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29.04.2013

Ein paar praktische Tipps

zur Frage des richtigen Empfanges der Mundkommunion

 

1. Die Kopfhaltung:

Als Grundregel könnte man sagen, dass die geeignetste Kopfhaltung so ist, dass sie immer auf die vom Priester, bei den Worten: „der Leib Christi“, gezeigte Hostie, ausgerichtet sein sollte, da der Gläubige die hl. Hostie bei diesen Worten ja auch anschauen soll.

Dies bedeutet konkret:

 

Möglichkeit a): Der Kopf des Empfängers befindet sich tiefer als der Kopf des Priesters. Dies ist der Fall, wenn der Empfänger die Möglichkeit hat zu knien oder der Priester besonders groß oder erhöht auf einer Stufe steht oder der Empfänger eine kleine Körpergröße hat.

In diesem Falle hebt man den Kopf entsprechend an, damit der Priester nicht von oben auf den Nasenrücken des Empfängers sieht — und somit die Sicht des Priesters auf den Mund nicht durch die Nase verdeckt wird (kommt leider immer wieder vor).

Eine darüber hinausgehende Anhebung des Kopfes ist nicht erforderlich.

Die freie Sicht des Priesters auf den Mund des Empfängers ist entscheidend.

Möglichkeit b): Der Kopf des Empfängers befindet sich auf gleicher Höhe oder höher als der Kopf des Priesters. Dies ist der Fall, wenn der Empfänger nicht knien kann, sondern stehend die hl. Kommunion empfängt und dieser gleich groß oder größer ist als der Priester.

In diesem Falle neigt man sich entsprechend und kommt der die hl. Hostie darreichenden Hand des Priesters angemessen entgegen, damit er den Mund gut erreichen kann.

 

2. Die Öffnung des Mundes und das Bereithalten der Zunge:

Es gibt keine einheitliche Norm, jedoch kann man auch hier sagen: weder Über- noch Untertreibung. Es sollte sowohl für den Priester als auch für den Empfänger angemessen sein. Ein zu weites Aufsperren des Mundes ist nicht erforderlich. Allerdings sollte die Öffnung zwischen Oberlippe und Zunge schon groß genug sein, dass der Priester die hl. Hostie zügig, bzw. ohne mühsam zielen zu müssen, auf die Zunge legen kann.

Die Zunge selbst muss auch nicht wer weiß wie weit herausgestreckt werden. Sinnvoll scheint es zu sein, wenn sie (wie in einem Leserbrief bereits erwähnt) auf der Unterlippe ruht und mit ihr nach außen hin abschließt oder geringfügig vorschaut.

In der Tat wäre es nicht verkehrt, dies vor einem Spiegel selber einmal auszuprobieren, — vielleicht sogar, indem man ein Stückchen Backoblate zu Hilfe nimmt und sich selbst auf die Zunge legt.

 

3. Ein ganz wesentlicher Punkt ist noch folgender:

Es ist wichtig darauf zu achten, dass die Zunge zum Kommunionempfang immer gut feucht ist. Denn sobald die von der Beschaffenheit trockene Hostie auf der Zunge liegt, „haftet“ diese durch die Feuchtigkeit ausreichend fest und kann normalerweise nicht herunterfallen.

Bei Kommunionempfängern die unter Mundtrockenheit leiden, besteht tatsächlich eine erhöhte Möglichkeit, dass die hl. Hostie keinen ausreichenden Halt bekommt und droht herunterzufallen. Diese Gefahr können entsprechende Personen aber dadurch abhelfen, dass sie ganz bewusst versuchen, ihre Zunge unmittelbar vor dem Kommunionempfang durch ihren Speichel doch noch etwas anzufeuchten, oder, wenn dies nicht gelingt, den Kopf ein wenig mehr nach hinten neigen, ihren Mund etwas weiter öffnen und evtl. die Zunge ein bisschen weiter herausstrecken, damit der Priester die Hostie weiter in den Mund legen kann.

 

4. Wenn man gerne die hl. Kommunion kniend empfangen möchte aber mangels Kniemöglichkeit dies nicht machbar ist, kann man — wenn man in der Reihe ansteht und nur noch eine Person vor einem ist, als Ersatz, auch eine Kniebeuge machen, und dann die Kommunion empfangen.

 

Gottes Segen und Schutz sei mit Euch allen

Michael