben nicht „ausstirbt“. Die Muttergottes wünscht sich so sehr das Rosenkranzgebet. — Ich kann dazu einfach nicht mehr länger „nein“ sagen. Außerdem sehe ich ihn mittlerweile auch als eine Art „Chance“, dem oft geäußerten „monoton geleierten Gebet“ meine klare und deutliche Aussprache entgegenzusetzen, damit (hoffentlich) auch andere auf den „Geschmack“ dieses „Evangeliums an der Schnur“ kommen und ihn auch beten möchten.

Ich habe heute Abend um 18.00 Uhr einen Gesprächstermin mit unserem Pastor über die Warnungsbotschaften und möchte ihm im Anschluss daran sagen, dass ich ab jetzt auch gerne den Rosenkranz beten möchte. Ich wäre Euch allen für Euer Gebet sehr dankbar, damit der Heilige Geist mir die richtigen Worte in den Mund legt, damit unser Pastor seine Zweifel wegen der Warnungsbotschaften heute Abend hoffentlich ablegen kann.

Ich möchte nämlich, dass er uns — im Falle der Verfolgung durch die neue Eine-Welt-Religion — weiterhin im „Untergrund“ noch die Sakramente spenden kann, und natürlich, dass er weiterhin die würdige und richtige Heilige Messe — gemäß den Lehren unseres Herrn Jesus Christus — mit uns feiern kann bzw. wird.

 

Jungfrau Maria:

Das ist echt hammerhart, dass sogar Religionslehrer nicht an das Dogma der Jungfräulichkeit Mariens glauben. Ich finde, das ist total unfassbar, wie sehr die Bibel ins Reich der Märchen verwiesen wird und wie Maria wahrscheinlich zwar als heilig — aber eben als naiv und nicht jungfräulich dargestellt wird.

Mit Maria hat sich die alttestamentliche Voraussage: „Siehe, die Jungfrau wird ein Kind gebären und Ihm den Namen Immanuel — Gott mit uns — geben“ erfüllt.

Gott ist alles möglich, Seine Maßstäbe und Pläne sind nicht mit unserem erbärmlich engstirnig, kleinem menschlichen Verstand messbar oder analysierbar.

Da fällt mir ein uralter Poesiealbumspruch ein: Gott — weil Er groß ist — gibt am liebsten große Gaben — ach, dass wir Armen nur so kleine Herzen haben!

Wer nicht glaubt, bezweifelt die Wahrheit der Bibel als das Heilige und alleingültige Wort Gottes!

Wie sollen wir an die Göttlichkeit Jesu glauben, wenn Jesus auf „normalem, biologischen Weg der Zeugung“ zwischen Josef und Maria entstanden wäre?

Jeder „dahergelaufene“ sterbliche Mensch könnte behaupten: „Seht her, ich bin der versprochene Messias und Erlöser“ — nein glaubt ihm nicht — ich bin es, — nein, ich — nein, nicht erich bin es usw....

Der Geist Gottes und Sein Wirken werden negiert, — dabei spricht der Heilige Geist ganz klar aus jedem Wort, das Jesus spricht, und Er wirkt durch jede Tat Christi, Er schaut durch jeden Blick, den Jesus tut.

Gott wurde Mensch — nicht der Mensch wurde Gott!!!

Bleiben wir weiterhin im Gebet für alle Menschen — besonders auch für verschwärzte und für laue Seelen — miteinander verbunden.

Regina